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Artikel von David C. Egner

Wie das Flüstern seines Namens

Als der Solist in unserem Sonntagsgottesdienst sein Lied anstimmte, wurde es still und alle hörten ihm gebannt zu.  Mit seinem weichen Bassbariton sang er die berührenden   Worte eines alten Liedes von Gordon Jensen. Der Titel des Lieds spricht eine Wahrheit aus, die umso kostbarer wird, je älter wir werden: „Er ist so nahe wie das Flüstern seines Namens.“

Brennende Fragen

Eine alte Indianergeschichte erzählt von einem Jungen, der eines Nachts zu einer Mutprobe in den Wald geschickt wurde. Es wurde dunkel und die seltsamsten Geräusche erklangen. Bäume ächzten und knarrten, eine Eule krächzte und ein Kojote heulte. Der Junge hatte Angst, aber er hielt die ganze Nacht durch. Als es endlich hell wurde, erblickte er in der Nähe eine einzelne Gestalt. Es war sein Großvater, der die ganze Nacht über ihm gewacht hatte.

Angelstunde

Der See war klar und ruhig und ich hatte meine Angel direkt neben einem üppigen Algenteppich ausgeworfen. Plötzlich sah ich, wie ein fetter Barsch aus der dichten Vegetation auftauchte und sich umsah. Er näherte sich dem verlockenden Regenwurm am Ende meiner Leine, starrte ihn an und zog sich in die Algen zurück. Das passierte ein paar Mal, bis er den Haken entdeckte. Darauf wedelte er mit seinem Schwanz, verschwand in seinem Versteck und kam nicht mehr zurück.

Die Pfütze

Mein Freund Ed erzählte mir eine Geschichte von seinem kleinen Sohn. Er stand in einer Pfütze und Ed befahl ihm, herauszukommen. Statt dessen fing er an, darin herumzuhüpfen. „Hör auf zu hüpfen“, sagte Ed. Also begann der Kleine in der Pfütze herumzulaufen. Als Ed ihm befahl, auch damit aufzuhören, blieb der Junge einfach mit den Füßen im Wasser stehen und sah seinen Papa herausfordernd an. Er wusste genau, was der Vater wollte, aber er wollte es nicht tun.

Wieso ich?

Der englische Pfarrer Joseph Parker wurde einmal gefragt: „Wieso hat Jesus Judas als seinen Jünger berufen?“ Er dachte eine Weile intensiv über die Frage nach, fand aber keine Antwort. Stattdessen kam ihm eine Frage in den Sinn, die er noch viel verblüffender fand: „Wieso hat er mich berufen?“

Das Wort unter uns

Gottes Wort kommt in den unterschiedlichsten Formen zu uns. Bibelbezogene Predigten, Lieder, Gesprächskreise und Andachtshilfen bringen uns die Wahrheiten aus Gottes Wort nahe. Aber sie können das eigene Bibellesen und die persönliche Beschäftigung mit dem Wort nicht ersetzen.

Er führt mich

In Istanbul sprang 2005 einmal ein Schaf über eine Klippe und fast 1500 sprangen hinterher! Etwa ein Drittel von ihnen kam dabei ums Leben. Schafe wissen von sich aus nicht, wohin sie gehen sollen und folgen blindlings der Herde.

Süße Ruh

Egal, wie sehr wir uns auch anstrengen, manchmal können wir einfach nicht schlafen. Wir wälzen uns im Bett hin und her, schütteln das Kissen auf oder streichen es wieder glatt, aber nichts hilft. In einem Artikel las ich ein paar gute Tipps, wie man besser einschlafen kann, doch am Schluss hieß es dann, es gäbe keine „richtige“ Methode.

Anker der Hoffnung

Ich war mit Freunden auf einem See in Ontario angeln. Wir waren mit einem Pontonboot hinausgefahren und die Fische bissen an wie wild. Ständig mussten wir neue Köder anbringen. Daher fiel uns erst allmählich auf, dass es ruhiger wurde und unser Boot gar nicht mehr da lag, wo wir es ursprünglich festgemacht hatten. Ein starker Wind hatte uns abgetrieben. Der Anker konnte uns nicht halten und glitt über den Grund. Wir zogen ihn ein, kehrten zum Ausgangspunkt zurück und warfen ihn erneut aus. Aber wieder wurden wir weggetrieben. Nach einem dritten Versuch fuhren wir zurück ans Ufer. Es war unmöglich, den Anker so festzumachen, dass er hielt.

