Autoren

Alle anzeigen

Artikel von Anne Cetas

Umsorgt sein

Debbie, die Eigentümerin einer Reinigungsfirma, suchte immer nach mehr Kunden, um ihr Geschäft aufzubauen. Bei einem Anruf sprach sie mit einer Frau, die antwortete: „Das kann ich mir jetzt nicht leisten. Ich mache eine Krebsbehandlung durch.“ In diesem Moment entschied Debbie, dass „keine Frau, die sich einer Krebsbehandlung unterzieht, jemals abgewiesen werden würde. Sie würden sogar einen kostenlosen Reinigungsservice erhalten“. 2005 gründete sie eine gemeinnützige Organisation, in der Unternehmen ihre Reinigungsdienste an krebskranke Frauen spendeten. Eine solche Frau verspürte Zuversicht, als sie in ein sauberes Haus zurückkehrte. Sie sagte: „Zum ersten Mal habe ich tatsächlich geglaubt, ich könnte Krebs besiegen.“

Vergebliche Liebesmüh

Wahrscheinlich weißt du, wie es ist. Jeder Tag scheint neue Rechnungen zu bringen, Beratung, Versicherungen, Kreditraten, Reparaturen. Günther hat das erst kürzlich erlebt. Er klagte: „Wir schulden tausende Euro. Wenn wir nur diese Rechnungen bezahlen könnten, dann wäre das Leben gut und ich wäre zufrieden. Ich fühle mich, als würde ich dieses Computerspiel spielen, in dem ständig Plastik-Maulwürfe auftauchen und der Spieler wild auf ihnen rumschlägt.“

Ein Zuhause

Ein paar Jahre nach dem Verlust ihrer Ehepartner lernten sich Robbie und Sabrina kennen. Sie verliebten sich, heirateten und aus zwei Familien wurde eine. Ihr neues Haus nannten sie Havilah (ein hebräisches Wort, das „sich vor Schmerzen krümmen“, aber auch „hervorbringen“ heißen kann). Es bedeutet, dass aus Schmerzen etwas Schönes entstehen kann. Die beiden sagen, sie hätten ihr Haus nicht gebaut, um die Vergangenheit zu vergessen, sondern „um neues Leben aus der Asche“ entstehen zu lassen und die Hoffnung zu feiern. Es ist für sie ein „Zuhause, ein Ort, an dem wir das Leben feiern und uns an die Hoffnung auf die Zukunft klammern“.

Der einzige König

Als der fünfjährige Leon dem Pastor zuhörte, wie Jesus den Himmel verließ und auf die Erde kam, schnappte er nach Luft, als der Pastor ihm im Gebet dafür dankte, dass er für unsere Sünden gestorben war. „Oh nein! Er starb?“, sagte der Junge überrascht.

Wunderschöne Frucht

„Kinder sollen einen Samen hinwerfen wo sie wollen [im Garten] und sehen, was passiert“, lautet der Vorschlag von Rebecca Lemos-Otero, Gründerin von City Blossoms. Hier geht es nicht um ein Modell für sorgfältiges Gärtnern, sondern spiegelt die Realität wider, dass jeder Samen das Potenzial hat, zum Leben zu erblühen. Seit 2004 erschuf City Blossoms Gärten für Schulen und Nachbarschaften in einkommensschwachen Gebieten. Durch das Gärtnern lernen die Kinder viel über Ernährung und gewinnen praktische Arbeitserfahrung. Rebecca sagt: „Lebendige Grünflächen in einem Stadtgebiet zu haben . . . schafft eine Möglichkeit, damit Kinder draußen etwas Produktives und Schönes machen können.“

Wie Gott will

In den Ferien besuchten Michael und Doro ein Omakase-Restaurant. Omakase ist japanisch und heißt: „Ich überlasse es dir.“ Kunden in einem Omakase-Restaurant überlassen die Auswahl dem Koch. Es war das erste Mal, dass sie so etwas ausprobierten und sie wussten nicht, was sie erwartete. Aber das Essen, das für sie ausgewählt wurde, schmeckte.

Vergiss es nicht!

Meine Nichte, ihre vierjährige Tochter Katrin und ich verbrachten einen wunderbaren Sonntagnachmittag zusammen. Wir freuten uns daran, Seifenblasen zu pusten, in einem Prinzessinnenmalbuch zu malen und Marmeladenbrote zu essen. Als sie beim Abschied ins Auto stiegen, rief Katrin aus dem offenen Fenster: „Vergiss mich nicht, Tante Anne.“ Ich ging rasch zum Wagen und flüsterte: „Ich könnte dich nie vergessen. Ich verspreche, dich ganz bald wieder zu sehen.“

Ich will

Susanne setzte sich nach einem langen Tag in ihren Sessel. Sie schaute aus dem Fenster und bemerkte ein älteres Paar, das damit kämpfte, aus einem Vorgarten ein Stück von einem alten Zaun herauszutragen, an dem „zu verschenken“ stand. Susanna schnappte sich ihren Mann und gemeinsam zogen sie los, um zu helfen. Alle vier hoben den Zaun schließlich auf einen Handkarren und schoben ihn die Straße hoch, zum Haus des Paares. Auf der gesamten Strecke lachten sie darüber, was sie wohl für ein Bild abgaben. Als sie zurückkehrten, um ein zweites Teil des Zaunes zu holen, fragte die Frau Susanne: „Willst du meine Freundin sein?“ „Ja, das will ich“, antwortete sie. Später fand sie heraus, dass ihre neue vietnamesische Freundin kaum Englisch sprach und einsam war, weil ihre erwachsenen Kinder weit weggezogen waren.

