Monat: November 2021

Hoffnung teilen

Als Emma erzählte, wie Gott ihr geholfen hatte, sich als sein geliebtes Kind zu begreifen, erwähnte sie immer wieder Bibelverse. Ich konnte kaum erkennen, wann ihre eigenen Worte anfingen und wo Gottes Wort aufhörte. Als ich meinte, sie sei ja eine wandelnde Bibel, runzelte sie die Stirn. Sie hatte das nicht absichtlich gemacht. Weil sie täglich in ihrer Bibel las, war das, was ihr wichtig war, in ihren Wortschatz übergegangen. Sie freute sich an Gottes Nähe und nutzte jede Gelegenheit, um anderen davon zu erzählen. Doch Emma ist nicht der erste junge Mensch, den Gott gebraucht, um die Begeisterung über sein Wort weiterzugeben.

Wahre Anbeter

Endlich konnte sie in die Kirche. Drinnen gelangte sie in eine kleine Grotte. Diese war von Kerzen erleuchtet und Hängelampen bestrahlten eine Stelle auf dem Fußboden. Da war er – der silberne Stern mit den vierzehn Zacken auf einer kleinen Marmorplatte. Sie war in der Geburtskirche in Bethlehem – dem Ort, an dem der Tradition zufolge Jesus geboren wurde. Und doch war sie nicht sehr beeindruckt, denn es war ihr bewusst, dass Gott viel größer ist als solch ein Ort.

Hundeliebe

Im Jahr 2019 schafften Cap Dashwood und seine schwarze Labradorhündin Chaela etwas Außerordentliches: Ein ganzes Jahr lang bestiegen sie jeden einzelnen Tag einen bestimmten Berggipfel.

Er füllt, was leer ist

Der Psychologin fiel sofort auf, dass die Fünfzehnjährige etwas verbarg – sie trug ein langärmeliges T-Shirt, das sie bis halb über die Hand gezogen hatte, wie es Menschen tun, die sich selbst verletzen. Als sie die Ärmel zurückzog, entdeckte sie zu ihrer Überraschung, dass auf dem Unterarm mit einer Rasierklinge das Wort „leer“ eingeritzt war. Die Therapeutin war traurig, aber auch froh, dass der Teenager bereit gewesen war, Hilfe zu suchen.

Wenn du nicht mehr weiterkannst

2006 wurde bei meinem Vater eine neurologische Erkrankung festgestellt, in deren Verlauf er sein Gedächtnis, die Sprache und die Kontrolle über seine Bewegungen verlor. Seit 2011 kann er nicht mehr aufstehen und wird seitdem von meiner Mutter zu Hause gepflegt. Die ersten Jahre waren eine schlimme Zeit. Ich hatte Angst. Ich wusste nicht, wie man eine kranke Person betreut, und machte mir Sorgen um die Finanzen und die Gesundheit meiner Mutter.

Gott heilt, was zerbrochen ist

Christian schlendert mit seiner Frau durch den Laden auf der Suche nach einem Bild für ihre Wohnung. Irgendwann meint er, er habe das richtige gefunden, und ruft Katrin herbei. Auf der rechten Seite des Tonreliefs steht das Wort Gnade. Aber links sind zwei lange Risse. „Das ist kaputt!“, sagt Katrin und beginnt nach einem anderen Exemplar zu suchen. Aber Christian erwidert: „Nein. Das ist genau der Punkt. Wir sind kaputt und dann kommt die Gnade.“ Sie beschließen, das Teil mit den Rissen zu kaufen. An der Kasse sagt der Verkäufer: „Oh, das ist aber kaputt!“ „Ja“, flüstert Katrin, „wir auch.“

Akzeptiert und angenommen

Als Kind war Daniel sehr unsicher. Er sehnte sich nach Bestätigung von seinem Vater, doch er bekam sie nie. Es schien, als sei alles, was er machte, ob in der Schule oder zu Hause, niemals gut genug. Er wurde erwachsen, aber die Unsicherheit blieb. Ständig fragte er sich: Bin ich gut genug?