Monat: April 2012

Mein Weg?

Stellen wir uns einmal vor, Albert Einstein müsste einer Schar heutiger Erstklässler seine Relativitätstheorie erklären. Oder ein großer Chemiker wie George Washington Carver würde mit Siebtklässlern biochemische Prozesse diskutieren.

Ein langer, steiler weg

Manchmal scheint der Weg des Lebens ungeheuer steil und lang. Ich habe keine Kraft und keinen Willen mehr zum Weitergehen. Dann denke ich daran, dass Gott diesen Weg schon kannte, ehe ich dazu berufen wurde, ihn zu gehen. Er wusste schon immer um die Probleme, die mir begegnen würden, den Schmerz, den ich niemandem erklären kann. Er weiß darum und will mir nahe sein.

Hass, der zerstört

George Washington Carver (1864-1943) musste große Rassenvorurteile überwinden, ehe er sich als Chemiker einen Namen machen konnte. Doch er ließ sich davon nicht verbittern. Er schreibt: „Wer im Inneren Hass hegt, den wird der Hass am Ende zerstören.“

Aufruf zur Hingabe

Viele Fitnesszentren rechnen damit, dass sich im Januar zahlreiche Menschen einschreiben, die dann nur ein paar Mal auftauchen. Es macht ihnen nichts aus, dass die Leute ihren Beitrag zahlen und nie wieder kommen. Fitnesstrainer Jesse Jones macht es anders. Wer sich bei ihm anmeldet und dann nicht kommt, der wird wieder gestrichen. Er sagt: „Sparen Sie sich das Geld. Kommen Sie in ein paar Monaten wieder, wenn Sie es ernst meinen. Mir liegt nichts daran, für ein Vierteljahr das Geld zu bekommen … Wir wollen, dass die Leute mit uns ihre Ziele erreichen.“

Wahre Religion

Vor kurzem sah ich eine Werbung für Mode für jüngere Leute. Sie bestand aus Bluejeans und allen möglichen dazu passenden Accessoires. Das war an sich nichts Neues. Was mir daran jedoch auffiel, war der Name dieser Modemarke: „True Religion“ — wahre Religion. Das brachte mich ins Nachdenken. Wieso hat man solch eine Bezeichnung gewählt? Entgeht mir irgendwie die tiefere Bedeutung? Was verbindet eine Jeansmarke mit echter Religion? Was meinen sie damit? Ich hatte eine Menge Fragen, aber keine Antwort.

Alles ist schön

Das schwarze Muster sah vor dem roten und orangefarbenen Hintergrund aus wie zarte Spitze. Es wirkte so fein, dass ich automatisch annahm, ein Künstler müsse es entworfen haben. Doch bei näherem Hinsehen entdeckte ich auf dem Foto den „Künstler“, der von einer Ecke des Bildes aus sein Werk betrachtete. Es war ein Wurm und sein Kunstwerk war ein teilweise zerfressenes Blatt.

Den Weg bahnen

Die Ureinwohner Michigans waren die ersten Straßenbauingenieure dieses amerikanischen Bundesstaats. Mit wenigen Ausnahmen folgen die wichtigsten Straßen des Landes noch heute den Pfaden, die sie lange Jahre bevor der weiße Mann kam, durch die Wildnis schlugen. Diese Pfade waren höchstens 50 cm breit und aus Sicherheitsgründen bewegte man sich darauf im Gänsemarsch. Später wurden sie von Packpferden benutzt, die sie etwas verbreiterten. Noch später folgten Wagen, aus den Wegen wurden Lehm- und dann Landstraßen.

Den ganzen Tag mit Gott

Bruder Lorenz (1614-1691) fühlte sich Gott ganz nahe, wenn er in der Klosterküche seine Töpfe und Pfannen schrubbte. Wahrscheinlich verbrachte er auch Zeit beim andächtigen Gebet. Aber was er viel lebenswichtiger fand, war das Gebet während der Arbeit. In seinem zum Klassiker gewordenen Andachtsbuch Der Wandel in der Gegenwart Gottes sagt er: „Es ist eine große Täuschung zu meinen, unsere Zeiten des Gebets sollten sich von den anderen Zeiten unterscheiden. Wir sind genauso verpflichtet, uns in der Zeit des Tuns durch das Tun an Gott zu klammern wie in der Zeit des Gebets mit Beten.“ Kurz, er plädierte für ein „Beten ohne Unterlass“ (1.Thess. 5,17).

