Warren Buffett und Bill und Melinda Gates schrieben Geschichte, als sie The Giving Pledge (‚Das Versprechen, etwas herzugeben‘) ins Leben riefen, indem sie versprachen die Hälfte ihres Geldes zu spenden. Seit 2018 bedeutet das, dass ca. 81 Milliarden Euro hergegeben wurden. Das Versprechen machte den Psychologen Paul Piff neugierig, die Muster des Gebens zu studieren. Durch einen Forschungstest entdeckte er, dass die Armen dazu neigten, 44 Prozent mehr von dem zu geben, was sie hatten, als die Reichen. Diejenigen, die ihre eigene Armut fühlen, sind oft zu größerer Freigiebigkeit bereit.

Jesus wusste das. Bei einem Besuch im Tempel, beobachtete er, wie die Leute Opfer in den Opferkasten warfen (V. 41). Die Reichen warfen eine Menge Bargeld ein, aber eine arme Witwe zog ihre zwei letzten Kupfermünzen heraus, vielleicht einen Cent wert, und legte sie in den Opferkasten. Ich stelle mir vor, wie Jesus erfreut und erstaunt aufstand. Er sammelte sofort seine Jünger um sich und stellte sicher, dass sie diese überwältigende Tat nicht verpassten. „Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten gelegt als alle anderen,“ rief Jesus aus (V. 43). Die Jünger sahen sich verwirrt an, in der Hoffnung, dass ihnen jemand erklärte, was Jesus hier meinte. So machte er es deutlich: Diejenigen, die gewaltige Opfer darbrachten, „haben alle nur einen winzigen Bruchteil von ihrem Überfluss abgegeben, während diese Frau, so arm sie ist, alles gegeben hat, was sie besaß“ (V. 44).

Es kann sein, dass wir nur wenig zu geben haben, aber Jesus lädt uns ein, aus unserer Armut heraus zu geben. Auch wenn es für andere spärlich erscheint, so geben wir doch, was wir haben, und Gott findet große Freude an unseren großzügigen Gaben.