Unter Schmerzen

Gary Carter, ein amerikanischer Baseballspieler, war auch ein Nachfolger Jesu. Aus dem Glauben an Gott bezog er die Kraft und Ausdauer, sich Tag für Tag dem Wettkampf zu stellen. Carter starb im Alter von 57 Jahren an einem Hirntumor. In einem Zeitungsartikel, der kurz nach seinem Tod erschien, schilderte der Verfasser, welchen Einfluss Carter auf sein eigenes Leben hatte.

Goldadler

Mein Sohn Mark und ich verließen die Ranch in Wyoming und machten uns auf die Heimfahrt nach Michigan. In der Ferne entdeckten wir am Rand eines tiefen Canyons auf einem einzelnen Baum einen riesigen Vogel. Als wir näher kamen, erhob sich der Goldadler von seinem Ast und schwebte hoch hinaus über den Canyon. Das Gold in seinen Federn schimmerte in der Morgensonne. Die ungeheure Größe und Schönheit des Vogels erfüllte uns mit Staunen. Wir empfanden es als Vorrecht, Zeugen von Gottes gewaltiger Schöpferkraft sein zu dürfen.

Ganz einfach

James Madison, der vierte Präsident der Vereinigten Staaten, war wesentlich an der Entstehung der amerikanischen Verfassung beteiligt. Er warnte davor, Gesetze zu machen, die „so umfangreich sind, dass man sie nicht lesen kann, oder so unlogisch, dass man sie nicht versteht“. Wenn ich an manche komplizierten Formulare denke, die ich schon gelesen habe, denke ich, diesen Rat sollte man auch heute viel öfter befolgen!

Lass los

Als meine Frau und ich vor vielen Jahren von einem jungen Bekannten gefragt wurden, ob er unser Auto ausleihen dürfe, zögerten wir zunächst. Das Auto gehörte uns und wir brauchten es. Aber bald war uns klar, dass wir es ihm lassen sollten, denn Gott will ja, dass wir für andere da sind. Also gaben wir ihm die Schlüssel und er fuhr zur Jugendevangelisation, die er in einer etwa 50 Kilometer entfernten Gemeinde durchführte. Gott gebrauchte die Veranstaltung, um junge Leute zu Jesus zu führen.

Jesus und sein Team

2002 stellte ein kalifornisches Baseballteam seine Mannschaft recht unorthodox zusammen. 2001 hatten sie drei Topspieler verloren, aber kein Geld, irgendwelche Stars anzuheuern. Deshalb zog ihr Manager ein paar Statistiken zu Rate und bildete daraufhin eine Gruppe aus nicht so bekannten Spielern, die ihren „Zenit“ überschritten hatten oder anderen Teams nicht gut genug waren. Die kunterbunte Mannschaft startete mit einer Serie von 20 Siegen und beschloss die Saison als Gruppensieger mit 103 gewonnenen Spielen.

Kirche in Betrieb

Zur Feier unseres 50. Hochzeitstags war ich mit meiner Frau Shirley auf einer Kreuzfahrt entlang der norwegischen Fjorde. Auf dem Weg nach Norden machten wir in zahlreichen Städten und Dörfern Halt und besuchten dort häufig Kirchen. Darunter auch eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert, von der unsere Reiseleiterin stolz erklärte, sie sei „noch in Betrieb“. „Was meinen Sie damit?“, wollte ich wissen. Sie berichtete aus den Tagen der Staatskirche, als viele vom Staat eingesetzte Pastoren einfach ihr Gehalt bezogen, aber niemand in die Gottesdienste kam. Doch in dieser Kirche hatte man seit fast 1000 Jahren treu die Gottesdienste besucht und dem Herrn gedient!