Unbekanntes Land

Wir waren an der Ostküste von Virginia unterwegs in Richtung Norden. Mein Mann saß am Steuer und ich hielt die Karte. Wir suchten eine Straße, die uns an den Strand führen würde. Schließlich fanden wir sie und fuhren der Sonne entgegen.

Anlage- beratung

„Ich möchte Ihnen helfen, klug in Ihre Zukunft zu investieren“, sagte der Anlageberater und begann zu erklären, wie man seine Rente optimieren könnte. Er wollte, dass seine Zuhörer trotz der Krise ihr Geld in Aktien anlegten, weil das, wie sich im Lauf der Geschichte gezeigt hat, langfristig immer einen guten Ertrag bringt.

Ein neuer Name

Ein amerikanischer Journalist schreibt über die Macht, die Bezeichnungen oder Namen haben können. „Ich kann mich noch heute erinnern, welche Wirkung es auf mich hatte, als ein musikbegeisterter Freund eines Tages zu mir sagte, ich sei musikalisch. Das hatte vorher noch keiner gesagt. Ich spielte kein Instrument, ich war kein Sänger. Und doch … Ich hatte sofort das Gefühl, da sei jemand, der mich kennt und mag … Er hatte in mir etwas erkannt und das mir gegenüber auch zum Ausdruck gebracht.“

Gottes unwandelbare Liebe

Das Buch Hosea im Alten Testament ist die Geschichte von Gottes treuer Liebe zu seinem untreuen Volk. Uns erscheint es seltsam, dass Gott dem Propheten Hosea befahl, eine Frau zu heiraten, die ihr Ehegelübde brechen und ihm Kummer bereiten würde (Hos. 1,2-3). Als sie Hosea wegen eines anderen Mannes verließ, sollte er sie zu sich zurückholen — ein Bild für die Liebe des Herrn zu den Israeliten, „obgleich sie sich zu fremden Göttern kehren“ (3,1).

Schöne Narben

Vor einigen Jahren kam ich beim Wandern durch ein Wäldchen mit Kiefern, deren Stämme zum Teil keine Rinde mehr hatten. Ich wusste von einem Bekannten, der als Förster arbeitet, dass die Ureinwohner Amerikas, die hier vor langer Zeit auf die Jagd gingen, die äußeren Rinden abschälten und aus den darunter liegenden Schichten Kaugummi gewannen. Manche der Narben sahen hässlich aus, in anderen dagegen war Saft ausgetreten und es hatten sich durch Wind und Wetter faszinierende Muster gebildet.

Wer bekommt die Ehre?

Ich habe mich schon immer über den Vers eines alten englischen Kinderlieds gewundert, in dem es heißt: „In der Ecke saß der kleine Jack Horner und aß vom Weihnachtskuchen. Mit seinem Daumen pickte er die Pflaumen und sagte: Was bin ich doch brav!“

Ein Herz voll Dank

Der Held meiner Kindheit hieß Davy Crockett. Im Buch David Crockett: Sein Leben und seine Abenteuer kommt er einmal in eine herrliche Gegend, bei deren Anblick er in ein Lob des Schöpfers ausbricht. Der Autor schreibt: „Direkt hinter dem Wäldchen begann erneut die baumlose Steppe, so weit, so schön, voll leuchtender Blumen, dass selbst Colonel Crockett, der nicht so leicht andächtig wurde, sein Pferd zügelte und ganz gebannt auf die Landschaft sah und rief: ‚O Gott, wie herrlich ist die Welt, die du für den Menschen geschaffen hast! Und doch, wie ärmlich ist sein Lohn! Er bringt dir nicht einmal seinen Dank.’“ Crockett hatte erkannt, dass Gottes Werk unseren Dank verdient. Aber wie oft versäumen wir, dem Schöpfer zu danken, oder vergessen sogar, dass wir ihm unseren Dank schuldig sind.