Monat: Juli 2014

So wie ich bin

Erinnerungen durchströmten mich, als der Dirigent gerade das nächste Lied ankündigte: „So, wie ich bin.“ Ich dachte daran, wie unser Pastor früher am Schluss seiner Predigt die Menschen aufforderte, während wir dieses Lied sangen, nach vorne zu kommen, um anzuzeigen, dass man die Vergebung empfangen wollte, die Jesus uns schenken will.

Markenzeichen

Die Aran-Inseln vor der Westküste Irlands sind bekannt für ihre schönen Pullover. Mit Schafswolle werden kunstvolle Muster gestrickt. Viele haben einen Bezug zur Kultur und Volkskunst der kleinen Inseln, manche haben ihre persönliche Prägung. Jede Familie auf den Inseln hat ihr eigenes Muster, das sich so sehr von dem der anderen unterscheidet, dass man sagt, wenn ein Fischer mit seinem Boot versinkt, könnte man ihn allein anhand seines Pullovers identifizieren.

Freier Zugang

Mont-Saint-Michel ist eine französische Insel knapp einen Kilometer vor der Küste der Normandie. Die Klosterabtei auf dem Felsen ist seit Jahrhunderten ein Anziehungspunkt für fromme Pilger. Bis zum Bau eines Dammes war es äußerst gefährlich, zur Insel zu gelangen. Viele Pilger kamen bei dem Versuch ums Leben. Bei Ebbe drohte Gefahr von den vielen Sandbänken, bei Flut vom Wasser. Der Zugang zur Insel war immer beängstigend.

Mutig und konsequent

Beim Lesen des Nachrufs auf Eugene Patterson, Pulitzerpreisträger und von 1960 bis 1968 Herausgeber einer Zeitung in Atlanta, fielen mir zwei Dinge auf. Zum einen erhob er seine Stimme furchtlos für die Rechte der Bürger in einer Zeit, als viele gegen eine Gleichstellung der Rassen waren. Außerdem schrieb er acht Jahre lang jeden Tag eine Zeitungskolumne. Tag für Tag, Jahr für Jahr. Das sind insgesamt 2922 Kolumnen! Mut und Ausdauer waren die Faktoren, die sein Leben bestimmten.

Göttlicher Blickwinkel

In den Frühlingsferien machte Jason einen Ausflug nach New York. An einem Nachmittag kletterte er mit ein paar Freunden in ein Taxi und fuhr zum Empire State Building. Die Fahrt erschien ihm ziemlich chaotisch und gefährlich. Doch als er auf der Aussichtsplattform des Wolkenkratzers stand und auf die Straßen der Stadt hinabsah, erblickte er zu seinem Erstaunen Ordnung und Planung. Was für einen Unterschied ein veränderter Blickwinkel doch machen kann!

Das Werk unserer Hände

Der Frühling war gerade in den Sommer übergegangen und das Korn begann zu wachsen, als unser Zug durch die fruchtbaren Felder im Westen von Michigan rollte. Die Erdbeeren waren reif und die Menschen knieten am Morgen in den Beeten, um die süßen Früchte zu pflücken. Blaubeerbüsche saugten die Sonne vom Himmel in sich auf und die Nährstoffe aus dem Boden.

Wo ist Zachäus?

Alf Clark läuft durch die Straßen der Stadt und sucht nach Zachäus. Natürlich nicht den Zachäus aus der Bibel – den hat Jesus bereits gefunden. Alf und ein paar Freunde, die in einer Großstadtmission arbeiten, tun, was Jesus in Lukas 19 tat. Sie wandern aufmerksam durch die Stadt und halten Ausschau nach Menschen, die Hilfe brauchen.

Die Namen der Sterne

Auf einem Plateau hoch über der Atacama-Wüste in Chile steht das größte Radioteleskop der Welt und schenkt den Astronomen eine Sicht auf das Universum wie nie zuvor. In einem Presseartikel berichtete der Verfasser, wie Wissenschaftler aus vielen verschiedenen Ländern „nach Hinweisen auf die Entstehung des Kosmos suchen – von den kältesten Gasen und dem Staub, aus dem die Galaxien entstanden und Sterne geboren wurden, bis zu der Kraft, die den Urknall auslöste“.

