Der verkleidete Jesus
Als eine Bekannte ihre pflegebedürftige Schwiegermutter fragte, was sie sich am meisten wünsche, antwortete die: „Dass mir jemand die Füße wäscht.“ „Oh, wie ich das gehasst habe!“, gestand meine Freundin. „Jedes Mal, wenn sie mich darum bat, war ich voller Groll und musste Gott um Hilfe bitten, damit ich meine Gefühle vor ihr verstecken konnte.“
Unter Brüdern
Mein ein Jahr jüngerer Bruder und ich waren als Kinder ziemliche „Konkurrenten“ (anders gesagt: wir stritten!). Vater verstand uns. Er hatte selbst Brüder. Mutter nicht so sehr.
Eine andere Art von Liebe
Eine meiner Lieblingsgemeinden hat vor ein paar Jahren mit dem Dienst an ehemaligen Häftlingen begonnen, die wieder in der Gesellschaft Fuß fassen wollten. Inzwischen blüht sie und wird von Menschen unterschiedlichster Herkunft besucht. Ich liebe diese Gemeinde, weil ich in ihr sehe, wie ich mir den Himmel vorstelle—voll der verschiedensten Menschen, Sünder, denen vergeben wurde und die nun durch die Liebe Jesu zusammengehalten werden.
Ein sicherer Ort
Zusammen mit meiner Tochter wollte ich zu einem größeren Familientreffen fahren. Weil sie etwas nervös war wegen der langen Fahrt, bot ich ihr an, dass ich fahren könnte. „Gut“, erwiderte sie. „Aber lass uns mein Auto nehmen. Kannst du es fahren?“ Ihr Auto ist etwas geräumiger als mein kleines. Deshalb fragte ich zurück: „Ist dir meins zu eng?“ „Nein“, entgegnete sie. „Aber mein Auto ist mein Zufluchtsort. Irgendwie fühle ich mich darin sicherer.“
Schönheit ohne Ende
Ich liebe den Grand Canyon. Wenn ich an seinem Rand stehe, erkenne ich jedes Mal neue Aspekte von Gottes schöpferischer Hand, die mir den Atem rauben.
Wir sind stark!
In der Küche erklang ein lautes Zischen. Zufällig war ich auf den Startknopf der leeren Kaffeemaschine geraten. Ich zog den Stecker und griff nach der Kanne. Kurz berührte ich den Boden, um zu prüfen, ob ich sie auf die Arbeitsplatte stellen konnte oder sie zu heiß war. Aber schon hatte ich mir die Fingerspitzen verbrannt!
Wenn Steine reden
Nach Jahrhunderten von Krieg und Zerstörung ist das moderne Jerusalem buchstäblich auf den eigenen Trümmern aufgebaut. Während eines Besuchs mit der Familie gingen wir durch die Via Dolorosa, die Straße, von der die Überlieferung sagt, Jesus sei sie auf dem Weg zum Kreuz gegangen. Es war ein heißer Tag und wir stiegen zur Erholung in den kühlen Keller der Kirche der Schwestern Zions hinab. Fasziniert betrachtete ich dort die Pflastersteine, die bei Ausgrabungen freigelegt wurden—Steine, auf denen die römischen Soldaten in Mußestunden Spiele einritzten.
Unsichtbarer Einfluss
In der Nationalgalerie in Washington sah ich ein Bild mit dem Titel Der Wind. Das Gemälde zeigte einen Sturm in einem Waldstück. Hohe, dünne Bäume lehnten sich nach links. Buschwerk wurde in dieselbe Richtung gepeitscht.