Verloren und gefunden
Als ich meinen englischen Verlobten heiratete und nach Großbritannien zog, freute ich mich auf fünf Jahre Abenteuer in einem fremden Land. Nie hätte ich gedacht, dass ich nach fast zwanzig Jahren immer noch hier sein oder es mir manchmal so vorkommen würde, als hätte ich mit dem Abschied von Familie und Freunden, Arbeit und allem, was mir vertraut war, mein ganzes Leben verloren. Doch mit dem Verlust des Alten habe ich etwas viel Besseres gefunden.
Vom Winde verweht?
Was wäre, wenn es keinen Wind gäbe? Die See wäre ruhig und in den Straßen würden keine Blätter herumwirbeln. Wer würde erwarten, dass bei völliger Windstille ein Baum umfällt? Genau das aber passierte unter einer riesigen Glaskuppel in der Wüste von Arizona. Die Bäume in Biosphäre 2, einem in sich geschlossenen Ökosystem, wuchsen zwar schneller als normal, aber dann brachen sie unter ihrem eigenen Gewicht zusammen. Als Ursache fanden Forscher heraus, dass Bäume Wind brauchen, um stark zu werden.
Denk dran
Unser Sohn hat sieben Jahre mit seiner Drogensucht gekämpft; und meine Frau und ich hatten in dieser Zeit manchen schweren Tag. Während wir für seine Heilung beteten und warteten, lernten wir, uns auch über kleine Siege zu freuen. Wenn im Lauf von vierundzwanzig Stunden nichts Schlimmes passierte, sagten wir zueinander: „Heute war ein guter Tag.“ Und dieser kurze Satz wurde für uns zur Mahnung, Gott für seine Hilfe selbst in den kleinsten Dingen zu danken.
Nichts zu verbergen
Eine internationale Untersuchung ergab 2015, dass weltweit 245 Millionen Überwachungskameras installiert sind und ihre Zahl jährlich um 15 Prozent zunimmt. Daneben schießen Millionen von Menschen Tag für Tag mit ihren Smartphones Bilder, von der Geburtstagsfeier bis zum Banküberfall. Ob wir uns über die zunehmende Sicherheit freuen oder die schwindende Privatsphäre beklagen, wir leben in einer Welt, in der Kameras allgegenwärtig sind.
Zusammenwirken
Meine Frau kocht einen fantastischen Gulaschtopf. Sie nimmt rohes Fleisch, schneidet Kartoffeln und Süßkartoffeln, Sellerie, Champignons, Möhren und Zwiebeln in Scheiben und wirft alles zusammen in den Schongarer. Sechs oder sieben Stunden später schwebt ein köstlicher Duft durchs Haus und der erste Bissen ist eine Wonne. Es ist immer zu meinem Vorteil, wenn ich warte, bis die Zutaten im Garer zusammenwirken und etwas entsteht, was sie einzeln nicht zuwege bringen würden.
Gute Werke
Es heißt, die amerikanische Autorin Anne Herbert habe ihren Satz „Praktiziere spontane Gesten der Freundlichkeit und sinnlosen Schönheit“ 1982 zunächst auf einem Tischset im Restaurant notiert. Inzwischen ist daraus eine ganze Bewegung geworden und es gibt sogar den „Weltfreundlichkeitstag“.
Aus alt mach neu
2014 öffnete sich unter dem nationalen Corvette-Museum in Kentucky in Amerika ein Erdloch und verschluckte acht Oldtimer. Die Autos waren eigentlich unersetzlich und die Schäden teilweise irreparabel.
Leg die Lasten ab
Ein Mann war mit seinem Pickup auf einer Landstraße unterwegs, als er an einer Frau vorbeikam, die eine schwere Last trug. Er hielt an und bot ihr an, sie mitzunehmen. Die Frau bedankte sich herzlich und kletterte auf den Rücksitz.
