Monat: November 2012

Unser Gebet – Gottes Wille

Das mit Hand geschriebene Gebetsanliegen war in seiner scheinbaren Unmöglichkeit erschütternd: „Bitte beten Sie. Ich habe Multiple Sklerose. Meine Muskeln sind schwach, ich habe Probleme beim Schlucken, immer stärkere Schmerzen und die Sehkraft nimmt ab.“ Die körperlichen Kräfte dieser Frau schwanden und aus ihrer Bitte um Fürbitte konnte man die Verzweiflung spüren.

Ein ehrenvolles Leben

2010 feierte ich gemeinsam mit meinen Brüdern den 90. Geburtstag unseres Vaters. Wir luden ein zu einem Tag der offenen Tür mit gutem Essen und guter Gemeinschaft. Im Wohnzimmer griffen Familie und Freunde zu Banjo, Gitarre, Mandoline, Geige, Kontrabass und irischer Trommel und den ganzen Nachmittag wurde gespielt und gesungen. Es gab eine große Torte, auf deren Guss geschrieben stand: „Halleluja! Wohl dem, der den Herrn fürchtet – Psalm 112,1. Alles Gute zum 90. Geburtstag, Hal.“

Das Bücherauto

In den Sommern meiner Kindheit, als es die elektronischen Spielzeuge und Ablenkungen unserer Tage noch nicht gab, war die wöchentliche Ankunft des Bücherautos jedes Mal ein Lichtblick. Das war ein Bus mit Reihen voller Bücher aus der regionalen Bücherei, der in die umliegenden Orte fuhr, damit auch die, die keine Fahrgelegenheit hatten, sich Bücher ausleihen konnten. Dem Bücherauto verdanke ich zahlreiche glückliche Sommertage, in denen ich Bücher lesen konnte, die mir sonst nie in die Hände geraten wären. Bis heute bin ich dankbar für die Liebe zum Buch, die das Bücherauto in mir geweckt hat.

Immer mehr

Ein Ruf, der in unseren wirtschaftlich schwierigen Zeiten immer lauter wird, ist der Slogan: „Weniger ist mehr.“ Regierungen sollen ihr Budget ausgleichen; die Menschen weniger Energie verbrauchen und ihren Konsum einschränken. In der Welt des Glaubens jedoch gibt es keinen Mangel an Liebe und Gnade und Kraft. Als Nachfolger Jesu sind wir deshalb aufgerufen, seine Liebe in unserem Leben immer mehr zum Ausdruck zu bringen.

Liebe findet einen Weg

Vor Jahren sah ich einmal einen Comic mit einem mürrisch und säuerlich dreinblickenden älteren Mann. Im zerknitterten Schlafanzug und Morgenrock stand er in seiner Wohnungstür. Er hatte die Tür gerade mit vier Schlössern, zwei Riegeln und einer Türkette gesichert. Kurz darauf entdeckte er einen kleinen weißen Umschlag, den jemand durch den Türschlitz geschoben hatte. Er war mit einem Aufkleber in der Form eines Herzens verziert. Ein Valentinsgruß. Die Liebe hatte einen Weg gefunden.

Wenn die Ängste kommen

Ich sah auf, als meine Tochter schrie: „Mama, ein Tier!“, und erblickte die größte Spinne, die ich außerhalb einer Tierhandlung je gesehen hatte. Der Spinne war genauso klar wie mir, dass sie nicht im Haus bleiben konnte. Doch als ich ihr so in die Augen sah, war ich wie gelähmt. Mein Puls raste, ich schluckte und versuchte, mir gut zuzureden. Trotzdem war ich vor Angst wie angewurzelt.

Überrascht von Gott

Nachdem wir zehn Jahre zur Miete gewohnt hatten, musste der Besitzer plötzlich das Haus verkaufen. Ich bat Gott, die Umstände zu verändern und irgendwie dafür zu sorgen, dass wir an diesem Ort bleiben konnten, der zu unserem Zuhause geworden war und an dem die Kinder groß geworden waren. Aber Gott sagte nein.

Wohlstands-probleme

Als wir in den 1980er Jahren in Kenia lebten, brachten wir einmal eine junge Frau von Nairobi zu ihren Eltern in der Nähe des Viktoriasees. Unterwegs machten wir Halt in Kisumu, um unser Gepäck dort in einem Hotel zu lassen, in dem wir hinterher bleiben wollten. Als unsere Bekannte unser Hotelzimmer sah, das in unseren Augen ein normal großer Raum mit zwei Betten war, sagte sie: „Und das nur für euch fünf?“ Was uns ganz normal vorkam, war für sie Luxus. Wohlstand ist relativ und manche von uns, die wir in reichen Ländern leben, neigen dazu, sich über einen Lebensstandard zu beschweren, an dem andere nur allzu gern teilhaben würden.

