Monat: November 2016

Was bist du wert?

Aus dem Jahr 75 vor Christus gibt es die Geschichte von einem adeligen Römer mit Namen Julius Cäsar, der von  Piraten gekidnappt und als Geisel festgehalten wurde.   Als sie ein riesiges Lösegeld forderten, lachte Cäsar. Er meinte, sie hätten offenbar keine Ahnung, wer er sei, und bestand darauf, dass sie die Summe verdoppelten! Wieso? Weil er glaubte, viel mehr wert zu sein.

Ich bin reich!

V ielleicht haben wir im Fernsehen auch schon mal die Werbung gesehen: Jemand macht die Tür auf und da steht jemand mit einem Scheck über eine riesige Summe. Der Empfänger fängt an zu jubeln und herumzutanzen, er hüpft und umarmt jeden, der in der Nähe ist. „Ich hab gewonnen! Ich bin reich! Ich kann es kaum glauben! Jetzt bin ich alle Probleme los!“ Plötzlicher Reichtum löst gewaltige Emotionen aus.

Einfach gut

Da sind zwei junge Mädchen. Das eine ist gesund und kräftig. Das andere hat nie die Freiheit gekannt, auf eigenen Füßen zu stehen. Vom Rollstuhl aus muss sie nicht nur mit den normalen Gefühlen und Herausforderungen des Lebens fertig werden, sondern auch mit körperlichen Problemen und Kämpfen.

Geködert

V or ein paar Jahren stolperte ich über eine Anleitung zum Fischen von Claudius Aelianus, einem griechischen Autor aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Dort hieß es: „Zwischen Boroca und Thessalonica fließt der Astracus und in ihm gibt es Fische mit gepunkteter Haut (Forellen).“ Weiter schrieb er von einem „Köder für die Fische, mit dem sie überlistet werden. Sie wickelten rote Wolle um einen Haken und machten zwei Federn daran fest. Dann warfen sie den Köder aus und die Fische kamen, von der Farbe angelockt, weil sie meinten, es gäbe etwas zu Fressen“ (Vom Wesen der Tiere).

Rückruf

Hast du schon mal eine E-Mail abgeschickt und plötzlich gemerkt, dass sie an den falschen Empfänger ging oder du etwas geschrieben hast, was du lieber zurücknehmen würdest? Gäbe es doch nur eine Taste, um die Mail anzuhalten. Nun, unter gewissen Bedingungen ist das möglich. In manchen Programmen kann man einstellen, dass eine Mail nicht sofort gesendet wird. Danach jedoch ist sie wie ein gesprochenes Wort, das man nicht ungesagt machen kann. Statt als Heilmittel angesehen zu werden, sollte die „Rückruf“—Funktion uns daran erinnern, wie wichtig es ist, dass wir darauf achten, was wir sagen.

Ein gutes Geschäft!

W ie viel ist genug? Diese Frage kann sich an einem Tag stellen, der viele Länder der westlichen Welt in einen Kaufrausch versetzt, dem „schwarzen Freitag“ nach dem amerikanischen Thanksgiving, an dem die Läden früher öffnen und die Preise heruntersetzen; ein Tag, der sich von Amerika in andere Länder ausbreitet. Manche haben nur wenig Geld und suchen nach Angeboten, die sie sich leisten können. Andere jedoch treibt die reine Habgier und beim Kampf um die Schnäppchen kann es auch zu Gewaltanwendung kommen.

Dankspiel

In der Hochschule, an der ich arbeite, ziehen wir jeden Herbst an Thanksgiving ein riesiges Fest auf. Die Studenten sind jedes Mal begeistert! Letztes Jahr machten ein paar von ihnen an ihrem Tisch ein Spiel. Jeder musste etwas nennen, wofür er oder sie dankbar war—und zwar in nicht mehr als drei Sekunden. Es durfte nicht schon einmal genannt worden sein. Wer zu lange brauchte, flog raus.

