Monat: September 2015

Im tiefen Tal

In einem Gebet der Puritaner geht es um die Distanz zwischen einem sündigen Menschen und seinem heiligen Gott. Der Mann sagt: „Du hast mich ins Tal der Visionen geführt . . . umschlossen von den Bergen meiner Sünde erkenne ich deine Herrlichkeit.“ Trotz seiner Vergehen hat der Mann Hoffnung. Er fährt fort: „Sterne sieht man auch aus dem tiefsten Brunnen, und je tiefer der Brunnen, desto heller leuchten die Sterne.“ Und er schließt sein Gebet mit einer Bitte: „Lass mich in meiner Dunkelheit dein Licht finden . . . Deine Herrlichkeit in meinem Tal.“

Licht in der Dunkelheit

Als ich es das erste Mal sah, ging ich noch aufs College. In  einer kalten Herbstnacht, weit weg von den Lichtern der   Stadt, war ich mit ein paar Freunden auf einem Heuwagen unterwegs, als der Himmel plötzlich aufleuchtete und am Horizont bunte Lichter aufblitzten. Ich war wie hypnotisiert. Seitdem bin ich fasziniert von dem Phänomen, das man Nordlicht nennt. Meist sieht man es viel weiter nördlich als da, wo ich wohne, aber ab und zu auch in südlicheren Gefilden. Nachdem ich es einmal gesehen hatte, wollte ich mehr davon. Immer, wenn die Wetterbedingungen günstig scheinen, sage ich zu meinen ebenso faszinierten Freunden: „Vielleicht heute Nacht . . .“

Gib es weg

V iele Hilfsorganisationen, die Menschen in Not unterstützen, sind darauf angewiesen, dass sie von anderen, die mehr als genug haben, getragene Kleidung oder gebrauchte Haushaltsgegenstände erhalten. Und es ist auch gut, ungebrauchte Dinge wegzugeben, damit sie anderen nutzen. Aber oft fällt es uns schwer, uns von Dingen zu trennen, die wir täglich brauchen.

Die Sache der Armen

Man schrieb das Jahr 1780. Robert Raikes sah die vielen armen Kinder in London, die keine Schule besuchten, und niemand war da, um ihnen zu helfen. Also beschloss er, selbst etwas zu tun.

Eine neue Kreatur

An meiner ersten Arbeitsstelle hatte ich einen Kollegen, dem  es anscheinend Spaß machte, zu fluchen und Gottes   Namen zu missbrauchen. Erbarmungslos verspottete er alle Christen, die noch jung im Glauben waren oder versuchten, ihm von Jesus zu erzählen. Ich weiß noch, wie ich damals, als ich die Stelle verließ, um in einem anderen Ort eine neue anzutreten, dachte, dass dieser Mann wohl nie Christ werden würde.

Erste Schritte

Eine Bekannte hielt mich vor ein paar Tagen an, um mir das Allerneuste zu erzählen. Sie schilderte mir dann zehn Minuten lang die ersten Schritte ihres einjährigen Neffen. Er konnte laufen! Für jemanden, der uns zufällig hörte, muss das ziemlich bizarr geklungen haben. Die meisten Leute können laufen. Was soll das?

Das Gute am Schlechten

Die amerikanische Schwimmerin Dara Torres hat eine erstaunliche Karriere gemacht. Von 1984 bis 2008 hat sie an fünf Olympiaden teilgenommen. Zum Schluss knackte sie den US-Rekord im 50-Meter-Freistil, den sie 25 Jahre früher selbst aufgestellt hatte. Aber in ihrer Laufbahn gab es nicht nur Medaillen und Rekorde, sondern sie kannte auch Hindernisse: Verletzungen, Operationen und auch ihr Alter, war sie doch fast doppelt so alt wie die meisten ihrer Konkurrentinnen. „Ich wollte alles gewinnen, immer, schon als Kind . . . Ich weiß aber auch, dass Rückschläge eine positive Seite haben: Sie wecken neue Träume.“

Kein Wunder!

Der wäre genau der Richtige für dich“, sagte meine Freundin. Sie sprach von einem jungen Mann, dem sie vor kurzem begegnet war. Sie schwärmte von seinen netten Augen, seinem netten Lächeln und seinem netten Herzen. Als ich ihn kennen lernte, musste ich ihr Recht geben. Heute ist er mein Mann und es ist kein Wunder, dass ich ihn liebe!

Angelstunde

Der See war klar und ruhig und ich hatte meine Angel direkt neben einem üppigen Algenteppich ausgeworfen. Plötzlich sah ich, wie ein fetter Barsch aus der dichten Vegetation auftauchte und sich umsah. Er näherte sich dem verlockenden Regenwurm am Ende meiner Leine, starrte ihn an und zog sich in die Algen zurück. Das passierte ein paar Mal, bis er den Haken entdeckte. Darauf wedelte er mit seinem Schwanz, verschwand in seinem Versteck und kam nicht mehr zurück.

Fliegenreste

Als ich in dem kleinen Büro, das ich inzwischen gemietet  habe, zu arbeiten begann, waren die einzigen Bewohner  ein paar kümmerliche Fliegen. Einige waren bereits den Weg allen Fleisches gegangen und ihre Überreste bevölkerten den Boden und die Fensterbänke. Ich entfernte alle bis auf eine, die ich gut sichtbar liegen ließ.

Taschentücher

Im Wartezimmer hatte ich Zeit zum Nachdenken. Ich war erst kürzlich hier gewesen, als wir die erschütternde Nachricht erhielten, dass mein noch viel zu junger Bruder „hirntot“ sei.

Schule des Leidens

Das Bild war riesig und scharf und man konnte die tiefen Schnitte am Körper des Mannes gut erkennen. Ein Soldat schlug ihn und die Menge lachte über den Mann, dessen Gesicht nun blutüberströmt war. Die Szene wirkte so real, dass ich in der Stille des Open-Air-Kinos das Gesicht verzog, als würde ich den Schmerz selbst spüren. Aber es war nur ein Film über das Leiden Jesu.

Freunde nach Mitternacht

Eine Bekannte erzählte mir von einer Gruppe von Menschen, die sich im Glauben eng verbunden wissen. Eine von ihnen, eine 93-jährige Frau, sagte: „Ich weiß, dass ich jeden von euch um 2 Uhr nachts anrufen kann, wenn ich Hilfe brauche, und muss mich nicht einmal dafür entschuldigen.“ Ob es um Hilfe im Gebet geht, praktische Unterstützung oder einfach darum, dass jemand da ist, wenn man ihn braucht, diese Freunde helfen einander bedingungslos.

Ist Gott alles egal?

W ieso passiert dem betrunkenen Fahrer beim Unfall nichts, während sein nüchternes Opfer schwer verletzt wird? Warum geht es bösen Menschen gut, während die Guten leiden? Wie oft hat dich das, was in deinem Leben abläuft, schon so durcheinander gebracht, dass du dich gefragt hast: „Ist das Gott alles egal?“

Verloren und verlassen

In seinem Buch Dienstanweisung für einen Unterteufel schildert C.S. Lewis den Briefwechsel zwischen einem erfahrenen Oberteufel und seinem jungen Neffen. Die beiden wollen den Glauben eines Christen zerstören. „Täusche dich nicht“, schreibt der Ältere. „Unsere Sache steht nie so sehr in Gefahr wie dann, wenn ein Mensch . . . hinausblickt auf ein Weltall, aus dem auch der letzte Schatten Seiner Gegenwart gewichen zu sein scheint, wenn er fragt, warum er verlassen sei, und . . . trotzdem gehorcht.“