Monat: November 2020

Das Beste geben

Der Leiter eines Obdachlosenheims hatte unsere Jugendgruppe eingeladen, beim Sortieren von Schuhspenden zu helfen. Nun standen wir vor einem Haufen gebrauchter Schuhe und verbrachten den ganzen Vormittag damit, einzelne Paare herauszufischen und auf dem Betonfußboden aufzureihen. Über die Hälfte der Schuhe mussten wir wegwerfen, weil sie zu schlecht waren, um sie noch jemandem anzubieten. Man konnte die Leute nicht davon abhalten, schadhafte Ware abzugeben, erklärte uns der Leiter. Aber man weigerte sich, schlecht erhaltene Schuhe an die Bewohner zu verteilen.

Süße Sache

Russische Hochzeitsbräuche sind reich an Bedeutung und Symbolik. Einer dieser Bräuche findet während des Hochzeitsempfangs statt. Der Moderator spricht einen Toast auf das Brautpaar aus und alle trinken einen Schluck, erheben die Gläser und rufen: „Gorko! Gorko!“ („Bitter“). Bei jedem „Gorko“-Ruf müssen die Brautleute aufstehen und sich küssen, um das Getränk wieder süß zu machen.

Jeder Augenblick

Zusammen mit meiner Mutter und meinen Schwestern saß ich an Papas Bett, während sein Atem immer schwächer wurde – und schließlich ganz aufhörte. Es war kurz vor seinem neunundachtzigsten Geburtstag, als er sich ganz still in das andere Leben aufmachte, in dem Gott auf ihn wartete. Sein Tod hinterließ bei uns eine Leere. Geblieben sind uns die Erinnerungen. Aber wir haben die Hoffnung, dass wir eines Tages wieder vereint sein werden.

Herausforderungen

Vor Kurzem traf ich mich mit ein paar Freunden. In den Gesprächen gewann ich den Eindruck, als hätte jeder mit irgendwelchen Problemen zu kämpfen. Die Eltern von zweien hatten Krebs. Ein Kind hatte eine Essstörung. Einer litt unter chronischen Schmerzen. Ein anderer stand vor einer größeren Operation. Für Leute von dreißig, vierzig Jahren war das ziemlich viel.

Dankbar in allen Dingen

Martin Rinckart (1586-1649) war in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs Pfarrer in seinem Heimatort Eilenburg in der Nähe von Leipzig. In einem Jahr hatte er über 4000 Beerdigungen zu halten, darunter auch die seiner eigenen Frau, und zeitweise gab es so wenig zu essen, dass die Familie hungrig zu Bett gehen musste. Er hätte verzweifeln können. Aber er hielt am Glauben fest und dankte Gott immer wieder. Ja, von ihm stammt das bekannte Lied „Nun danket alle Gott“.

Jede und jeder

In der Hauptstadt von El Salvador steht eine riesige Christusstatue. Obwohl sie mitten in einem vielbefahrenen Verkehrskreisel steht, ist sie wegen ihrer Größe nicht zu übersehen, und ihr Name – der göttliche Retter der Welt – verweist voll Ehrfurcht auf Jesu übernatürliches Wesen.

Von Vögeln lernen

Vor Kurzem habe ich ein Wochenende auf einem Bauernhof verbracht. Dort gab es auch Truthähne und ich bestaunte sie jedes Mal, wenn sie an mir vorüberzogen.