Was steckt in einem Namen?
„Gip“ Hardin, ein methodistischer Prediger, nannte seinen Sohn nach dem berühmten Prediger John Wesley, wodurch seine Hoffnungen und Sehnsüchte für seinen Jungen zum Ausdruck kamen. John Wesley Hardin wählte aber tragischerweise einen anderen Weg als sein Namensgenosse. Hardin, der mutmaßlich zweiundvierzig Menschen getötet hat, wurde einer der berüchtigtsten Revolverhelden und Outlaws des amerikanischen Westens im späten 18. Jahrhundert.
Himmelsgarten
Als wir in London waren, organisierte ein Bekannter für meine Frau Marlene und mich einen Besuch im Skygarden. Das ist ein Garten voller Pflanzen, Bäume und Blumen in der obersten Etage eines fünfunddreißig Stockwerke hohen Gebäudes im Londoner Geschäftsdistrikt. Was uns vor allem faszinierte, war jedoch die Aussicht. Aus einer Höhe von etwa 150 Metern blickten wir hinab auf die St. Pauls-Kathedrale, den Tower und vieles mehr. Der Blick auf die Großstadt war atemberaubend—und schenkte eine ganz neue Perspektive.
Wirkungsvolle Zeit
„Die Bewohner des Westens haben Uhren. Afrikaner haben Zeit.“ So zitiert Os Guinness ein afrikanisches Sprichwort in seinem Buch Impossible People (Unmögliche Leute). Das brachte mich dazu, darüber nachzudenken, wie oft ich eine Bitte mit, „Ich habe keine Zeit“ abgeschlagen habe. Ich dachte über die Tyrannei der Eile nach und wie Zeitpläne und Termine mein Leben dominierten.
Uhren und Kalender
Mein Vater starb im Alter von 58 Jahren. Seitdem halte ich am Tag seines Todes inne, um mich an ihn zu erinnern und über seinen Einfluss in meinem Leben nachzudenken. Als ich erkannte, dass ich einen größeren Teil meines Lebens ohne meinen Vater verbrachte als mit ihm, begann ich über die Kürze meines eigenen Lebens nachzudenken.
Die Babuschka-Lady
Die „Babuschka-Frau“ ist eines der Geheimnisse, welches die Ermordung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im Jahre 1963 umgibt. Sie ist in einem Film zu sehen, als sie die Ereignisse mit einer Filmkamera aufgenommen hat aber sie würde nie aufgefunden. Diese mysteriöse Frau, die einen Mantel und einen Schal trug (ähnlich einer russischen Babuschka) wurde niemals identifiziert und ihr Film wurde niemals gesehen. Über Jahrzehnte haben Historiker und Gelehrte spekuliert, dass Angst die „Babuschka-Lady“ davon abgehalten haben könnte, ihre Geschichte von diesem dunklen Novembertag zu erzählen.
Der Punkt ohne Wiederkehr
Es war nicht nur einfach, einen weiteren Fluss zu überqueren. Nach dem Gesetz durfte kein römischer General bewaffnete Truppen nach Rom hineinführen. Als Julius Cäsar im Jahr 49 v. Chr. seine Dreizehnte Legion über den Rubikon Fluss nach Italien führte, war dies ein Landesverrat. Die Auswirkung von Cäsars Entscheidung war unabänderlich und löste einen jahrelangen Bürgerkrieg aus, ehe Roms großer General zum absoluten Herrscher wurde. Noch heute steht der Ausdruck „den Rubikon überqueren“ in der englischen Sprache für einen Punkt ohne Wiederkehr.
Wie lange?
Im Klassiker Alice im Wunderland von Lewis Carroll fragt Alice: „Wie lang ist für immer?“ Das Weiße Kaninchen antwortet: „Manchmal, nur eine Sekunde lang“.
Telefonzone
Ein Vorteil der Mobiltelefone ist es, dass wir praktisch ständig Zugang zu anderen haben. Das führt aber auch dazu, dass viele Menschen telefonieren oder texten, selbst wenn sie fahren—was manchmal zu schrecklichen Autounfällen führt. Um solche Katastrophen zu vermeiden, haben viele Gebiete weltweit Ablenkungen beim Fahren als illegal eingestuft. In Amerika gibt es Autobahnschilder, die Fahrer auf spezielle Telefonzonen hinweisen, wo sie halten können, um beliebig viel zu telefonieren und zu texten.
