Autoren

Alle anzeigen

Artikel von Adam Holz

Über Spinnen und Gottes Gegenwart

Spinnen. Ich kenne kein Kind, das sie mag. Zumindest nicht in ihren Zimmern ... zur Schlafenszeit. Als sie sich bettfertig machte, entdeckte meine Tochter eine, die gefährlich nahe an ihrem Bett war. „Papaaa, Spiinneee!!!!!“, kreischte sie. Trotz meiner Entschlossenheit konnte ich den achtbeinigen Eindringling nicht finden. „Sie wird dir nichts tun“, beruhigte ich sie. Das überzeugte sie nicht. Erst als ich ihr sagte, dass ich neben ihrem Etagenbett bleiben und Wache halten würde, willigte sie ein, ins Bett zu gehen.

In unseren Stürmen

Der Wind heulte, Blitze schossen umher, die Wellen brachen. Ich dachte, ich würde sterben. Meine Großeltern und ich waren zum Fischen auf einem See, aber wir waren zu lange draußen geblieben. Als die Sonne unterging, fegte eine starke Böe über unser kleines Boot. Mein Großvater forderte mich auf, mich nach vorne zu setzen, damit wir nicht kentern. Die Angst überwältigte mein Herz. Aber dann, irgendwie, begann ich zu beten. Ich war 14 Jahre alt.

Zurechtgeschnitten

Vorsichtig landete die Hummel auf dem üppigen Salbei. Die leuchtend blauen Blüten zogen allerlei Bienen wie auch meine Blicke an. Dabei hatte ich mich im Herbst noch gefragt, ob sie überhaupt wieder blühen würden. Meine Schwiegereltern hatten die Pflanze bis auf den Stumpf zurückgeschnitten und ich hatte den Eindruck gehabt, sie wollten sie loswerden. Aber jetzt sah ich das strahlende Ergebnis ihres brutalen Eingriffs.

Von Vögeln lernen

Vor Kurzem habe ich ein Wochenende auf einem Bauernhof verbracht. Dort gab es auch Truthähne und ich bestaunte sie jedes Mal, wenn sie an mir vorüberzogen.

Schließe Frieden mit den Schwierigkeiten

Wir waren fast zu Hause, als ich es bemerkte: Die Nadel der Temperaturanzeige unseres Autos schoss in die Höhe. Nach dem Einparken stellte ich den Motor ab und sprang raus. Der Rauch stieg aus der Motorhaube auf. Der Motor brutzelte wie Speck. Ich fuhr ein paar Meter zurück und fand eine Pfütze: Öl. Sofort wusste ich, was passiert war: Die Zylinderkopfdichtung war geplatzt.

Mit Gott am Steuer

Ich kann mich nicht mehr speziell an meinen Fahrunterricht erinnern. Aber eine Abkürzung ist mir hängen geblieben: S-E-B-E-H.

Ein blühender Baum

Ich war schon immer ein Sammler. Als Kind sammelte ich Briefmarken. Baseballkarten. Comics. Jetzt, als Vater, sehe ich den gleichen Impuls in meinen Kindern. Manchmal frage ich mich: Brauchst du wirklich noch einen Teddybären?

Stromschnellen des Lebens

„Jeder auf der linken Seite gebe mir drei kräftige Ruderbewegungen!“, rief der Leiter unseres Wildwasser-Raftings. Die auf der linken Seite zogen kräftig am Ruder und unser Raft entfernte sich von einem wilden Strudel. Etliche Stunden lang lernten wir die Wichtigkeit, auf die Anweisungen unseres Leiters zu hören. Seine stetige Stimme brachte sechs Menschen dazu, die nur wenig Erfahrung im Wildwasser-Rafting hatten, gemeinsam zu arbeiten, um den sichersten Kurs auf dem wilden Fluss zu nehmen.

Auf der Baustelle

„Sie haben die Straße doch erst vor kurzem geteert“, dachte ich, als der Verkehr langsamer wurde. „Jetzt reißen sie sie schon wieder auf!“ Und ich fragte mich: „Warum sind Straßenarbeiten eigentlich nie fertig? Ich habe noch nie ein Schild gesehen, auf dem steht: Viel Spaß beim Fahren, die Fahrbahn ist jetzt neu!“

Die traurigste Gans

Warum liegt auf dem Parkplatz ein Fußball?‘, fragte ich mich. Als ich näherkam, stellte ich fest, dass der Klumpen kein Ball war: Es war eine Gans - die traurigste Gans, die ich je gesehen hatte. Im Frühjahr und Herbst versammeln sich oft Gänse auf dem Rasen in der Nähe meines Arbeitsplatzes. Aber heute saß nur eine da, den Nacken zurückgebogen und den Kopf unter einen Flügel versteckt. ‚Wo sind deine Freunde?‘, dachte ich. Sie war ganz allein und sah so einsam aus, dass ich sie umarmen wollte.

Jede Möglichkeit

Schon mal einen Drachen gefangen? Ich nicht, bis mein Sohn mich davon überzeugte, mir ein Spiel auf das Handy herunterzuladen. Das Spiel produziert eine digitale Karte der echten Welt und man kann in seiner Nähe bunte Kreaturen fangen.

Volle Aufmerksamkeit

Die heutige Technologie verlangt unsere ständige Aufmerksamkeit. Dank des modernen „Wunders“ Internet (selbst mit dem Smartphone) haben wir das geballte Wissen der Menschheit buchstäblich in der Hand. Allerdings hat das seinen Preis.

Der schiefe Turm

Sicher kennst du den berühmten Schiefen Turm von Pisa in Italien, aber hast du schon mal vom Schiefen Turm von San Francisco gehört? Er heißt Millennium Tower. Dieser 58-stöckige Wolkenkratzer aus dem Jahr 2008 steht stolz, aber leicht schief, in San Francisco.