Monat: August 2013

Eingedämmt, aber nicht gelöscht

Im Juni 2012 wurden durch einen Waldbrand in Colorado Springs 346 Häuser zerstört und über 70 Quadratkilometer Bergwald vernichtet. Das Feuer galt als zu 100 Prozent eingedämmt, als man um das gesamte Gebiet herum Brandsperren hatte errichten können. Man hatte es auf ein bestimmtes Areal eingegrenzt, um es dort vollständig zu löschen. Ein Sprecher der Feuerwehr informierte die Anwohner, dass sie im Brandgebiet immer noch Rauch sehen würden, denn obwohl das Feuer eingedämmt sei, sei es „noch nicht völlig unter Kontrolle und noch nicht aus“.

Anker der Hoffnung

Ich war mit Freunden auf einem See in Ontario angeln. Wir waren mit einem Pontonboot hinausgefahren und die Fische bissen an wie wild. Ständig mussten wir neue Köder anbringen. Daher fiel uns erst allmählich auf, dass es ruhiger wurde und unser Boot gar nicht mehr da lag, wo wir es ursprünglich festgemacht hatten. Ein starker Wind hatte uns abgetrieben. Der Anker konnte uns nicht halten und glitt über den Grund. Wir zogen ihn ein, kehrten zum Ausgangspunkt zurück und warfen ihn erneut aus. Aber wieder wurden wir weggetrieben. Nach einem dritten Versuch fuhren wir zurück ans Ufer. Es war unmöglich, den Anker so festzumachen, dass er hielt.

Freudige Enttäuschung

An der Bibelschule bewarb ich mich einmal für das Musikteam, das regelmäßig auf Tournee ging. Die Vorstellung, bei dieser Art der Verkündigung mitzumachen, begeisterte mich. Umso größer war die Enttäuschung, als ich abgelehnt wurde. Ich konnte nur darauf vertrauen, dass Gottes Pläne größer waren als meine.

Herabsehen

Nach einer kleinen Augenoperation riet mir die Krankenschwester: „Schauen Sie in den nächsten zwei Wochen nicht nach unten. Weder beim Kochen noch beim Putzen.“ Der zweite Teil der Anordnung war etwas leichter zu befolgen als der erste! Die Schnitte mussten heilen und sie wollte nicht, dass ich sie unnötigem Druck aussetzte, indem ich den Kopf senkte und nach unten sah.

Selige Hoffnung

Schon oft wurde das Ende der Welt prophezeit und kam dann doch nicht. Diese Vorhersagen bringen die Menschen durcheinander und machen ihnen häufig Angst. Dennoch spricht auch die Bibel von einer Zeit, die sie den „Tag des Herrn“ nennt, an dem Jesus wiederkommen wird. Das wird geschehen, aber Gott allein weiß, wann.

„Tut ... mir ... Leid“

Die Medien berichten heute gern und detailliert über die Fehler Prominenter und ihre anschließenden Geständnisse. Da ist der Sportler, der betrunken am Steuer saß. Oder der Politiker, der bei einem Fehltritt ertappt wurde. Nur Gott allein kennt die Herzen. Aber wenn wir das Gestotter: „Es ... tut ... mir ... Leid“ hören, dann fragen wir uns manchmal doch, ob hier wirklich bereut wird oder jemand nur bedauert, dass er erwischt wurde.

Mitgefühl

Francis Schaeffer, Autor und christlicher Apologet, litt an Rechtschreibschwäche. Am College bekam er für alle schriftlichen Arbeiten allein wegen der vielen Schreibfehler schlechtere Noten. In seinem ersten Jahr meinte einer der Professoren: „Das ist die beste philosophische Abhandlung, die ich je gelesen habe, aber sie hat die meisten Rechtschreibfehler. Was soll ich machen? Ich kann das nicht durchgehen lassen.“

Heimat

Mein Vater kannte jede Menge Geschichten über seine Heimatstadt. Deshalb war ich als Kind jedes Mal überglücklich, wenn wir den Sommer mit der Familie dort verbrachten. Wir angelten gemeinsam im St.-Joseph-Fluss und besuchten die Farm, auf der er aufgewachsen war und wo die Geschichten dann richtig lebendig wurden. Auch wenn der Ort nie wirklich mein Zuhause war, empfinde ich jetzt – wo ich selbst erwachsene Kinder und Enkel habe – ein ganz nostalgisches Gefühl der Zugehörigkeit.