Bitte anschnallen!
„Der Kapitän hat die Anschnallzeichen eingeschaltet, weil wir uns einer Störzone nähern. Bitte kehren Sie sofort an Ihren Platz zurück und legen Sie Ihren Sicherheitsgurt an.“ Flugbegleiter müssen diese Ansage durchgeben, wenn mit Turbulenzen zu rechnen ist, weil es bei nicht angeschnallten Passagieren zu Verletzungen kommen kann. Wer sicher an seinem Platz sitzt, dem kann nichts passieren.
Kennen und Lieben
„Jesus liebt mich ganz gewiss, denn die Bibel sagt mir dies“, so lautet die Botschaft eines der bekanntesten christlichen Lieder, besonders für Kinder. Geschrieben von Anna B. Warner im 18. Jahrhundert, bestätigt der Text unsere Beziehung zu ihm—wir sind geliebt.
Große Welt, größerer Gott
Ich war mit meiner Frau mit dem Auto unterwegs im Norden von Michigan. „Unglaublich, wie groß die Welt ist!“, rief sie aus, als wir an einem Schild vorbeikamen, das uns darüber informierte, dass wir gerade den 45. Breitengrad passierten—die Mitte zwischen dem Äquator und dem Nordpol. Wir sprachen darüber, wie klein wir sind und wie riesig unsere Welt. Doch im Vergleich zum Weltall ist selbst unser Planet Erde nur ein winziges Staubkorn.
Freude und Gerechtigkeit
Bei einer Konferenz in Asien hatte ich innerhalb weniger Stunden zwei erschütternde Begegnungen. Da war der Pastor, der elf Jahre wegen Mord im Gefängnis saß, obwohl er unschuldig war. Und dann die Familien, die ein Vermögen ausgegeben hatten, um der religiösen Verfolgung in ihrem Heimatland zu entgehen, und gerade von den Menschen, die sie für ihre Rettung bezahlt hatten, verraten wurden. Nach Jahren im Flüchtlingslager fragen sie sich jetzt, wo ihr Zuhause ist.
Kinderliebe
1865 begann Thomas Barnado in London sein Medizinstudium. Er wollte als Missionsarzt nach China gehen. Aber schon bald erkannte er die große Not vor seiner eigenen Haustür. Massen von obdachlosen Kindern lebten und starben in den Straßen Londons. Barnado beschloss, etwas gegen diese entsetzliche Misere zu tun. Er richtete Häuser für verlassene Kinder in Londons Eastend ein und rettete einige 60‘000 Mädchen und Jungen vor Armut und einem frühen Tod. „Heute würden wir ihn den Schutzpatron der Straßenkinder nennen“, meint John Stott.
Lebendig gemacht
Als junger Mann war mein Vater einmal mit ein paar Freunden unterwegs zu einer Sportveranstaltung, als sie mit dem Auto auf regennasser Straße ins Schleudern kamen. Sie hatten einen Unfall—einen schweren Unfall. Einer seiner Freunde kam ums Leben, der andere war danach querschnittsgelähmt. Mein Vater wurde für tot erklärt und ins Leichenschauhaus gebracht. Seine erschütterten Eltern wurden herbeigerufen, um ihn zu identifizieren. Aber mein Vater erwachte aus dem tiefen Koma und aus Trauer wurde Freude.
Ein kleines Feuer
Es war ein Sonntagabend im September und die meisten Menschen schliefen schon, als in der Bäckerei von Thomas Farriner in der Pudding Lane ein kleines Feuer ausbrach. Bald sprangen die Flammen von Haus zu Haus und ganz London versank im Großen Feuer von 1666. Über 70‘000 Menschen verloren bei der Feuersbrunst, die vier Fünftel der Stadt in Asche legte, ihre Häuser. Was für eine Zerstörung durch ein kleines Feuer!