Am Esszimmertisch sitzend, betrachtete ich das fröhliche Chaos um mich herum. Tanten, Onkel, Cousins, Nichten und Neffen genossen das Essen und das Zusammensein bei unserem Familientreffen. Auch ich genoss das alles. Aber ein Gedanke durchbohrte mein Herz: Du bist die einzige Frau hier, ohne Kinder, die zu dir gehören, ohne eigene Familie.
Viele alleinstehende Frauen wie ich haben ähnliche Erfahrungen. In meiner asiatischen Kultur, wo Ehe und Kinder hochgeschätzt werden, kann das Fehlen einer eigenen Familie dazu führen, dass man sich unvollständig fühlt. Es kann sich so anfühlen, als würde dir etwas fehlen, das definiert, wer du bist und dich vollständig macht.
Darum tröstet mich die Wahrheit so sehr, dass Gott „der Trost meines Herzens“ ist (V. 26). Als die Stämme Israels die ihnen zustehenden Ländereien erhalten, erhält der priesterliche Stamm Levi kein Land. Stattdessen verspricht Gott ihnen, dass er selbst ihr Anteil und Erbteil sei (5. Mose 10,9). Sie können völlige Zufriedenheit in ihm finden und darauf vertrauen, dass er alle ihre Bedürfnisse erfüllt.
Für einige von uns hat das Gefühl des Mangels vielleicht nichts mit der Familie zu tun. Vielleicht sehnen wir uns nach einem besseren Job oder höheren akademischen Leistungen. Unabhängig von unseren Umständen können wir Gott als unseren Anteil annehmen. Er macht uns ganz. In ihm haben wir keinen Mangel.