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Artikel von Anne Cetas

„Wenn du willst“

Molly brauchte Hilfe, aber sie traute sich nicht, ihren Vater zu fragen. Sie wusste, wenn er an seinem Computer arbeitet, möchte er nicht gestört werden. Vielleicht würde er sich ärgern, dachte sie. Deshalb fragte sie nicht.

Alle mögliche Hilfe

Kurz nach dem Attentat in einer Grundschule von Newtown in Connecticut wollten viele Menschen helfen. Manche spendeten Blut für die Verwundeten, manche boten den Helfern in ihren Restaurants kostenlos Kaffee und eine Mahlzeit an. Andere schrieben ein tröstendes Wort oder nahmen einander in den Arm. Manche schickten Geldspenden oder Teddybären für die Kinder; andere boten Seelsorge an. Alle suchten nach Möglichkeiten, ihre Anteilnahme zu zeigen, je nach Persönlichkeit, Begabung und Mitteln.

Erdbeerchaos

Wir waren gerade umgezogen, als ein Mann auf dem Bürgersteig vor unserem Haus eine große Kiste Erdbeeren abstellte. Wir sollten sie uns mit den Nachbarn teilen, hatte er dazu geschrieben. Er hatte es gut gemeint, aber ein paar Kinder entdeckten die Kiste noch vor den Erwachsenen und spielten Erdbeerwerfen vor unserem weißen Haus. Als wir nach Hause kamen, sahen wir, wie sie sich hinter dem Zaun versteckten und uns beobachteten. Sie waren „an den Tatort“ zurückgekehrt, um mitzubekommen, wie wir reagieren würden. Wir hätten natürlich einfach selbst aufräumen können. Aber wir hielten es für besser, mit ihnen zu reden und sie zu bitten, uns beim Abwischen der Erdbeerflecken zu helfen.

Warten ...

Jahrelang redete Harry Tag für Tag mit dem Herrn über seinen Schwiegersohn John, der sich von Gott abgewandt hatte. Dann starb er. Ein paar Monate später kehrte John wieder um zu Gott. Als seine Schwiegermutter ihm sagte, Harry habe jeden Tag für ihn gebetet, erwiderte John: „Ich habe viel zu lange gewartet.“ Doch Marsha freute sich: „Gott erhört auch jetzt noch die Gebete, die Harry gebetet hat, als er noch hier auf der Erde lebte.“

Freude im Himmel!

Joann wuchs in einem gläubigen Elternhaus auf. Auf dem College kamen die Zweifel und sie wandte sich von Gott ab. Nach dem Examen reiste sie in viele Länder, immer auf der Suche nach dem Glück, aber nirgends fand sie Erfüllung. Als sie in Probleme geriet, erkannte sie, dass Gott ihr nachging und dass sie ihn brauchte.

Jesu Liebe für alle

Neulich hörte ich drei Mal an einem Tag dasselbe Lied. Am frühen Nachmittag war ich zum Singen in einem Altenheim. Am Schluss bat Wilma, eine der Bewohnerinnen, beim Beten: „Bitte singt mit mir ‚Jesus liebt mich’.“ Am Abend war ich bei einer Jugendveranstaltung, wo die jungen Leute das Lied auch sangen und dabei mit Händen und Füßen den Takt angaben. Und noch später am Abend erhielt ich auf meinem Handy eine SMS mit einer Aufnahme meiner zweieinhalb Jahre alten Großnichte, die mit ihrem dünnen Stimmchen sang: „Jesus liebt mich. Ich bin froh.“ Neunzigjährige, Teenager und ein kleines Kind sangen alle dasselbe Lied.

Beistand gesucht

Das Wort „Beistand“ ist nicht mehr sehr geläufig. Doch wenn wir es einmal durch „Assistent“ ersetzen, merken wir, dass die Sache selbst heute noch aktuell ist, ob im Sport, im Büro oder in der Arztpraxis. Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet„sich dazustellen, dabeistehen“ oder übertragen „beistehen, mitarbeiten, helfen“. Wir messen dem Helfer oder Assistenten vielleicht nicht so viel Wert bei wie dem Profi. Aber jeder wird gebraucht, damit die Arbeit getan werden kann.

