Lastenträger
Im Sommer 2015 trug Hunter Gandee (15 Jahre) seinen Bruder Braden (8) vierundsechzig Kilometer weit, um auf die Bedürfnisse von Menschen mit Zerebralparese aufmerksam zu machen. Braden wog siebenundzwanzig Kilo, deshalb musste Hunter viele Pausen einlegen, um seine Muskeln zu lockern und zu dehnen. Außerdem trug er eine spezielle Tragehilfe, damit sich Bradens Gewicht besser verteilte. Die Tragebänder halfen, die körperlichen Beschwerden zu lindern, sagt Hunter. Die größte Hilfe seien jedoch die Menschen am Straßenrand gewesen. „Wenn sie uns nicht zugejubelt hätten und sogar mitgelaufen wären, hätte ich das nicht machen können . . . Mir taten die Beine weh, aber meine Freunde haben mir aufgeholfen und ich habe es geschafft.“
Verlässliche Stütze
Dreißig Klassenkameraden und ihre Eltern sahen zu, wie Mi’Asya voller Nervosität auf die Bühne stieg, um bei der Abschlussfeier ihre Rede zu halten. Doch während die Direktorin noch das Mikrofon auf die richtige Höhe einstellte, drehte Mi’Asya sich um und wandte dem Publikum den Rücken zu. Von unten kamen aufmunternde Worte: „Kopf hoch, du schaffst das.“ Aber sie rührte sich nicht. Da erhob sich eine Mitschülerin, ging nach vorn und stellte sich neben sie. Mit der Direktorin auf der einen und der Freundin auf der anderen Seite, las Mi’Asya schließlich ihre Rede vor. Wie herrlich, wenn man Freunde hat, auf die man sich stützen kann!
Sprich mir nach
Der erste Satz, den Rebekka an der Konferenz ins Mikrofon sprach, hallte durch den ganzen Saal wider. Es irritierte sie ein wenig, das Echo ihrer eigenen Stimme zu hören. Es dauerte etwas, bis sie sich so auf die Lautsprecheranlage eingestellt hatte, dass sie den Klang ihrer Worte ignorieren konnte.
Ist Gott gut?
Ich glaube nicht, dass Gott gut ist“, sagte meine Freundin. Sie betete schon seit Jahren wegen einiger Probleme, aber es wurde nicht besser. Sie war wütend und verbittert, weil Gott schwieg. Da ich sie gut kannte, wusste ich, dass sie tief im Innern trotzdem an Gott glaubte. Aber der Schmerz, der nicht wegging, und Gottes scheinbares Desinteresse weckten die Zweifel. Es war leichter, wütend zu werden, als den Schmerz auszuhalten.
Überrascht von Gnade
Eine Frau schlief auf dem Sofa ein, nachdem ihr Mann schon ins Bett gegangen war. Ein Einbrecher schlich durch die Schiebetür, die sie nicht abgeschlossen hatten, ins Haus. Er gelangte auch ins Schlafzimmer, in dem der Mann schlief, und machte sich am Fernseher zu schaffen. Der Mann wachte auf, sah im Dunkeln eine Gestalt und flüsterte: „Komm ins Bett, Schatz.“ Der Dieb geriet in Panik, ließ den Fernseher los, griff nach einem Bündel Geldscheine auf der Kommode und floh.
Ansichtssache
Johanna hatte Probleme mit den Kindern und wünschte, sie könnte ihre Mutterstelle „kündigen“. Nun saß sie im Gottesdienst und in der Predigt ging es ausgerechnet um Ermutigung für Menschen, die am liebsten alles hinwerfen würden. Vier Gedanken halfen ihr weiterzumachen:
Kein Zurück
Ich konnte es nicht mehr ändern. Eine Frau hatte ihr Auto direkt vor der Einfahrt zur Tankstelle geparkt und war fortgegangen. Ich hatte keine Lust zu warten und drückte ärgerlich auf die Hupe. Dann legte ich den Rückwärtsgang ein und versuchte auf anderem Wege ans Ziel zu kommen. Doch sofort packten mich Schuldgefühle. Wieso konnte ich mich nicht einmal eine halbe Minute gedulden, bis sie wegfuhr? Ich bat Gott um Vergebung. Sicher, sie hätte im markierten Feld halten können, aber ich hätte auch freundlich und geduldig reagieren können, anstatt so unhöflich. Leider konnte ich mich nicht bei ihr entschuldigen—sie war inzwischen fort.
