Wir waren auf dem Weg zu Jays Eltern. Der Verkehr lief flüssig und wir kamen gut voran. In den Bergen von Tennessee sah ich die ersten Umleitungsschilder. Aber Jay fuhr weiter und so nahm ich an, dass sie uns nicht betrafen. Doch dann kamen wir an ein Schild, auf dem stand, die Autobahn sei ab hier wegen einem Felssturz gesperrt. Wir mussten umkehren. Jay war überrascht. „Warum haben sie uns nicht gewarnt?“, wollte er wissen. „Aber da waren doch überall Schilder“, sagte ich. „Hast du sie nicht gesehen?“ „Nein“, antwortete er. „Warum hast du denn nichts gesagt?“ „Ich dachte, du würdest sie auch sehen.“ Wir erzählen die Geschichte inzwischen gern unseren Freunden.
Durch alle Zeiten hindurch hat Gott viele „Zeichen“ gegeben, um den Menschen den Weg des Lebens zu zeigen, aber sie gingen immer wieder ihren eigenen Weg. Als er schließlich seinen Sohn sandte (Luk. 11,30), achteten die religiösen Führer kaum auf sein Mahnen. Sie meinten, ihr Leben sei in Ordnung. Sie waren geachtet und geehrt (V.43) und wollten nicht hören, dass sie Unrecht hatten (V.45).
Wir machen es oft genauso. Wenn das Leben funktioniert, missachten wir gern alle Hinweise darauf, dass wir umkehren und uns ändern sollten. Aber wir sollten nicht vergessen, dass wir falsch liegen können, auch wenn wir meinen, unser Leben sei in Ordnung. —Julie Ackerman Link