Unsere wahre Identität
Als erstes suchte der Mann eine Kiste. Dann füllte er seinen Einkaufskorb mit Haken, Ködern, Schwimmern, Leinen und Gewichten. Schließlich nahm er noch fünf lebende Köder dazu und wählte eine Angelrute aus. „Waren Sie schon mal Angeln?“, fragte der Verkäufer. Der Mann verneinte. „Dann nehmen Sie das auch noch dazu“, meinte der Verkäufer und reichte ihm einen Verbandskasten. Der Mann nahm ihn und zahlte. Dann ging er Fischen – erfolglos. Außer Kratzern und Wunden von den Angelhaken fing er sich nichts ein.
Ich will hierbleiben!
Stefan riss sich von seiner Mutter los und rannte zurück zur Kirche. Er wollte nicht ins Auto! Seine Mutter eilte hinter ihm her und versuchte ihn zu erwischen, damit sie heimfahren konnten. Als sie den Vierjährigen schließlich fest umklammert hielt, schluchzte er und schaute über die Schulter zur Kirche zurück.
Stark und zart
Im Jahr 2020 brach in Ecuador der Vulkan Sangay aus. Der Nachrichtensender BBC sprach von einer „über 12.000 Meter hohen dunklen Aschesäule“. Der Ascheregen ging auf vier Provinzen nieder (über 80.000 Hektar). Der Himmel wurde grau und trüb und die Luft war zum Schneiden und machte das Atmen schwer. Bauer Feliciano Inga sagte der Zeitung El Comercio: „Wir wussten erst gar nicht, woher der ganze Staub kam … Wir sahen, wie der Himmel dunkel wurde, und bekamen Angst.“
Nichts trennt uns
Der Vater von Priszilla, ein Pastor, folgte Gottes Ruf in die Mission auf eine kleine Insel in Indonesien. Dort lebte die Familie in einer primitiven Hütte, die früher einmal ein Stall war. Priszilla erinnert sich noch, wie sie Weihnachten feierten. Sie saßen auf dem Boden und sangen Lieder, während der Regen durchs Dach tropfte. Aber ihr Vater sagte: „Pris, auch wenn wir arm sind, heißt das nicht, dass Gott uns nicht liebt.“
Gottes erstaunliche Schöpfung
Was als normaler Frühlingsspaziergang begann, wurde zu einem besonderen Erlebnis. An dem kleinen Bach entdeckten wir ein paar „alte Bekannte“. Fünf oder sechs Gänse saßen da und sonnten sich. Wir hatten die Tiere ein paar Monate lang nicht gesehen und freuten uns, dass sie zurück waren. Und staunten über Gottes herrliche Schöpfung.
Gute Nachricht
1941, mitten im Zweiten Weltkrieg, wurde der amerikanische Autor John Steinbeck um Hilfe gebeten. Er sollte nicht kämpfen oder die Truppen an der Front besuchen, sondern eine Geschichte schreiben. Heraus kam Der Mond ging unter, eine Erzählung über ein friedliches Land, das von außen angegriffen wurde. Die Schrift wurde im Untergrund gedruckt und in den besetzten Ländern verteilt. Sie verbreitete die Botschaft: die Alliierten kommen. Die Leser konnten sich mit den Figuren identifizieren. Mit Der Mond ging unter brachte Steinbeck den Menschen unter der Naziherrschaft eine gute Botschaft – die Befreiung war unterwegs.
Du bist nicht allein
„Schön, dich zu sehen!“ „Dich auch!“ „Freut mich, dass du da bist!“ So klang es von allen Seiten. Die Gemeinde versammelte sich online für das Abendprogramm. Als Rednerin sah ich schweigend zu, wie einer nach dem anderen sich zuschaltete. Da ich eher introvertiert bin und nicht alle kannte, kam ich mir ein bisschen vor wie ein Außenseiter. Dann sah ich meinen Pastor. Eine alte Bekannte war auch dabei. Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr allein. Gott, so schien es mir, hatte mir Unterstützung geschickt.
Ein echter Jünger Jesu
Christian Mustad hatte ein Bild von Van Gogh. Als er damit zu einem Kunstsammler ging, warf der nur einen Blick darauf und sagte, es sei nicht echt. Daraufhin verstaute Mustad das Gemälde auf seinem Dachboden. Dort blieb es 50 Jahre. Nach seinem Tod wurde es vier Jahrzehnte lang immer wieder begutachtet und jedes Mal kam man zum Schluss, es sei eine Fälschung. Bis zum Jahre 2012, als ein Experte mit einem Computer die Leinwand untersuchte. Dabei kam heraus, dass es sich um dasselbe Material handelte, das Van Gogh bei einem anderen Werk verwendet hatte. Mustad hatte die ganze Zeit einen echten Van Gogh besessen.
Singt Gott Lob
Der Sommer war heiß und schwül. Wir nahmen an einer Jüngerschaftkonferenz teil, und die Hitze machte uns allen zu schaffen. Doch am letzten Tag schlug das Wetter um. Wir waren dankbar für die willkommene Abkühlung und Hunderte von Stimmen lobten Gott für alles, was er getan hatte. Viele fühlten sich wie befreit und wir traten mit Herzen und Sinnen und unserem ganzen Sein vor ihn. Auch jetzt, Jahrzehnte später, kann ich nur voll Staunen an die Freude zurückdenken, mit der wir Gott lobten.
Das Jesus-Etikett
„Mein Junge, ich kann dir nicht viel geben. Aber ich habe einen guten Namen. Also, mach damit keinen Unsinn.“ Johnnie Bettis sagte diese weisen Worte, als sein Sohn Jerome die Heimat verließ, um das College zu besuchen. Jerome zitierte seinen Vater später in einer Ansprache. Die Worte hatten ihn sein ganzes Leben begleitet und hatten für ihn so viel Gewicht, dass er sie bei diesem Anlass an seinen eigenen Sohn weitergab. „Mein Junge, ich kann dir kaum etwas Wichtigeres mitgeben als unseren guten Namen.“
Wörterbuch der Trauer
Als Jan und Lisa ihr einziges Kind verloren, wussten sie nicht, als was sie sich selbst bezeichnen sollten. Es gibt in der englischen und auch in der deutschen Sprache kein spezielles Wort für Eltern, die ihr Kind verloren haben. Eine Frau ohne ihren Mann ist eine Witwe. Ein Mann ohne Frau ist ein Witwer. Kinder ohne Eltern sind Waisen. Doch Eltern, deren Kind gestorben ist, sind ein undefinierter Abgrund der Trauer.
Freude am Sinnlosen
2010 führte James Ward, bekannt für seinen Blog „Ich mag langweilige Sachen“, die erste „Langeweile-Konferenz“ durch. Dabei geht es einen Tag lang um das Banale, Normale, oft Übersehene. In der Vergangenheit waren das Themen wie das Niesen, das Rattern von Verkaufsautomaten und Tintendrucker aus dem Jahr 1999. Ward weiß, dass die Themen langweilig klingen. Aber die meisten Redner schaffen es, zu einer banalen Sache einen interessanten, sinnvollen und oftmals lustigen Vortrag zu halten.
Notgroschen
Als in einer Kleinstadt alle kleinen Läden schließen mussten, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, machten sich die Besitzer Gedanken, was sie tun konnten, damit ihre Angestellten weiter ihre Miete zahlen konnten und überhaupt genug zum Leben hatten. Als Reaktion darauf startete ein Pastor am Ort eine Initiative, um Spenden für die Ladenbesitzer zu sammeln.