Die Last erleichtern
Als die Frauen in unserem neu gegründeten Bibelstudium mit einer Reihe von Tragödien konfrontiert wurden, tauschten wir plötzlich sehr persönliche Erfahrungen aus. Der Verlust eines Vaters, der Schmerz eines Hochzeitstages nach einer Scheidung, die Geburt eines Kindes, das völlig taub war, die Erfahrung, ein Kind im Eiltempo in die Notaufnahme zu bringen – das war zu viel für jede, um es allein zu tragen. Die Verletzlichkeit jedes Einzelnen führte zu mehr Transparenz. Wir weinten und beteten gemeinsam, und was als eine Gruppe von Fremden begann, wurde innerhalb weniger Wochen zu einer Gruppe von engen Freunden.
Fast Food Ermutigung
Maria trug ihr Fast Food Mittagessen zu einem leeren Tisch. Als sie in ihren Burger biss, blieb ihr Blick an einem jungen Mann hängen, der einige Tische weiter saß. Seine Kleidung war schmutzig, seine Haare verfilzt und vor ihm stand ein leerer Pappbecher. Er war eindeutig hungrig. Wie konnte sie ihm helfen? Ein Geldgeschenk schien unklug. Wenn sie ihm eine Mahlzeit kaufte, würde er sich vielleicht schämen?
Verfolgt
Vor ein paar Tagen ging ein Mann mit einigen Paketen im Arm ein paar Meter vor mir. Plötzlich stolperte er und alles fiel zu Boden. Ein paar Leute halfen ihm auf die Beine und sammelten die heruntergefallenen Sachen auf. Aber sie übersahen etwas: seine Brieftasche. Ich hob sie auf und nahm die Verfolgung des Fremden auf, in der Hoffnung, ihm diesen wichtigen Gegenstand zurückgeben zu können. Ich rief „Hallo, Entschuldigung!“ und erregte endlich seine Aufmerksamkeit. Als ich ihm die Brieftasche hinhielt, werde ich nie seinen Blick der überraschten Erleichterung und großen Dankbarkeit vergessen.
Große Erwartungen
An einem geschäftigen Tag vor Weihnachten näherte sich eine ältere Frau dem Schalter des überfüllten Postamtes in meinem Viertel. Der geduldige Postbeamte, der ihr langsames Tempo beobachtete, begrüßte sie mit den Worten: „Guten Tag, junge Dame!“ Seine Worte waren freundlich, aber manch einer könnte meinen, er wolle damit sagen, dass jünger besser ist.
Tägliche Abhängigkeit
Eines Morgens beschlossen unsere jüngeren Kinder früh aufzustehen und sich selbst Frühstück zu machen. Meine Frau und ich waren müde von einer anstrengenden Woche und versuchten, an diesem Samstagmorgen bis mindestens 7:00 Uhr zu schlafen. Plötzlich hörte ich ein lautes Krachen! Ich sprang aus dem Bett und rannte die Treppe hinunter, wo ich eine zerbrochene Schüssel vorfand, Haferflocken, die auf dem Boden verstreut waren, und Jonas, unser Fünfjähriger, der verzweifelt versuchte, die klebrige Masse vom Boden aufzuwischen (eher zu verschmieren). Meine Kinder waren hungrig, aber sie wollten nicht um Hilfe bitten. Anstatt sich in Abhängigkeit zu begeben, entschieden sie sich für die Unabhängigkeit, und das Ergebnis war definitiv kein kulinarischer Genuss.
Der Himmel ist nahe
Ich werde nie vergessen, was eine meiner älteren Freundinnen sagte, als ihr Sohn unerwartet starb: „Der Himmel scheint näher zu sein.“ In ihrer Trauer über den Verlust ihres Sohnes suchte sie Gottes Perspektive und Trost, und dabei spürte sie, wie sich die Entfernung zwischen Gottes Reich auf Erden und seinem Reich im Himmel verringerte.
Weihnachtslicht
In meinen Augen sah der Weihnachtsbaum aus, als stünde er in Flammen! Nicht wegen der künstlichen Lichterketten, sondern wegen der echten Kerzen. Unsere Familie war bei einem Freund zu einer altdeutschen Tradition eingeladen. Dabei handelt es sich um ein Fest mit leckeren traditionellen Desserts und einem Baum mit echten, brennenden Kerzen (zur Sicherheit wurde der frisch geschlagene Baum nur an einem Abend angezündet).
Die Person, die ich bin
Im Jahr 2011 beschlossen meine Frau und ich nach einem Jahrzehnt der Kinderlosigkeit in einem anderen Land einen Neuanfang zu wagen. So aufregend der Umzug auch war, ich musste dafür meine Karriere beim Fernsehen aufgeben. Ich vermisste meinen alten Job und fühlte mich verloren, also bat ich meinen Freund Liam um Rat.