Monat: September 2012

Der Ausgangspunkt

Wenn man von unserem Haus in Boise im US-Bundesstaat Idaho nach Süden fährt, sieht man einen kleinen vulkanischen Hügel, der sich am östlichen Straßenrand aus dem Wüstengras erhebt. Dies ist der Ausgangspunkt, von dem aus die Vermessung des Staates Idaho begann.

Wahrheit im Taxi

In Chicago brauchte ich einmal ein Taxi. Nachdem ich eingestiegen war, bemerkte ich an der Zwischenwand zum Fahrer Werbung für einen bestimmten New Age-Guru. Der Fahrer meinte, dieser Mystiker sei „der Heilige“ unserer Tage. Er glaubte, Gott habe durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder andere Führer ernannt und Jesus zum Beispiel sei einfach zu seiner Zeit der Auserwählte gewesen.

Datum unbekannt

1666 glaubten viele Londoner, Jesus würde wiederkommen. Selbsternannte Propheten hatten 1000 Jahre von Jesu Geburt mit 666 zusammengezählt, der Zahl des Antichristen, und waren so auf die Jahreszahl 1666 gekommen.

Bis ans Ende

Es war mein erster Unterrichtstag am Bibelinstitut in Moskau, wo ich russische Pastoren unterrichten sollte. Ich begann damit, dass ich die Studenten fragte, wie sie hießen und woher sie kamen. Ich war schockiert, als einer unumwunden erklärte: „Von allen Pastoren bin ich der, der den Missionsbefehl am treusten befolgt.“ Es verschlug mir regelrecht die Sprache, als er auch schon lächelnd fortfuhr: „Im Missionsbefehl heißt es, wir sollten das Evangelium bis an das Ende der Erde bringen. Ich bin Pastor in einem Dorf nördlich vom Polarkreis, von dem man sagt, dass es am Ende der Welt liegt!“ Alle lachten und wir begannen den Unterricht.

Den Augenblick bewahren

Meine Frau Martie ist eine Einkaufsspezialistin. Wenn sie Lebensmittel kauft, liest sie alle Nährwertangaben auf den Etiketten und vergleicht die Preise. Ihr bester Trick ist aber der Blick aufs Verbrauchsdatum. Sie nimmt nicht einfach die vorderste Milchtüte, sondern sucht die Tüte mit dem spätesten „Verbrauchen bis“-Aufdruck, so dass sie immer die frischste Milch nach Hause bringen kann.

Zu seiner Ehre

Man kann viel lernen, wenn man andere Menschen in schweren Zeiten begleitet. So ging es uns mit Sam und Carol, als Sam an Krebs erkrankte. Ein Jahr lang erlebten wir betend mit, wie er durch die Behandlung und viele Schmerzen ging. Und gerade als die Krankheit besiegt schien, zeigte eine neue Diagnose weitere Metastasen.

Gegen die Eifersucht

Man erzählt sich von zwei Ladenbesitzern, die erbitterte Rivalen waren. Jeden Tag verfolgten sie aufmerksam, wie gut das Geschäft des anderen lief. Wenn der eine einen Kunden hatte, warf er einen triumphierenden Blick zu seinem Widersacher.

Jetzt verfügbar!

Die Schriftrollen vom Toten Meer, die Ende der 1940er Jahre entdeckt wurden, enthalten die ältesten bekannten Abschriften der hebräischen Bibel (des Alten Testaments). Jahrzehntelang wurden sie sorgfältig gehütet und waren nur wenigen Wissenschaftlern zugänglich. Um das zu ändern, die alten Fragmente aber gleichzeitig zu bewahren, erstellt die israelische Antikenverwaltung in Zusammenarbeit mit Google hoch-auflösende Bilder der 2000 Jahre alten Schriftrollen, die dann online für jedermann verfügbar sein werden.

Ich habe Jesus gesehen

Vor Jahren verlor ich aufgrund von Umständen, auf die ich keinen Einfluss hatte, meine Arbeitsstelle in meinem erlernten Beruf. Damit wir irgendwie durchkamen, nahm ich deshalb zwei schlechter bezahlte Stellen an. Es war aber trotzdem schwierig, jeden Monat die Rechnungen zu zahlen.

Große Probleme

Ricky fing nach einem Fußballspiel auf dem Schulhof an, mit Andy zu streiten. Ein Lehrer griff ein und schickte die beiden ins Büro zum Direktor. Später erzählte Andy: „Und natürlich gab es wie immer Probleme.“ Aber er hatte auch etwas gelernt: „Gott ist immer bei uns, auch wenn wir große Probleme haben.“

Worte im All

Ich gestehe: Als ich erfuhr, dass der Astronaut Rex Walheim ein Exemplar von Unser täglich Brot auf dem letzten Flug der Weltraumfähre Atlantis mit ins All nehmen würde, blätterte ich nach, welche von den Andachten, die er lesen würde, von mir waren. Die Vorstellung, dass meine Worte im Weltall gelesen würden, war für einen Kleinstädter wie mich, absolut beeindruckend.

Im Feuer stehen

In Decken gehüllt sah ich vom Auto meiner Großeltern aus zu, wie unser Haus abbrannte. Mein Vater sagt, ich hätte fest geschlafen, als er meinen Bruder und mich und die Hunde hinausbrachte. Als ich aufwachte und die Flammen sah, war ich schon in Sicherheit. Aber ich war noch zu jung und zu neugierig, um mich zu fürchten.

Verlockende Botschaft

Du sitzt in einem abgedunkelten Saal und genießt ein Konzert, ein Theaterstück oder einen Film, als plötzlich ein Smartphone aufleuchtet und dein Nachbar eine neue Botschaft liest und womöglich sogar noch beantwortet. Im Buch Wer ich bin, wenn ich online bin schreibt Nicholas Carr, dass es in unserer vernetzten Welt immer schwieriger wird, dem Gedanken zu widerstehen, „dass da irgendeine Nachricht für uns sein könnte“.

Korrektur nötig

Eltern, die ihre Kinder um jeden Preis glücklich sehen wollen, tragen unter Umständen sogar dazu bei, dass aus ihnen unglückliche Erwachsene werden. Diese Eltern verhätscheln ihre Kinder und bringen ihnen nicht bei, mit der wirklichen Welt fertig zu werden. Sie schauen weg, wenn ihre Kinder etwas Unrechtes tun, und versäumen es, sie zu strafen.

Pflicht oder Freude?

Der Terminkalender meiner Frau ist oft sehr voll. Deshalb hat sie in manchen Wochen nur wenig Zeit, sich jedem unserer Enkelkinder zu widmen. Doch wenn immer es ihr möglich ist, verschiebt sie ihre Termine, um mehr Zeit für die Enkel zu haben — nicht aus Pflichtgefühl, sondern weil sie sie gern hat. Wenn ich sie mit den Kindern sehe, verstehe ich, was das Wort Freude bedeutet.