Ich habe Angst
„Ich habe Angst.“ Das postete ein Teenager ihren Freunden auf Facebook. Sie sollte für einige Untersuchungen in ein Krankenhaus drei Stunden von Zuhause weg, wo die Ärzte herausfinden wollten, was mit ihrer Gesundheit los war.
Zum Dienst bestimmt
In unserer Gemeinde sollte eine Gruppe neuer Leiter eingesetzt werden. Um ihre Rolle als dienende Leiter zu veranschaulichen, nahmen die Gemeindeältesten an einer Fußwaschung teil. Jeder der Leiter—der Pfarrer eingeschlossen—wusch einem anderen die Füße. Die Gemeinde sah ihnen zu.
Doppelgänger
Man sagt, wir alle hätten ihn—einen Doppelgänger, einen Menschen, der nicht mit uns verwandt ist, uns aber sehr ähnlich sieht.
Singen mit Violet
Eine ältere Frau namens Violet saß auf ihrem Bett in einer Krankenstation auf Jamaika und strahlte, als ein paar Teenager sie besuchten. Es war heiß und stickig, aber sie beschwerte sich nicht. Stattdessen grub sie in ihren Gedanken nach einem bestimmten Lied. Schließlich erhellte ein Lächeln ihr Gesicht und sie sang: „Ich renne, hüpfe, laufe und lobe den Herrn!“ Dabei schwang sie mit den Armen vor und zurück, als würde sie tatsächlich rennen. Den Umstehenden kamen die Tränen, denn Violet hatte keine Beine. Sie sang, so sagte sie, weil „Jesus mich liebhat—und im Himmel werde ich Beine haben, mit denen ich laufen kann“.
Die Sprache lernen
Ich stand vor der Versammlung in einer kleinen Gemeinde auf Jamaika und sagte laut und deutlich: „Wah Gwan, Jamaica?“ Die Reaktionen waren besser, als ich erwartet hatte. Man lächelte und applaudierte mir.
Ein Herz voll Erbarmen
Zu siebt wollten wir uns ein Musical ansehen. Wir wollten gern in einer Reihe sitzen. Aber eine Frau drängte sich dazwischen. Meine Frau protestierte, aber die andere erwiderte nur kurz: „Pech gehabt“, und schob sich mit ihren beiden Begleitern in unsere Sitzreihe.
Das bin nicht ich
In den letzten Ferien habe ich mir einen Bart wachsen lassen. Die Reaktionen blieben nicht aus—und waren meist positiv. Eines Tages beschloss ich beim Blick in den Spiegel allerdings: „Das bin nicht ich“, und holte den Rasierer wieder vor.
Was wäre, wenn?
Selbst nach all den Jahren, nachdem wir unsere damals siebzehnjährige Tochter Melissa 2002 durch einen Autounfall verloren haben, frage ich mich manchmal noch: „Was wäre gewesen, wenn . . .?“ Es ist leicht, sich in seinem Kummer die Ereignisse jenes tragischen Juniabends immer wieder vor Augen zu führen und sich vorzustellen, dass Mell sicher nach Hause gekommen wäre, wenn dieses und jenes anders gelaufen wäre.
Ganze Hingabe
Als ich Basketball spielte, habe ich mir jede Saison ganz bewusst vorgenommen, mich konsequent den Anweisungen des Trainers zu unterstellen, sobald ich die Sporthalle betrete—egal, was er von mir verlangen würde.
Aus alt mach neu
2014 öffnete sich unter dem nationalen Corvette-Museum in Kentucky in Amerika ein Erdloch und verschluckte acht Oldtimer. Die Autos waren eigentlich unersetzlich und die Schäden teilweise irreparabel.
Jetzt ist der Tag
Maggie, unsere Enkelin im Vorschulalter, und ihre kleinere Schwester Katie schleppten ein paar Decken in den Garten und fingen an, damit ein Zelt zu bauen, in dem sie spielen wollten. Sie waren schon eine Weile draußen, als ihre Mama plötzlich nach ihr rufen hörte.
Stereo
Die Walt Disney-Studios waren die ersten, die den Kinobesuchern die Filmmusik in einer neuen Hörqualität anboten. Man nannte sie „Stereophonie“.
Einfach gut
Da sind zwei junge Mädchen. Das eine ist gesund und kräftig. Das andere hat nie die Freiheit gekannt, auf eigenen Füßen zu stehen. Vom Rollstuhl aus muss sie nicht nur mit den normalen Gefühlen und Herausforderungen des Lebens fertig werden, sondern auch mit körperlichen Problemen und Kämpfen.
Wir hatten keine Ahnung
Freiwillige einer örtlichen Gemeinde verbrachten einen kühlen Abend damit, Menschen in einem heruntergekommenen Wohnblock Essen zu bringen. Eine der Empfängerinnen war überglücklich. Sie zeigte ihnen ihren leeren Schrank und sagte, sie seien eine regelrechte Gebetserhörung.
Immer genug
Als ich eine Bekannte kurz vor dem Eintritt in den Ruhestand fragte, was ihr im Blick auf den neuen Lebensabschnitt am meisten Angst mache, erwiderte sie: „Ich muss dafür sorgen, dass mir das Geld nicht ausgeht.“ Als ich am nächsten Tag mit meinem Finanzberater sprach, erklärte auch er mir, was ich tun müsse, damit mir das Geld nicht ausgeht. Ja, wir alle wünschen uns die Gewissheit, dass wir für den Rest des Lebens genug haben.