Gedanken am Fenster

Während der Ferien in Alaska nahm ich die Landschaft größtenteils durch die Fenster fahrender Autos wahr. Doch ich war dankbar für das Glas, das mir erlaubte, aus der Wärme und im Trockenen die Schönheiten zu bewundern. Die Fenster waren aber auch ein Problem. Wenn es regnete, behinderten die Tropfen außen die Sicht. Und wenn die Temperatur wechselte, beschlugen die Scheiben von innen wegen der Kondensation.

Früh übt sich

Letzten Sommer hat unsere Gemeinde einen jungen Mann eingeladen, Mitarbeiter zu werden. In einem Zeugnis erzählte Caleb von seiner Kindheit in Costa Rica, wo seine Eltern im Dienst für Gott standen. Als Grundlage nahm er den Text aus 2.Timotheus 3,14-17. Von Kindheit an, so berichtete er, hatte er die Bibel gekannt. Seine Eltern hatten ihn die Wahrheit der Heiligen Schrift gelehrt, die „[dich] unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus“ (V.15). Seine Vorbereitung für den Dienst als Pastor hatte begonnen, als er noch ein Kind war.

Unentschieden

Als eine Buchhandlung in meiner Stadt ihre Regale umräumte, fiel mir auf, wie viele Titel da auf einmal über Zauberei und Hexerei standen. In der Abteilung „Religion“ herrschte buchstäblich ein Unentschieden zwischen Licht und Finsternis. Christliche Bücher flankierten die eine Seite des Gangs, während auf der anderen Seite etwa genauso viele Bände über okkulte Themen die Regale füllten.

Die anderen 80 Prozent

Vor kurzem las ich auf einer Reklametafel, dass sich von den Lebewesen auf der Erde 80 Prozent im Meer befinden. Das kann man sich kaum vorstellen, vor allem, da man den größten Teil dieses Lebens nicht sehen kann.

Zeit zum Nachsinnen

Eltern erinnern sich gern an die Meilensteine in der Entwicklung ihrer Kinder. Im Babytagebuch halten sie fest, wann sich die Kleinen das erste Mal aufgerichtet, wann sie angefangen haben zu krabbeln und die ersten Schritte gemacht haben. Oft machen sie Fotos und bewahren ein paar Babykleidchen auf, um die Erinnerung an jene kostbaren Momente wach zu halten.

Corine

Wir waren bei einer Veranstaltung von Unser Täglich Brot mit einer ganzen Gruppe dabei, Pakete mit Schriften zusammenzustellen, als Corine auf uns zukam. Es war Vormittag und sie meinte, wir hätten doch bestimmt Hunger und Durst. Ich sagte, es sei alles in Ordnung, und sie erwiderte: „Ich weiß, aber ihr braucht etwas zu essen.“ Ein paar Minuten später kam sie mit Wasser und ein paar Snacks zurück.

Weitergeben

Ich habe im Lauf der Jahre festgestellt, dass Menschen, die selbst Leid erlebt haben, auch eher bereit sind, andere zu trösten. Wenn ein junges Paar ein Kind verliert, fragt ein anderes Paar, das ähnliches durchgemacht hat, ob es helfen kann. Wenn in einer Familie die Haupteinnahmequelle ausfällt, bietet eine andere ihre Hilfe an, weil sie sich noch gut erinnert, wie es ihr vor Jahren in einer ähnlichen Situation erging. Immer wieder sehen wir, wie die Glieder am Leib Christi einander unterstützen und ermutigen. Diese Christen haben gelernt, dass ihre Schwierigkeiten dazu beigetragen haben, anderen zu helfen, die durch ähnliche Probleme gehen.