Jeden Morgen neu
Mein Bruder Paul litt seit seiner Geburt an Epilepsie und als er ins Teenageralter kam, wurde es noch schlimmer. Die Nächte waren ein Alptraum, denn die Anfälle dauerten manchmal sechs Stunden am Stück. Die Ärzte fanden keine Behandlung, die die Symptome lindern und ihn gleichzeitig zumindest ein paar Stunden am Tag wachhalten konnte. „O Herr, hilf uns!“, flehten meine Eltern.
Wir sind nicht Gott
In Pardon, ich bin Christ schreibt C. S. Lewis, um festzustellen, wie hochmütig man selbst ist, müsse man sich nur ein paar Fragen stellen: „Wie sehr kränkt es mich, wenn andere mich abweisen, mich übergehen … mich von oben herab behandeln oder sich aufspielen?“ Lewis betrachtete den Hochmut oder Stolz als das schlimmste aller Übel und den Hauptgrund für alles Elend in jedem Volk und jeder Familie. Er nannte ihn „geistlichen Krebs“, der den letzten Keim von Liebe, Zufriedenheit und gesundem Menschenverstand zerstört.
Alles aufgeben
Zwei Männer, an die man sich erinnert, weil sie anderen in Jesus Namen dienten, verließen ihre Karriere in der Kunst, um sich dort zu engagieren, wohin Gott sie – wie sie glaubten – berufen hatte. James O. Fraser (1886-1938) beschloss, nicht weiter als Konzertpianist in England zu arbeiten, sondern dem Volk der Lisu in China zu dienen, während der Amerikaner Judson Van DeVenter (1855-1939) sich dafür entschied, Evangelist zu werden, anstatt eine künstlerische Karriere zu verfolgen. Später schrieb er die Hymne „I Surrender All“ (Alles will ich Jesu weihen).
Ein Reifeprozess
Zu Beginn seines fünfzigjährigen Dienstes als Pastor in Cambridge, England, traf Charles Simeon (1759-1836) einen benachbarten Pastor, Henry Venn, und seine Töchter. Nach dem Besuch bemerkten die Töchter, wie harsch und selbstbewusst der junge Mann zu sein schien. Daraufhin bat Venn seine Töchter, einen Pfirsich von den Bäumen zu pflücken. Als sie sich fragten, warum ihr Vater die unreife Frucht haben wollte, antwortete er: „Nun, meine Lieben, jetzt ist sie grün, und wir müssen warten; aber noch etwas mehr Sonne, noch ein paar Schauer, und der Pfirsich wird reif und süß sein. So ist es mit Mr. Simeon.“
Die Ruinen wieder aufbauen
Mit siebzehn Jahren musste Dowayne das Haus seiner Familie in Manenberg, einem Teil von Kapstadt, Südafrika, wegen seines Diebstahls und seiner Heroinabhängigkeit verlassen. Er ging nicht weit weg und baute eine Wellblechhütte im Garten seiner Mutter, die bald als Casino, ein Ort des Drogenkonsums, bekannt wurde. Als er neunzehn Jahre alt war, kam Dowayne jedoch zum rettenden Glauben an Jesus. Sein Weg weg von den Drogen war lang und anstrengend, aber er wurde mit Gottes Hilfe und mit der Unterstützung von Freunden, die an Jesus glauben, clean. Und zehn Jahre nachdem Dowayne das Casino gebaut hatte, verwandelte er und andere die Hütte in eine Hauskirche. Was einst ein dunkler und unheilvoller Ort war, ist heute ein Ort der Anbetung und des Gebets.
Dankbar in allen Dingen
Martin Rinckart (1586-1649) war in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs Pfarrer in seinem Heimatort Eilenburg in der Nähe von Leipzig. In einem Jahr hatte er über 4000 Beerdigungen zu halten, darunter auch die seiner eigenen Frau, und zeitweise gab es so wenig zu essen, dass die Familie hungrig zu Bett gehen musste. Er hätte verzweifeln können. Aber er hielt am Glauben fest und dankte Gott immer wieder. Ja, von ihm stammt das bekannte Lied „Nun danket alle Gott“.
Wenn Gott redet
Auf dem Heimflug wurde Lily, eine Bibelübersetzerin, am Flughafen zurückgehalten. Ihr Mobiltelefon wurde untersucht und als die Beamten eine Hörkopie des Neuen Testaments fanden, konfiszierten sie das Gerät und verhörten sie zwei Stunden lang. An einem Punkt forderten sie Lily auf, die Bibel-App abzuspielen. Die war gerade auf Matthäus 7,1-2 eingestellt: „Hört auf, andere zu verurteilen, dann werdet auch ihr nicht verurteilt.“ Als er diese Worte in seiner eigenen Sprache hörte, wurde einer der Beamten blass. Lily wurde bald entlassen und es wurde nichts gegen sie unternommen.
Den Fremden lieben
Als ich in ein anderes Land zog, hatte ich bei einer meiner ersten Erfahrungen das Gefühl, nicht willkommen zu sein. Nachdem ich einen Platz in der kleinen Kirche gefunden hatte, in der mein Mann an diesem Tag predigte, erschreckte mich ein schroffer älterer Herr, als er sagte: „Geht weiter nach hinten.“ Seine Frau entschuldigte sich und erklärte mir, dass ich in der Bank saß, auf der sie immer saßen. Jahre später erfuhr ich, dass die Gemeinden früher Bänke vermietet haben, wodurch Geld für die Kirche gesammelt wurde und auch sichergestellt wurde, dass niemand den Platz eines anderen einnehmen konnte. Offenbar hat sich ein Teil dieser Mentalität über die Jahrzehnte erhalten.
