1978 entdeckten Dr. Gabriel Barkay und sein Team auf einer Begräbnisstätte außerhalb der Altstadt von Jerusalem zwei silberne Rollen. Über fünfundzwanzig Jahre später, im Jahr 2004, bestätigten Forscher, dass es sich bei den Schriftrollen um die ältesten existierenden biblischen Texte handelt. Sie wurden um 600 v.Chr. vergraben. Was mich besonders fasziniert, ist der Inhalt der Rollen—es ist der priesterliche Segen, der über Gottes Volk ausgesprochen werden sollte: „Der Herr segne dich und beschütze dich. Der Herr wende sich dir freundlich zu und sei dir gnädig“ (V. 24-25).
Gott hatte Aaron und seinen Söhnen durch Mose erklärt, wie sie das Volk in seinem Namen segnen sollten. Sie sollten diese Worte genau so auswendig lernen, wie Gott sie ihnen gab, damit sie sie auch so aussprechen konnten, wie Gott es wollte. Denn sie betonen, dass Gott es ist, der segnet. Dreimal kommt in dem Segen „der Herr“ vor. Und sechsmal heißt es „dich“ oder „dir“ und zeigt damit, wie sehr Gott daran liegt, dass sein Volk seine Liebe und Gunst empfängt.
Denk einmal einen Moment darüber nach, dass die ältesten existierenden Textfragmente der Bibel von Gottes Wunsch reden, uns zu segnen. Was für ein Beweis seiner unendlichen Liebe. Wenn Gott dir heute weit weg scheint, dann halte dich an diese alten Worte. Der Herr segne dich und beschütze dich.