Ein groß- zügiger Gott

Vor kurzem kam ich in eine Hotellobby, in der das größte Blumenarrangement stand, das ich je gesehen habe. In leuchtenden Farben perfekt angeordnet, verströmte es einen betörenden Duft. Ich konnte gar nicht anders, als stehen zu bleiben und seine Schönheit zu bewundern. Und mir ging durch den Kopf, dass üppige Fülle irgendwie direkt zu unserem Herzen spricht. Denken wir nur daran, wie einladend eine Schale voller bunter Früchte auf uns wirkt. Oder ein Büfett mit drei oder vier Sorten Kuchen nach einem festlichen Mahl.

Die Tauben hören

Als Thomas Gallaudet im Jahr 1814 das Seminar abschloss, wollte er eigentlich Prediger werden. Doch sein Ruf in den Dienst führte ihn in eine andere Richtung, als er Alice kennen lernte, ein neun Jahre altes, hörbehindertes Mädchen aus seiner Nachbarschaft. Gallaudet begann sich mit ihr zu unterhalten, indem er mit einem Stock Wörter in den Staub schrieb.

Nicht allein

Eine junge Mutter war mit ihrer kleinen Tochter in der Bibliothek. Die Kleine brabbelte vor sich hin. Da fauchte ein älterer Mann die junge Frau an, sie solle dafür sorgen, dass das Kind still sei, sonst würde er es tun. Darauf erwiderte sie: „Ich weiß nicht, was Sie erlebt haben, dass ein glückliches Baby Sie so stören kann, aber ich werde meinem Kind nicht befehlen, still zu sein, und auch nicht zulassen, dass Sie es tun.“ Der Mann senkte den Kopf und entschuldigte sich. Und dann erzählte er, sein eigener Sohn sei vor mehr als 50 Jahren am plötzlichen Kindstod gestorben. Jahrelang hatte er seinen Kummer und Zorn unterdrückt.

Ziel verfehlt

Motorradspringen war im Amerika der 1970er Jahre große Mode. Der Trend erreichte seinen Höhe-(und Tief-)Punkt am 8. September 1974. Tausende von Zuschauern versammelten sich damals am Snake River Canyon im Bundesstaat Idaho, um mitzuerleben, ob Evel Knievel es schaffen würde, in seinem extra dafür gebauten „Himmelsrad“ über den Canyon zu springen. Aber er schaffte es nicht. Bereits auf halbem Wege öffnete sich sein Bremsschirm und er landete auf dem Boden des Canyon. Einige Zuschauer fragten: „Wie weit über den Canyon ist er gekommen?“ Aber darum ging es nicht. Er hatte es nicht bis auf die andere Seite geschafft und deshalb hatte er sein Ziel verfehlt.

Warnhinweise

Überall finden wir heute Warnhinweise – ob auf neuen Geräten oder Spielzeug. Selbst Arzneimittel sind begleitet von seitenweise Kleingedrucktem über Risiken und Nebenwirkungen.

Ein Auge am Himmel

Ein System zu entwickeln, bei dem ein „Auge am Himmel“ hilft, ständig alle Autos, Flugzeuge und Schiffe zu lenken, ist ziemlich kompliziert. GPS zum Beispiel, das Global Positioning System, das heute die meisten kennen, funktioniert nur, weil in einer Höhe von rund 20 000 Kilometern immer 24 bis 32 Satelliten um die Erde kreisen. Diese Satelliten müssen eine gleichbleibende Geschwindigkeit und Höhe beibehalten, wenn ihre Angaben korrekt sein sollen.

Jeden Tag

1924 beendete ein Junge namens Johnny, der gerne Basketball spielte, die achte Klasse einer kleinen Landschule. Sein Vater hatte zwar viel Liebe, aber wenig Geld, um ihm zum Schulabschluss etwas zu schenken. Deshalb gab er Johnny eine Karte mit den sieben Punkten, nach denen er selbst lebte. Und er machte Johnny Mut, sich jeden Tag an diese sieben Punkte zu halten. Drei davon lauteten: Trinke viel aus guten Büchern, vor allem aber der Bibel. Mach jeden Tag zu einem besonderen Tag. Bete jeden Tag um Leitung und danke für alles Gute.