Berühmt und bescheiden

Fast alles dreht sich heute ums Berühmtsein—entweder um das eigene oder das Leben berühmter Leute, das wir in allen Einzelheiten verfolgen. Internationale Konzert-oder Filmauftritte. Interviews in Fernsehshows. Millionen Follower auf Twitter.

Heimweh

Ich steckte mit dem Kopf im Gehäuse unserer Großvateruhr, als meine Frau zur Tür hereinkam. „Was machst du denn da?“, fragte sie. „In der Uhr riecht es genauso wie bei uns zu Hause“, antwortete ich etwas einfältig und machte die Tür wieder zu. „Ich bin nur mal kurz wieder heimgegangen.“

Was ist mit dir?

Emily hörte interessiert zu, was ihre Freunde über die Thanksgiving-Traditionen in ihren Familien erzählten. „Wir gehen reihum und jeder erzählt, wofür er oder sie Gott dankbar sind“, sagte Gary.

Opferbereiter Glaube

Es ist Sonntagnachmittag und ich sitze im Garten neben der Kirche, in der mein Mann Pastor ist. Musik und Lobpreislieder auf Farsi dringen an mein Ohr. Unsere Kirche in London ist auch Heimat einer lebendigen iranischen Gemeinde. Wir sind oft beschämt angesichts ihrer Liebe zu Jesus und der Geschichten ihrer Verfolgung. Da ist zum Beispiel der Bruder des Pastors, der für seinen Glauben gefoltert wurde. Diese treuen Gläubigen folgen den Fußstapfen des ersten christlichen Märtyrers Stephanus.

Himmelsblick

Probleme an der Arbeit und zu Hause machten Matt zu schaffen. Deshalb beschloss er, rauszugehen und ein wenig zu laufen. Der Frühlingsabend lud förmlich dazu ein. Als der unendliche Himmel sich von Blau zu Schwarz färbte, legte sich dichter Nebel über das Land. Sterne begannen zu funkeln und den aufgehenden Mond anzukündigen. Für Matt war es ein tief spiritueller Moment. Er ist da, dachte er. Gott ist da und kann so etwas machen.

Liebe ohne Grenzen

W ährend des Boxeraufstands in China im Jahr 1900 wurden Missionare in einem Haus eingeschlossen. Ihre einzige Überlebenschance bestand darin, durch die Menge, die ihren Tod forderte, mitten hindurchzurennen. Mit ausgestreckten Waffen konnten sie der unmittelbaren Gefahr entrinnen. Eine der Missionarinnen, Edith Coombs, stellte jedoch fest, dass zwei ihrer verletzten chinesischen Schüler nicht dabei waren. Sie lief zurück und konnte einen retten. Als sie den zweiten holen wollte, stolperte sie und wurde getötet.

Nur Fassade

Kerri tut alles, damit sie bewundert wird. Meistens ist sie fröhlich, damit andere sie bemerken und ihr für ihre positive Einstellung Komplimente machen. Manche schenken ihr Anerkennung, weil sie sich so für andere einsetzt. Doch in manchen Momenten gibt sie ehrlich zu: „Ich liebe Jesus, aber manchmal habe ich das Gefühl, mein ganzes Leben ist nur Fassade.“ Hinter allem Bemühen, nach außen toll zu wirken, steckt vor allem Unsicherheit, und sie sagt, sie habe bald keine Kraft mehr, das weiter durchzuhalten.

Der zwölfte Mann

Auf einer Tafel im Fußballstadion einer Universität in Texas heißt es: „Heimat des zwölften Mannes.“ Auf dem Spielfeld sind nur elf Mann erlaubt. Der zwölfte Mann sind Tausende von Studenten, die während des Spiels auf den Rängen stehen, um ihr Team anzufeuern. Die Tradition dort geht auf das Jahr 1922 zurück. Damals forderte der Trainer einen Studenten von den Rängen auf, aufzustehen und sich als Ersatz für einen verletzten Spieler bereit zu halten. Zwar musste er nicht spielen, aber seine Bereitschaft, an der Seitenlinie zu stehen, machte dem gesamten Team Mut.