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Artikel von Philip Yancey

Ein Weihnachtsgast

Als Matteo Ricci im 16. Jahrhundert nach China ging, nahm er religiöse Kunstwerke mit, um den Menschen, die nichts von Jesus wussten, anhand von Bildern den Glauben zu erklären. Die Darstellungen von Maria mit dem Jesuskind wurden bereitwillig angenommen. Doch als er Bilder von der Kreuzigung zeigte und zu erklären versuchte, dass dieses Kind von Gott gekommen war, um sich hinrichten zu lassen, reagierten seine Zuhörer mit Abscheu und Entsetzen. Einen gekreuzigten Gott konnten sie nicht anbeten.

Hab keine Angst!

Fast jedes Mal, wenn ein Engel in der Bibel erscheint, lauten die ersten Worte, die er spricht: „Hab keine Angst!“ Das überrascht kaum. Wenn das Übernatürliche mit dem Planeten Erde in Kontakt tritt, findet man den menschlichen Beobachter meist vor Angst flach auf dem Boden liegen. Aber Lukas berichtet davon, dass Gott in einer Form erscheint, die keine Angst einjagt. In Jesus, der bei den Tieren in einer Krippe liegend geboren wurde, geht Gott einen Weg, den wir nicht fürchten müssen. Was könnte weniger beängstigend sein als ein neugeborenes Baby?

Gott spricht

Im Buch Hiob finden wir so gut wie jedes Argument dafür, warum es in dieser Welt Leid gibt, dennoch scheint es Hiob nicht viel zu helfen. Er steckt in einer Beziehungs-, keiner Zweifelskrise. Kann er Gott vertrauen? Hiob will vor allem eines: Eine Offenbarung durch den Einen, der allein sein erbärmliches Schicksal erklären kann. Er will Gott selbst sehen.

Das Schweigen brechen

Am Ende des Alten Testaments sieht es aus, als hätte Gott sich verborgen. Vier Jahrhunderte lang warteten die Juden. Gott scheint passiv, gleichgültig und taub für ihre Gebete. Nur eine Hoffnung bleibt: die alte Verheißung eines Messias. Von dieser Verheißung hing alles ab für das jüdische Volk. Und dann geschieht etwas Bedeutsames: Die Geburt eines Babys wird angekündigt.

Gute Erde

Bill Anders war einer der Astronauten in der Apollo 8, die 1968 den Mond umkreisten. Er schilderte die Mondoberfläche als einen „bedrohlich wirkenden Horizont . . . einen öden und unappetitlich aussehenden Ort“. Dann las die Besatzung vor den Augen der Welt abwechselnd aus dem Schöpfungsbericht in 1.Mose 1. Kommandant Frank Borman schloss mit den Worten aus Vers 10: „Und Gott sah, dass es gut war.“ Dann fügte er an: „Gott segne sie alle, dort unten auf der guten Erde.“

Gemeinschaft bauen

„Gemeinschaft“ ist der Ort, wo immer genau die Person lebt, mit der du am wenigsten zusammenleben möchtest, sagt Henri Nouwen. Oft wollen wir von den Menschen umgeben sein, mit denen wir am liebsten zusammen sind. Aber das ist ein Klub oder eine Clique, keine Gemeinschaft. Einen Klub kann jeder gründen. Um eine Gemeinschaft zu bilden, braucht es Barmherzigkeit, eine gemeinsame Vision und harte Arbeit.

Vollkommene Gnade

Dass Jesus absolute Ideale und absolute Gnade predigte, scheint widersprüchlich.

Gottes Angesicht

Ein großer Teil meiner schriftstellerischen Tätigkeit dreht sich um das Problem des Leids. Immer wieder stoße ich auf dieselben Fragen wie auf eine alte Wunde, die nicht zuheilen will. Ich erhalte Reaktionen von meinen Lesern und ihre Geschichten geben meinen Zweifeln ein Gesicht. Da ist der Jugendpastor, der mich anrief, nachdem er erfahren hatte, dass seine Frau und seine kleine Tochter wegen einer infizierten Bluttransfusion an Aids sterben würden. „Wie soll ich meiner Jugendgruppe von einem liebenden Gott erzählen?“

Bin ich wichtig?

Ich stehe in der Schlange im örtlichen Supermarkt und sehe mich um. Ich sehe Teenager mit rasierten Köpfen und Nasenringen nach einem Snack suchen. Ein junger Geschäftsmann kauft ein Steak, ein paar Stangen Spargel und eine Süßkartoffel. Eine ältere Dame betrachtet Pfirsiche und Erdbeeren. Kennt Gott alle diese Menschen mit Namen?, frage ich mich. Sind sie ihm wirklich wichtig?

Einander helfen

Der Leib Christi“ ist ein rätselhafter Ausdruck, der im Neuen Testament über dreißig Mal vorkommt. Vor allem der Apostel Paulus gebraucht ihn als Bild für die Gemeinde. Nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war, beauftragte er fehlerhafte, stümperhafte Menschen damit, sein Werk fortzuführen. Er übernahm die Rolle als Haupt der Gemeinde, die Aufgabe der Hände und Füße, Augen, Ohren und Mund hingegen überließ er seinen unsteten Jüngern—also dir und mir.

Keine Angst

Fast jedes Mal, wenn in der Bibel ein Engel erscheint, sind seine ersten Worte: „Fürchtet euch nicht” oder „Fürchte dich nicht” (Dan. 10,12.19; Matth.28,5; Offb. 1,17). Kein Wunder. Wenn das Übernatürliche in Kontakt mit dem Planeten Erde tritt, haut es den menschlichen Beobachter meistens um vor Angst. Aber Lukas berichtet, wie Gott auf eine Weise auf die Erde kam, die keine Angst erweckt. In Jesus, in einem Stall geboren und eine Futterkrippe gebettet, hat Gott einen Weg gefunden, vor dem wir uns nicht fürchten müssen. Was kann es weniger Furchterweckendes geben als ein neugeborenes Baby?

Am Glauben festhalten

Es ist verlockend, den Glauben für eine Art Zauberformel zu halten. Wer nur genug glaubt, wird reich, bleibt gesund und zufrieden und alle Gebete werden automatisch erhört. Aber das Leben hält sich nicht an solche glatten Vorgaben. Der Verfasser des Hebräerbriefs zeigt am Beispiel einiger Glaubenshelden aus dem Alten Testament auf irritierende Art, was „echten Glauben“ ausmacht (Hebr. 11).

Sicherheitsnetz

Jahrelang habe ich die Bergpredigt (Matth. 5–7) als Anleitung für richtiges Verhalten verstanden, einen Maßstab, dem niemand wirklich gerecht werden kann. Wie konnte ich sie so missverstehen? Jesus wollte uns nicht frustrieren, sondern zeigen, wie Gott ist.

Osterbeginn

Ein Detail aus der Ostergeschichte hat mich schon immer gewundert. Wieso hat Jesus nach der Kreuzigung die Narben behalten? Er konnte doch sicher selbst darüber bestimmen, welchen Auferstehungsleib er haben wollte. Aber er entschied sich für die Narben, die man sehen und berühren konnte. Wieso?

Seid stille

V or Jahren beantwortete ich Briefe innerhalb von ein paar Wochen und die Empfänger waren glücklich. Dann kam das Faxgerät und sie waren zufrieden, wenn sie meine Antwort nach einigen Tagen erhielten. Heute, mit E-Mail und Smartphone rechnen sie noch am selben Tag damit!