Schuld und Vergebung
In seinem Buch Human Universals (Menschliche Universalien) beschreibt der Anthropologe Donald Brown mehr als vierhundert Verhaltensweisen, die seiner Ansicht nach in der ganzen Menschheit verbreitet sind. Diese beinhalten Dinge wie Spielzeug, Witze, Tänze und Sprüche, die Vorsicht vor Schlangen und das Binden von Dingen mit Schnüren. Ebenso glaubt er, dass es in allen Kulturen Konzepte von richtig und falsch gibt, in denen Großzügigkeit gelobt wird, Versprechen geschätzt werden und Dinge wie Gemeinheit und Mord als falsch verstanden werden. Wir alle haben ein Gewissen, wo auch immer wir herkommen.
Funkelnde Sterne
Ich kann meine Augen schließen und zu der Zeit in das Haus zurückgehen, in dem ich aufgewachsen bin. Ich erinnere mich an das Sternebeobachten mit meinem Vater. Wir schielten abwechselnd durch sein Teleskop und versuchten, uns auf die Punkte zu konzentrieren, die schimmerten und funkelten. Diese Lichtpunkte aus Hitze und Feuer standen scharf im Kontrast zum glatten, tiefschwarzen Himmel.
Angenommen
Meine alte Hündin sitzt an meiner Seite und schaut ins Leere. Einen Groschen für ihre Gedanken … Eines weiß ich, dass sie nicht an das Sterben denkt, denn Hunde denken nicht an zukünftige Dinge. Aber wir tun es. Unabhängig unseres Alters, unserer Gesundheit und unseres Reichtums, an irgendeinem Punkt denken wir über das Sterben nach. Denn, im Gegensatz zu den Tieren, können wir „verstehen“. So heißt es in Psalm 49,21. Wir wissen, dass wir sterben werden. Es gibt nichts, was wir dagegen tun können. „Doch vom Tod können sie sich nicht freikaufen, sie können Gott kein Lösegeld zahlen“ (V. 8). Niemand hat genug Geld, um sich selbst aus dem Grab freizukaufen.
Reichlich Wasser
In Australien schrieb jemand „eine düstere Geschichte“ von extremer Dürre, Hitze und Feuer. Die Geschichte schilderte ein schreckliches Jahr mit nur geringen Niederschlägen. Ausgetrocknetes Gestrüpp verwandelte sich in Zunder. Wütende Brände fackelten die Landschaft ab, Fische starben. Die Ernten gingen verloren. Und das alles nur, weil in Australien eine einfache Ressource nicht immer zur Verfügung steht, die wir oft als selbstverständlich ansehen: Wasser, das wir alle zum Leben brauchen.
Erneuerte Blickweise
Nach einer schmerzhaften Operation am linken Auge empfahl mir der Doktor einen Sehtest. Zuversichtlich deckte ich mein rechtes Auge zu und las mit Leichtigkeit jede Zeile auf der Tafel. Als ich mein linkes Auge bedeckte, erschrak ich. Warum hatte ich nicht bemerkt, wie blind ich war?
Auf weisen Rat hören
Während des amerikanischen Bürgerkrieges wollte Präsident Abraham Lincoln einmal einem Politiker gefallen und erteilte deshalb den Befehl, bestimmte Regimenter der Unionsarmee zu verlegen. Als der Kriegsminister Edwin Stanton den Befehl erhielt, weigerte er sich, ihn auszuführen. Er sagte, der Präsident sei ein Narr. Als Lincoln weitergegeben wurde, was Stanton gesagt hatte, antwortete er: „Wenn Stanton sagte, ich sei ein Narr, dann muss ich einer sein, denn er hat fast immer Recht. Ich werde mich selbst davon überzeugen.“ Als die beiden Männer miteinander sprachen, erkannte der Präsident schnell, dass sein Befehl ein schwerer Fehler wäre, und ohne zu zögern nahm er ihn zurück. Obwohl Stanton Lincoln als Narr bezeichnet hatte, erwies sich der Präsident als weise, indem er nicht auf seinem Standpunkt beharrte, als Stanton diesen kritisierte. Stattdessen hörte Lincoln auf den Ratschlag, überlegte es sich und änderte seine Meinung.
Er jubelt über uns
Ein junger Vater hält seinen kleinen Jungen in den Armen, singt ihm etwas vor und schaukelt ihn im beruhigenden Rhythmus. Das Baby ist hörgeschädigt und kann weder die Melodie noch die Worte hören. Doch der Vater singt trotzdem, in einem zärtlichen Akt der Liebe für seinen Sohn. Und seine Mühen werden mit einem entzückenden Lächeln seines kleinen Jungen belohnt.