Eines meiner Lieblingslieder ist: „Komm, du Brunnen allen Segens“, das 1757 vom 22-jährigen Robert Robinson gedichtet wurde. Im letzten Vers ist eine Zeile, die mich immer besonders anspricht und dazu bewegt, mich selbst zu prüfen. Dort schildert Robinson, dass er spürt, wie leicht sein Herz dazu neigt, sich von Gott abzuwenden, „fort von dem geliebten Gott“. Mir geht es manchmal genauso. Allzu oft lasse ich mich ablenken, anstatt mein Herz und meine Gedanken auf den Erlöser zu richten, der mich liebt und sich selbst für mich gegeben hat. Robert Robinson und ich sind dabei nicht allein.
Zwar will auch in solchen Zeiten unser Herz nicht unbedingt von Gott abirren – aber wie Paulus tun wir oft nicht das, was wir tun wollen (Röm. 7,19), und es ist dringend nötig, dass wir uns wieder dem Hirten unserer Herzen zuwenden, der uns selbst zu sich ziehen kann. David schrieb in seiner großen Hymne, dem Psalm 119, von seinen Kämpfen: „Ich suche dich von ganzem Herzen; lass mich nicht abirren von deinen Geboten“ (V.10).
Manchmal können uns die Ablenkungen, die das Leben bietet, von Gott und seinem Wort wegziehen, obwohl unser Herz ihn gern suchen möchte. Wie dankbar können wir sein für unseren geduldigen, barmherzigen Vater im Himmel, dessen Gnade immer genügt – selbst wenn wir dabei sind, von ihm wegzulaufen!