Fangen wir jetzt an

Als die Biopsie meiner ältesten Schwester im Februar 2017 zu einer Krebsdiagnose führte, sagte ich meinen Freunden: „Ich muss so viel Zeit wie möglich mit Karoline verbringen—und zwar ab sofort.“ Einige meinten, dass meine Gefühle eine Überreaktion auf die Neuigkeiten seien. Aber sie starb innerhalb von 10 Monaten. Wenngleich ich Stunden mit ihr verbracht habe, so gibt es niemals genug Zeit für unsere Herzen, jemanden genug zu lieben.

Können wir entspannen?

Darnell betrat die Praxis des Physiotherapeuten und wusste, dass er viel Schmerz erdulden wird. Der Therapeut zog und bog seinen Arm und brachte ihn in Positionen, in denen er seit seiner Verletzung vor Monaten nicht mehr war. Nachdem sie jede unbequeme Position etliche Sekunden festhielt, sagte sie ihm sanft: „Gut, nun können Sie entspannen.“ Er sagte später: „Ich denke, ich habe wohl mindestens fünfzigmal in jeder Sitzung gehört, dass ich entspannen darf.“

Alles, was ich sehen kann

Es war ein klirrend kalter Wintertag und Krista stand draußen und bewunderte den völlig eingeschneiten Leuchtturm am Ufer des Sees. Sie zog das Handy hervor, um ein paar Bilder zu machen, aber ihre Brille beschlug und sie konnte nichts mehr sehen. Deshalb hielt sie die Kamera einfach auf gut Glück in die Höhe. Als sie die Fotos später betrachtete, merkte sie, dass sie lauter Selfies geschossen hatte. Lachend sagte sie: „Mein Blick war auf mich gerichtet, auf mich und nur auf mich.” Und ich dachte, wie oft wir doch einen ähnlichen Fehler begehen: Wir sind so auf uns selbst ausgerichtet, dass wir Gottes größeres Bild aus den Augen verlieren.

Was für ein Retter ist er?

Im letzten Jahr beteten Freunde und ich für die Heilung von drei Frauen mit Krebs. Wir wussten, dass Gott die Macht hatte, und wir baten ihn täglich darum. Wir hatten in der Vergangenheit sein Handeln gesehen und wussten, dass er es wieder tun könnte. Da gab es Tage bei jeder von ihnen, wo Heilung wie eine Realität aussah, und wir freuten uns. Aber sie alle starben im Herbst. Jemand sagte, dies sei „die ultimative Heilung“, und irgendwie stimmt das ja auch. Aber der Verlust tat dennoch sehr weh. Wir wollten, dass er sie alle heilte — hier und jetzt — aber aus Gründen, die wir nicht verstehen konnten, gab es kein Wunder.

Wo Hoffnung zu finden ist

Elizabeth kämpfte lange mit einer Drogenabhängigkeit und als sie sich erholte, wollte sie wiederum anderen helfen. Sie begann, Notizen zu schreiben und sie anonym in ihrer Stadt zu verteilen. Elizabeth steckte diese Notizen an Windschutzscheiben und nagelte sie an Holzpfähle in Parkanlagen. Sie versuchte, Hoffnung zu finden. Nun hinterlässt sie anderen Hoffnung, damit diese sie finden. Eine ihrer Notizen endet mit den Worten: „Viel Liebe. Hoffnung gesandt.“

Durch das Kreuz

Mein Kollege hat ein großes Glaskreuz auf dem Schreibtisch stehen. Sein Freund Phil, der wie Tom eine Krebserkrankung überlebt hat, gab es ihm, um alles “durch das Kreuz” zu sehen. Das Glaskreuz ist eine ständige Erinnerung an Gottes Liebe und seine guten Absichten für ihn.

Nimm die Zeit

Rima, eine syrische Frau, zog kürzlich in die Vereinigten Staaten und versuchte ihrem Lehrer mit Handbewegungen und begrenztem Englisch zu zeigen, warum sie wütend war. Tränen liefen über ihre Wangen, als sie einen wunderbar dekorierten Teller mit fatayer (Fleisch, Käse und Spinatkuchen) hochhielt, den sie gemacht hatte. Dann sagte sie, „Ein Mann“, und machte ein sausendes Geräusch, als sie von der Tür zum Wohnzimmer und zurück zur Tür zeigte. Der Lehrer schloss daraus, dass etliche Menschen einer nahegelegenen Kirche Rima und ihre Familie besuchen sollten und einige Geschenke bringen sollten. Aber nur ein Mann war gekommen. Er war hineingeeilt, stellte eine Kiste voller Sachen ab und rauschte hinaus. Er war damit beschäftigt, seine Verantwortung zu erfüllen, während sie und ihre Familie einsam waren und sich nach Gemeinschaft sehnten und um ihre fatayer mit neuen Freunden teilen zu können.