Wie man Christus widerspiegelt
Thérèse war ein fröhliches und unbeschwertes Kind – bis ihre Mutter starb, als sie gerade vier Jahre alt war. Sie wurde schüchtern und leicht erregbar. Aber viele Jahre später, am Heiligabend, änderte sich all das. Nachdem sie mit ihrer Kirchengemeinde die Geburt Jesu gefeiert hatte, erlebte sie, wie Gott sie von ihrer Angst befreite und ihr Freude schenkte. Sie führte die Veränderung auf die Kraft Gottes zurück, der den Himmel verließ und ein Mensch wurde, Jesus, der in ihr lebte.
Keine Gerüchte verbreiten
Nachdem Charles Simeon (1759-1836) zum Pfarrer der Holy Trinity Church in Cambridge, England, ernannt wurde, sah er sich jahrelanger Opposition gegenüber. Da die meisten in der Gemeinde den Wunsch hatten, dass der stellvertretende Pfarrer und nicht Simeon ernannt wird, verbreiteten sie Gerüchte über ihn. Sie lehnten seinen Dienst ab - manchmal sogar, indem sie ihn aus der Kirche ausschlossen. Aber Simeon, dessen Wunsch war, vom Geist Gottes erfüllt zu sein, versuchte, mit dem Geschwätz fertig zu werden, indem er einige Prinzipien schuf, nach denen man leben konnte. Einer war, nie Gerüchten zu glauben, wenn sie nicht absolut wahr waren; und ein anderer war, immer zu glauben, dass die andere Seite eine ganz andere Aussage machen würde.
Fischen verboten
Corrie ten Boom wusste, wie wichtig Vergebung ist. In ihrem Buch Weltreisende im Auftrag Gottes schrieb sie, ihr liebstes Bild sei, wie vergebene Schuld ins Meer geworfen werde. „Wenn wir unsere Sünde bekennen, wirft Gott sie in den tiefsten Ozean, sie ist weg . . . Ich denke, Gott stellt dann ein Schild auf, auf dem steht ‚Fischen verboten‘.“
Gott in Zeiten des Leids vertrauen
Als Johannes erfuhr, dass er unheilbaren Krebs hatte, spürten er und seine Frau Caroline, dass Gott sie dazu aufrief, ihre Krankheitsgeschichte online zu teilen. Im Glauben, dass Gott durch ihre Verletzlichkeit andere trösten würde, teilten sie zwei Jahre lang ihre Momente der Freude, der Trauer und des Schmerzes.
Er hat mich verändert
Als John, der das größte Bordell in London führte, ins Gefängnis kam, glaubte er irrtümlicherweise: Ich bin doch ein guter Mensch. Während seiner Zeit im Gefängnis ging er wegen des Kuchens und des Kaffees zur dortigen Bibelarbeit, war aber überrascht zu sehen, wie glücklich die anderen Insassen waren. Während des ersten Liedes kamen ihm die Tränen und später erhielt er eine Bibel. Als er im Propheten Hesekiel las, veränderte ihn das und es „schlug wie ein Blitz“ bei ihm ein. Er las: „Und wenn ein Gottloser von seinem gottlosen Leben umkehrt, das er geführt hat, und wenn er tut, was recht und gerecht ist, wird er sein Leben retten. Wenn er zur Einsicht kommt und sich von seinen Sünden abwendet, die er begangen hat, wird er ganz sicher am Leben bleiben und muss nicht sterben“ (Hesekiel 18,27-28). Gottes Wort wurde in ihm lebendig und er erkannte: „Ich war kein guter Mensch und ich muss mich ändern.“ Während er mit dem Pastor betete, sagte er: „Ich fand Jesus Christus und er hat mich verändert.“
Stärkung für unterwegs
In einem Sommer stand ich einmal vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Ich sollte etwas schreiben und der Abgabetermin drohte. Tagelang brütete ich vor mich hin und versuchte die Worte aufs Papier zu bringen. Ich war kaputt und entmutigt und nahe daran, aufzugeben. Eine kluge Bekannte fragte: „Wann hast du dich das letzte Mal so richtig gut gefühlt? Vielleicht solltest du dir mal eine Unterbrechung gönnen und etwas Feines essen.“
Feststehen
In dem Land, in dem sie leben, werden Adrian und seine Familie wegen ihres Glaubens an Jesus verfolgt. Trotzdem sie sind Zeugen der Liebe Christi. Er stand in seinem Kirchenhof, der von Kugeln getroffen wurde, als Terroristen ihn als Übungsgelände benutzten, und sagte: „Heute ist Karfreitag. Wir erinnern uns, dass Jesus für uns am Kreuz gelitten hat.“ Und Leiden, fuhr er fort, ist etwas, was die Gläubigen dort verstünden. Aber seine Familie beschließt zu bleiben: „Wir sind immer noch hier und stehen immer noch.“