Die weiße Flagge

Vor kurzem sah ich mir ein Video von einem Gottesdienst in Südamerika an. Dabei bemerkte ich etwas, was ich vorher noch nie in einer Kirche gesehen habe. Als der Pastor seine Herde aufrief, ihr Leben Jesus zu übergeben, zog ein Gottesdienstbesucher ein weißes Taschentuch hervor und begann damit herumzuwedeln. Dann noch einer und noch einer. Mit Tränen in den Augen brachten sie ihre Hingabe an Jesus zum Ausdruck.

Späte Reue

Ich unterhielt mich einmal mit einer begabten Pianistin. Sie fragte, ob ich auch ein Instrument spiele. Als ich erwiderte: „Ich spiele Radio“, lachte sie und fragte, ob ich mir nie gewünscht hätte, ein Instrument zu spielen. Etwas verlegen entgegnete ich: „Als Kind hatte ich Klavierstunden, aber dann habe ich aufgehört.“ Jetzt, als Erwachsener, bedauere ich, dass ich nicht weitergemacht habe. Ich liebe Musik und wünschte, ich könnte selbst Musik machen. Das Gespräch erinnerte mich neu daran, dass das Leben aus den Entscheidungen besteht, die wir treffen – und manche bereuen wir später.

Wasser für die Welt

Obwohl die Erde mit 70 Prozent Wasser bedeckt ist, ist davon weniger als 1 Prozent trinkbar. Wasserspeicherung und -aufbereitung sind in vielen Teilen der Welt lebenswichtig, denn das ganze Leben hängt davon ab, dass wir brauchbares Trinkwasser haben.

Nur ein kleines Licht

Ich begegne oft Menschen, die meinen, sie seien nur ein kleines Licht. Oft sind sie allein und mutlos und meinen, was sie tun, zähle nicht viel. Wenn ich sie reden höre, denke ich an einen der Engel in C.S. Lewis’ Buch Jenseits des schweigenden Sterns. Er sagt: „ Mein Volk hat ein Gesetz, zu euch anderen niemals über Größen oder Zahlen zu sprechen ... Es würde euch verleiten, Nichtigkeiten zu verehren und an dem vorüberzugehen, was wahrhaft groß ist. “

Märchen oder Abenteuer?

Mein Großvater erzählte gern Geschichten und ich habe ihm gern zugehört. Opa kannte zwei Arten von Geschichten. In den „Märchen“ steckte immer etwas Wahres, aber sie klangen bei jedem Erzählen etwas anders. „Abenteuer“ dagegen waren wirklich passiert und änderten sich beim Erzählen nicht. Eines Tages jedoch erzählte mein Großvater eine Geschichte, die so weit hergeholt schien, dass sie gar nicht wahr sein konnte. „Märchen!“, erklärte ich, aber Opa behauptete, sie sei wahr. Und obwohl er sie jedes Mal genauso erzählte wie vorher, konnte ich sie einfach nicht glauben, so ungewöhnlich klang sie.

Lebende Brücken

Die Menschen im indischen Cherrapunji haben eine einzigartige Methode gefunden, wie sie die vielen Ströme und Flüsse in ihrem Land überqueren können. Aus den Wurzeln von Gummibäumen lassen sie Brücken wachsen. Zehn bis fünfzehn Jahre dauert es, bis eine solche „lebende Brücke“ ausgewachsen ist. Aber ist sie erst einmal da, so ist sie extrem stabil und kann mehrere hundert Jahre halten.

Gut aussehen!

Nachdem meine Tochter im Auto meine neue Sonnenbrille anprobiert hatte, gab sie sie mir zurück mit den Worten: „Mama, das ist keine Sonnenbrille. Das ist nur ein Modeschmuck. Lass mich raten: Du hast sie nur gekauft, weil sie dir so gut steht.“