Überlebenshilfe
Im August 2010 blickte die ganze Welt nach Chile. Dort waren dreiunddreißig Bergleute rund 700 Meter unter Tage in einem Grubenschacht eingeschlossen und wussten nicht, ob jemals Hilfe kommen würde. Nach siebzehn Tagen hörten sie Bohrgeräusche. Die Retter bohrten eine kleine Öffnung in die Decke des Schachts. Durch drei weitere Löcher wurden Wasser, Verpflegung und Medikamente in die Grube gelassen. Die Arbeiter waren von diesen Verbindungen zur Oberfläche abhängig während die Retter oben alles hatten, was sie zum Überleben brauchten. An Tag 69 konnte der letzte Grubenarbeiter geborgen werden.
Grund zum Feiern
Viele Krippenszenen zeigen die Weisen aus dem Morgenland, die Jesus in Bethlehem besuchten, gleichzeitig mit den Hirten. Nach dem Matthäusevangelium, der einzigen Stelle in der Bibel, die von ihnen berichtet, kamen sie aber später. Jesus war nicht mehr in einer Krippe im Stall, sondern in einem Haus. In Matthäus 2,11 heißt es, sie „gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe“.
Auf Gott hören
Mein kleiner Sohn hört gern meine Stimme, außer wenn ich laut und bestimmt seinen Namen rufe und frage: „Wo steckst du?“ Meistens hat er dann nämlich irgendetwas angestellt und versucht, sich vor mir zu verstecken. Ich will, dass er meine Stimme hört, weil mir daran liegt, dass es ihm gut geht und ihm nichts passiert.
Multiplizierte Liebe
Es sah nicht gut aus, als bei einer Frau aus Karins Gemeinde eine Motoneuron-Erkrankung festgestellt wurde. Diese brutale Krankheit greift Nerven und Muskeln an und führt schließlich zu völliger Lähmung. Die Versicherung wollte keine Hauspflege zahlen. Den Gedanken, seine Frau in ein Heim zu geben, konnte der Ehemann allerdings auch nicht ertragen.
Anders als es scheint
Don ist ein Bordercollie und lebt auf einer Farm in Schottland. Eines Morgens war er mit seinem Besitzer Tom unterwegs, um nach den Tieren zu schauen. Mit einem kleinen Traktor fuhren sie aufs Feld. Beim Aussteigen vergaß Tom, die Handbremse anzuziehen. Mit Don auf dem Fahrersitz setzte sich der Traktor in Bewegung und rollte den Berg hinab und über zwei befahrene Straßen hinweg, ehe er zum Stehen kam. Für die vorbeifahrenden Autofahrer sah es aus, als würde der Hund einen Morgenausflug machen. Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen.
Das perfekte Geschenk
In vielen Teilen der Welt sind die Wochen nach Weihnachten die hektischste Zeit des Jahres, weil dann viele Leute die Geschenke zurückbringen, die ihnen nicht gefallen und sie diese gegen etwas eintauschen wollen, was ihnen wirklich gefällt. Aber es gibt auch Menschen, die so gut wie immer das Richtige schenken. Woher wissen sie, was einem anderen gefallen könnte und dem Anlass entspricht? Der Schlüssel zum erfolgreichen Schenken ist nicht das Geld, sondern dass man anderen zuhört und sich dafür interessiert, woran sie sich freuen.
Dankbar leben
Sue wollte gern im Glauben wachsen und dankbarer werden. Deshalb stellte sie einen „Dankbarkeits-Krug“ auf. Jeden Abend schrieb sie auf einen kleinen Zettel, wofür sie Gott danken wollte, und warf ihn in den Krug. An manchen Tagen hatte sie viel zu loben; an anderen wollte ihr kaum etwas einfallen. Am Jahresende leerte sie den Krug, las die Zettel durch und dankte Gott noch einmal für alles, was er getan hatte. Darunter waren so einfache Dinge wie ein herrlicher Sonnenuntergang oder ein Abendspaziergang im Park. Oder er hatte ihr geholfen, mit einer schwierigen Situation fertig zu werden oder ein Gebet erhört.