Jeden Tag kauft Günther seinen Morgenkaffee in einem nahegelegenen Drive-In-Laden. Und jeden Tag bezahlt er auch die Bestellung der Person im Auto hinter ihm und bittet die Kassiererin, dieser Person einen guten Tag zu wünschen. Günther hat keine Verbindung zu ihnen. Er bekommt ihre Reaktionen nicht mit; er glaubt einfach, diese kleine Geste sei „das Mindeste, was er tun kann“. Bei einer Gelegenheit erfuhr er jedoch von der Wirkung seines Handelns, als er einen anonymen Leserbrief an seine Lokalzeitung las. Er fand heraus, dass die Freundlichkeit seines Geschenks am 18. Juli 2017 die Person im Auto hinter ihm dazu veranlasste, den geplanten Selbstmord nicht durchzuführen.

Günther beschenkt täglich den Menschen im Auto hinter ihm, ohne dafür Anerkennung zu erhalten. Nur bei dieser einen Gelegenheit bekam er einen Eindruck von der Wirkung seiner kleinen Gabe. Wenn Jesus sagt, „wir sollen unserer linken Hand nicht sagen, was die rechte tut“ (nach Matthäus 6,3), dann bittet er uns freimütig zu geben – so wie Günther es tut – ohne auf Anerkennung aus zu sein.

Wenn wir aus unserer Liebe zu Gott heraus geben, ohne uns um das Lob anderer zu kümmern, können wir darauf vertrauen, dass unsere Gaben – ob groß oder klein – von ihm dazu verwendet werden, die Bedürfnisse derjenigen zu erfüllen, die sie erhalten.