Zwei Männer

Zwei Männer wurden an ein und demselben Tag in unserer Stadt erschossen. Der eine war ein Polizist, der gerade einer Familie zu Hilfe kommen wollte. Der andere war ein Obdachloser, der mit Freunden zusammen etwas getrunken hatte.

Über den Zaun

Der Zaun an einer Seite unseres Grundstücks war ziemlich verwittert und mein Mann und ich beschlossen, ihn abzubrechen, bevor er ganz zusammenfiel. Man konnte ihn recht leicht auseinandernehmen. Die Arbeit war an einem Nachmittag getan. Ein paar Wochen später war Carl gerade dabei, den Garten zu rechen, als eine Frau, die ihren Hund ausführte, stehen blieb und meinte: „Ohne den Zaun sieht ihr Garten viel schöner aus. Ich halte ohnehin nichts von Zäunen.“ Sie erklärte, dass sie die „Gemeinschaft“ liebe und keine Schranken zwischen den Menschen mochte.

Verpasste Weihnacht

Letztes Jahr hatten wir das Gefühl, Weihnachten wäre für uns ausgefallen. Das heißt, eigentlich fiel nur unser Flug nach Missouri aus, weil es so heftig schneite. Seit ein paar Jahren feiern wir Weihnachten dort mit unserer Familie. Deshalb waren wir ziemlich enttäuscht, als wir nur bis Minnesota kamen und dann wieder umkehren mussten.

Wettstreit der Schenker

Ich liebe eine Fernsehwerbung, die bei uns in der Weihnachtszeit ausgestrahlt wird. Zwei Nachbarn wetteifern darum, wer am meisten Weihnachtsfreude verbreiten kann. Jeder hat ein scharfes Auge darauf, wie der andere sein Haus und die Bäume mit Lichtern dekoriert. Und jeder setzt alles daran, dass es bei ihm noch schöner als bei seinem Nachbarn aussieht. Dann wetteifern sie darum, wer das schönere Geschenk auswählt, um die Nachbarn zu besuchen und ihre Gaben zu verteilen.

Dehnungs-übung

Jahrelang hatte Sarah Rückenbeschwerden und sie wurden immer schlimmer. Der Arzt schickte sie zur Physiotherapie und man riet ihr, jeden Tag 25 Stretchings zu machen. Die Schmerzen wurden schwächer, gingen aber nicht ganz weg. Deshalb schickte der Arzt sie zum Röntgen und zu einem anderen Physiotherapeuten. Der empfahl ihr, mit dem Stretching aufzuhören und pro Tag je nach Bedarf nur eine einzige Übung durchzuführen. Erstaunlicherweise wirkte diese Übung am besten.

Held über die Sünde

Vor kurzem wurde ich gefragt: „Wie lange hast du es schon mal ohne Sünde geschafft? Eine Woche, einen Tag, eine Stunde?“ Was soll man darauf sagen? Wenn wir ehrlich sind, müssen wir gestehen: „Nicht einen Tag.“ Wenn wir auf die vergangene Woche schauen, entdecken wir vielleicht, dass wir Gott nicht eine einzige Sünde bekannt haben. Aber wir machen uns etwas vor, wenn wir behaupten, wir hätten eine ganze Woche lang weder in Gedanken noch in Taten gesündigt.

Bravsein wird belohnt

In einem Kinderprogramm in unserer Gemeinde bekommen die Kinder Kärtchen für gutes Verhalten. Sie sammeln die Kärtchen und erhalten dann einen Preis für die guten Entscheidungen, die sie getroffen haben. Wir bemühen uns, gutes Verhalten zu fördern, anstatt auf dem schlechten Verhalten herumzureiten.

Die Kampagne

Jedes Jahr beteiligen sich junge Leute aus unserem Ort an einer „Seid nett“-Kampagne, die von einer Organisation für psychische Gesundheit lanciert wird. Im letzten Jahr bildeten einmal 6000 Schüler auf den Schulsportplätzen mit ihren Körpern die Worte „Seid nett“. Einer der Schulleiter sagte: „Wir möchten, dass die Schüler gern in die Schule kommen und lernen und sich nicht durch Ängste oder Traurigkeit ablenken lassen oder sich unter den Schulkameraden unwohl fühlen. Wir setzen alles daran, dass sie einander aufbauen, anstatt nach unten zu ziehen.“