Die Hauptsache
Bei einem Fest in unserer Stadt gab es auch ein Feuerwerk. Aber irgendetwas lenkte mich beim Zuschauen ab. Links und rechts schossen immer mal wieder kleine Leuchtraketen in den Himmel. Sie waren auch schön, aber während ich sie beobachtete, verpasste ich einen Teil des viel spektakuläreren Schauspiels direkt vor mir.
Verschwommener Blick
Meine Freundin Meaghan ist eine erfahrene Reiterin und ich habe von ihr schon viel über Pferde gelernt. Etwa dass sie, obwohl sie von allen Landsäugetieren die größten Augen haben, ganz schlecht sehen und weniger Farben erkennen können als der Mensch. So sehen sie nicht immer richtig, was vor ihnen auf dem Boden liegt. Bei einem Stock etwa wissen sie nicht, ob es tatsächlich ein Stock ist, über den sie einfach hinwegsteigen können, oder eine große Schlange, die sie verletzen könnte. Deshalb sind sie sehr schreckhaft und scheuen schnell, wenn sie nicht ausreichend dressiert sind.
Liebesschlösser
Liebesschlösser“ werden immer beliebter. Überall auf der Welt, ob in Frankreich, China, Österreich, Tschechien, Serbien, Spanien, Mexiko oder Nordirland, hängen Verliebte solche Schlösser an Brücken, Tore und Zäune. Pärchen ritzen ihre Namen in ein Vorhängeschloss und bringen es dann an einem öffentlichen Ort als Symbol für ihre ewige Liebe an. In manchen Gegenden stehen die Behörden dem Phänomen skeptisch gegenüber, weil es nicht ganz ungefährlich ist, wenn zu viele Schlösser an derselben Stelle aufgehängt werden. Manche halten das Ganze für Vandalismus, während andere in der öffentlichen Liebesbekundung einen schönen Brauch sehen.
Gott meint es gut
Roger hat viel durchgemacht. Wegen einer undichten Herzklappe musste er operiert werden. Weil es zu Komplikationen kam, war ein paar Wochen später eine weitere Operation erforderlich Er ging zur Physiotherapie und hatte sich gerade ein wenig erholt, als er sich bei einem Fahrradunfall das Schlüsselbein brach. Zu allem anderen musste er genau in dieser Zeit auch noch den Tod seiner Mutter bewältigen. Das alles ließ ihn fast den Mut verlieren. Als ein Bekannter ihn fragte, ob er hier und da Gottes Wirken habe erkennen können, musste er es verneinen.
Kommt zu mir
Als Jesus auf der Erde lebte, lud er die Menschen ein, zu ihm zu kommen. Dasselbe tut er noch heute (Joh. 6,35). Doch was haben er und sein Vater im Himmel, was wir brauchen?
Das verlorene Schaf
Laura lud eine ausgeliehene Ziege und ein Schaf in einen Lieferwagen und machte sich auf den Weg zur Kirche, wo ein lebendiges Krippenspiel geprobt werden sollte. Die Tiere waren erst etwas unruhig, aber dann beruhigten sie sich. Laura fuhr los, aber sie musste noch tanken.
Worauf ist Verlass?
Eine schöne Beerdigung!“, meinte Cindy beim Gehen. Helen, eine Freundin, war gestorben. In ihren Abschiedsworten hatten alle ihr stets fröhliches Verhalten gerühmt. Aber Helens Leben war nicht nur Freude und Lachen gewesen. Ihr Neffe erzählte von ihrem Glauben an Jesus und ihrer Fürsorge für andere. Sie hatte ihn zu sich genommen, als er noch klein war. Inzwischen über zwanzig, sagte er von Tante Helen: „Sie war wie eine Mutter für mich. Sie hat mich nie aufgegeben. Wenn sie nicht gewesen wäre, hätte ich meinen Glauben bestimmt verloren.“ Wow! Was für ein Einfluss! Helen verließ sich auf Jesus und wollte, dass ihr Neffe ihm auch vertraute.
Zu viel für mich
Gott schickt uns nie mehr, als wir tragen können“, sagte jemand zu einem Vater, dessen 5-jähriger Sohn gerade den Kampf gegen den Krebs verloren hatte. Die Worte waren als Ermutigung gedacht, doch sie drückten ihn nur noch mehr nach unten und er fragte sich, wieso er den Verlust seines Jungen nicht „tragen“ konnte. Der Schmerz war so groß, dass er kaum noch Luft bekam. Er war einfach zu viel und was er viel mehr brauchte, war, dass Gott ihn hielt und trug.