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Artikel von Cindy Hess Kasper

Im selben Boot

Als das Kreuzfahrtschiff in den Hafen lief, gingen die Passagiere so schnell wie möglich von Bord. In den letzten Tagen hatte unter ihnen ein Virus gewütet und Hunderte waren krank gewesen. Ein Mann, der beim Aussteigen interviewt wurde, sagte: „Naja, ich will mich nicht beschweren. Schließlich saßen wir alle im selben Boot.“ Der Reporter lachte angesichts des offenbar unfreiwilligen Scherzes.

Wegweiser

Meine Tochter beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Geschichte der Ureinwohner im Norden Michigans, wo sie lebt. Als ich einmal zu Besuch war, zeigte sie mir an einem Sommernachmittag an einer Straße ein Schild, das auf „Trail trees“ hinwies. Man glaube, so erklärte sie, dass die Ureinwohner Amerikas vor langer Zeit junge Bäume knickten, um den Weg zu bestimmten Orten zu markieren, und dass die Bäume dann in dieser ungewöhnlichen Form weiterwuchsen.

Versteckt

In den Wochen nach dem Herzinfarkt meines Mannes dankten wir Gott oft dafür, dass er ihn am Leben erhalten hatte. Ich selbst wurde in den Monaten, die darauf folgten, häufig gefragt, wie es mir gehe. Meine Antwort lautete oft ganz einfach: „Gut. Mir geht es gut.“

Liegen lassen

Im ersten Jahr, nachdem unser Sohn den Führerschein hatte und anfing, eine Brieftasche mit sich zu tragen, wurden wir mehrfach von Leuten angerufen, die sie irgendwo gefunden hatten. Wir ermahnten ihn, besser aufzupassen und sie nicht liegen zu lassen.

Lernfähig bleiben

Pablo Casals gilt als einer der bedeutendsten Cellisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Noch im hohen Alter spielte er auf seinem Instrument. Ein junger Reporter fragte ihn darum einmal: „Herr Casals, Sie sind jetzt 95 Jahre und der größte Cellist, der je gelebt hat. Wieso üben Sie immer noch täglich 6 Stunden?“

Geschlagener Feind

Der Löwe ist der legendäre „König des Dschungels“. Aber die einzigen Löwen, die wir meist zu Gesicht bekommen, sind die lethargischen Raubkatzen in den Zoos. Ihre Tage vergehen in aller Ruhe und das Essen wird ihnen serviert, ohne dass sie auch nur eine Pfote dafür heben müssen.

Erste Reaktion

Als mein Mann Tom mit dem Rettungswagen zur Operation ins Krankenhaus gebracht wurde, rief ich sofort die anderen Familienmitglieder an. Meine Schwester und ihr Mann kamen sofort zu mir und wir beteten zusammen. Als Toms Schwester meine besorgte Stimme am Telefon hörte, sagte sie sofort: „Cindy, kann ich mit dir beten?“ Und als mein Pastor und seine Frau ankamen, betete auch er für uns (Jak. 5,13-16).

Verwurzelt

Joasch war wohl sehr erschüttert, als er von den Schandtaten seiner Großmutter Atalja erfuhr. Sie hatte seine Brüder ermordet, um in Juda die Macht zu erhalten. Den kleinen Joasch hatten Tante und Onkel gerettet und sechs Jahre lang versteckt (2.Chr. 22,10-12). Er konnte in einer liebevollen Umgebung aufwachsen und wurde gefördert und unterwiesen. Als er gerade einmal 7 Jahre alt war, wurde er heimlich zum König gekrönt und seine Großmutter gestürzt (23,12-15).

Zerbrochen, aber schön

Vor kurzem zeigte mir meine Tochter ihre Sammlung von Seeglas oder Strandglas. Dabei handelt es sich zu einem Teil um Keramikscherben. Zum größten Teil besteht sie jedoch aus Splittern von zerbrochenen Flaschen. Die bunten Glasstücke dienten ursprünglich einem speziellen Zweck, aber dann wurden sie fortgeworfen und zerbrachen.

Gut aussehen!

Nachdem meine Tochter im Auto meine neue Sonnenbrille anprobiert hatte, gab sie sie mir zurück mit den Worten: „Mama, das ist keine Sonnenbrille. Das ist nur ein Modeschmuck. Lass mich raten: Du hast sie nur gekauft, weil sie dir so gut steht.“

Es war einmal

Manche sagen, die Bibel sei nur eine Sammlung von Märchen. Ein Junge kämpft gegen einen Riesen. Ein Mann wird von einem Fisch verschlungen. Noah baut ein großes Schiff. Selbst manche frommen Leute meinen, das seien nur nette Geschichten mit einer guten Moral.

Ostern an jedem Tag

Eine Bekannte von mir, die Lehrerin für Vorschulkinder ist, hörte einmal zu, wie die Kleinen sich lebhaft unterhielten. Die kleine Maria fragte: „Wer hat Gott lieb?“ Und alle riefen: „Ich! Ich! Ich!“ Nur Billy sagte: „Ich habe Jesus lieb.“ „Der ist doch tot“, protestierte Kelly. Worauf Billy erwiderte: „Ja, aber Ostern steht er immer von den Toten auf!“

Süßer Duft

Manche Düfte vergisst man nicht. Neulich sagte mein Mann, seine Rasiercreme sei bald aufgebraucht. „Ich kaufe dir neue“, sagte ich. „Kannst du diese Sorte besorgen?“, fragte er und zeigte mir eine Dose. „Mein Vater hat die immer benutzt – ich mag ihren Duft.“ Ich lächelte und dachte daran, wie ich mich in die Kindheit zurückversetzt gefühlt hatte, als mir einmal ein Hauch des Shampoos in die Nase stieg, mit dem meine Mutter mir immer die Haare gewaschen hatte. Für beide von uns, Tom und mich, hatte der Duft Gefühle und schöne Erinnerungen an geliebte Menschen zurückgebracht, die nicht mehr da waren.

„Hinlegen!“

Unser Golden Retriever kann manchmal furchtbar außer sich geraten. Dann versuchen wir ihn zu beruhigen. Wir streicheln ihn, reden beruhigend auf ihn ein und befehlen ihm, sich hinzulegen. Aber wenn er das hört, weicht er unseren Blicken aus und fängt an, sich zu beschweren, und es dauert eine ganze Zeit, bis er sich endlich mit einem dramatischen Seufzer resigniert zu Boden plumpsen lässt.

Am Anfang des Weges

Heute vor genau 81 Jahren bat ein 9-jähriger Junge Jesus, als Erlöser in sein Leben zu kommen. Seine Mutter schrieb damals in ihr Erinnerungsbuch: „Clair hat heute einen Anfang gemacht.“