Ein echter Freund
Der Dichter Samuel Foss schrieb in einem seiner Gedichte: „Lass mich am Straßenrand leben und den Menschen ein Freund sein.“ Das möchte ich auch sein—ein Freund der Menschen. Ich möchte am Wegesrand stehen und auf müde Wanderer warten. Nach denen Ausschau halten, die von anderen geschlagen und verletzt wurden, die ein verwundetes, enttäuschtes Herz in sich tragen. Ich will ihnen ein ermutigendes Wort als Erfrischung reichen, bevor ich sie wieder auf den Weg schicke. Ich kann sie vielleicht nicht „heilen“ oder ihre Probleme lösen, aber ich kann sie im Segen ziehen lassen.
Blumen für die Ewigkeit
Als mein Sohn Xavier klein war, hat er mir gern Blumen geschenkt—manchmal irgendein ausgerissenes Unkraut, manchmal mit seinem Vater im Laden gekauft. Ich freute mich immer und hielt jeden Strauß in Ehren, bis er welkte und weggeworfen werden musste.
Samen ausstreuen
Vor kurzem habe ich eine wunderbare E-Mail bekommen. Eine Frau schrieb: „Ihre Mutter war 1958 in der Grundschule meine Lehrerin. Sie war eine gute Lehrerin und sehr nett, aber streng! Sie ließ uns Psalm 23 lernen und vor der Klasse aufsagen. Ich fand das schrecklich. Aber es war mein einziger Kontakt mit der Bibel bis 1997, als ich Christ wurde. Als ich den Psalm wieder las, kamen die Erinnerungen an Frau McCasland sofort zurück.“
Urlaubs-Psalmen
Wenn ich mit meinem Mann wandern gehe, nehmen wir unsere Kameras mit und machen Nahaufnahmen von den Pflanzen zu unseren Füßen, die einen ganzen Mikrokosmos bieten. Was für eine Vielfalt und Schönheit sehen wir da, selbst in den Pilzen, die über Nacht aus dem Boden schießen und den Waldboden mit gelben, orangen und roten Tupfern übersäen!
Der Tröster
Ich war allein und nervös, als ich das Flugzeug bestieg, das mich zum Studium in eine weit entfernte Stadt bringen sollte. Aber dann fiel mir ein, wie Jesus seinen Jüngern die tröstliche Gegenwart des Heiligen Geistes versprochen hat.
Singen mit Violet
Eine ältere Frau namens Violet saß auf ihrem Bett in einer Krankenstation auf Jamaika und strahlte, als ein paar Teenager sie besuchten. Es war heiß und stickig, aber sie beschwerte sich nicht. Stattdessen grub sie in ihren Gedanken nach einem bestimmten Lied. Schließlich erhellte ein Lächeln ihr Gesicht und sie sang: „Ich renne, hüpfe, laufe und lobe den Herrn!“ Dabei schwang sie mit den Armen vor und zurück, als würde sie tatsächlich rennen. Den Umstehenden kamen die Tränen, denn Violet hatte keine Beine. Sie sang, so sagte sie, weil „Jesus mich liebhat—und im Himmel werde ich Beine haben, mit denen ich laufen kann“.
Finstere Wege
Auf der Heimfahrt aus dem Familienurlaub kamen wir durch eine verlassene Gegend im Nordwesten der Vereinigten Staaten. Nach Einbruch der Dunkelheit fuhren wir fast zwei Stunden durch tiefe Canyons und über weite Hochebenen. Nicht einmal zwanzig Scheinwerferpaare begegneten uns auf dem Weg durch die Dunkelheit. Irgendwann erschien der Mond am Horizont. Wenn die Straße gerade auf einem Bergkamm verlief, konnten wir ihn sehen. Wenn wir in der Ebene waren, entschwand er unserem Blick. Meine Tochter fühlte sich dadurch an die Gegenwart Gottes erinnert. Ich fragte sie, ob sie Gott sehen müsse, um zu wissen, dass er da ist. „Nein“, erwiderte sie, „aber es hilft.“