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Artikel von David C. McCasland

Freunde nach Mitternacht

Eine Bekannte erzählte mir von einer Gruppe von Menschen, die sich im Glauben eng verbunden wissen. Eine von ihnen, eine 93-jährige Frau, sagte: „Ich weiß, dass ich jeden von euch um 2 Uhr nachts anrufen kann, wenn ich Hilfe brauche, und muss mich nicht einmal dafür entschuldigen.“ Ob es um Hilfe im Gebet geht, praktische Unterstützung oder einfach darum, dass jemand da ist, wenn man ihn braucht, diese Freunde helfen einander bedingungslos.

Fortsetzung folgt . . .

Ich bin in den 50iger Jahren aufgewachsen. Damals gab es am Samstagmorgen noch die Kinomatineen mit Zeichentrickfilmen und einem Hauptfilm. Außerdem eine Abenteuerserie, die immer damit aufhörte, dass der Held in eine ausweglose Situation geriet. Jede Episode endete mit den Worten „Fortsetzung folgt . . .“

Sinnvolle Routine

Eine Uhr mit Kugelmechanismus im Britischen Museum wurde mir zu einem Beispiel für die tödliche Wirkung der Routine. Eine kleine Metallkugel rollte in einer Rille über eine schräge Stahlplatte, bis sie am anderen Ende einen Hebel betätigte. Dadurch kippte die Platte in die andere Richtung und lenkte die Kugel zurück. Gleichzeitig wurde der Uhrzeiger weitergerückt. Jahr für Jahr legt die Stahlkugel rund 4000 Kilometer zurück, ohne irgendwo anzukommen.

Unter Belagerung

Im Bosnienkrieg (1992-1996) kamen in Sarajewo über 10.000 Menschen—Soldaten und Zivilisten—ums Leben, als die Stadt unter Beschuss lag und von den umliegenden Bergen herab mit Granaten beworfen wurde. Steven Galloway hat darüber einen fesselnden Roman geschrieben, Der Cellist von Sarajewo. Die Handlung spielt während der längsten Belagerung, die eine Hauptstadt in der Moderne erlebt hat. Es geht um drei Protagonisten, die sich entscheiden müssen, ob sie im Überlebenskampf zum Egoisten werden wollen oder sich irgendwie über die lähmenden Umstände erheben und auch an andere denken können.

Porträt von Jesus

In seinem Buch Porträts berühmter Frauen Amerikas schreibt Robert Henkes: „Ein Porträt ist kein Foto und auch kein Spiegelbild.“ Ein Porträt bleibt nicht am Äußeren hängen, sondern versucht auch das Gefühlsleben der Porträtierten darzustellen. In einem Porträt versucht ein guter Künstler, „einzufangen, wer ein Mensch wirklich ist“.

Anonyme Besserwisser

Wenn ich die Zeitung lese, geht es mir wie vielen anderen—ich störe mich an den Felhern in Grammatik oder Rechtschreibung. (Hast du es gemerkt?) Ich bin nicht darauf aus, Fehler zu finden, sie springen mich einfach an! Meist schimpfe ich dann auf das Blatt und die Leute, die es herausgeben: „Wieso verwenden sie nicht die ‚Rechtschreibprüfung‘ oder stellen einen Korrektor an?“

Mit Jesus gehen

Vor kurzem bekam ich ein kleines Traktat in die Hände mit dem Titel „Ein Versuch, die Geschichte von 86 Jahren mit dem Herrn zu erzählen“. Ein Bekannter berichtet darin von Personen und Ereignissen, die seinen Glaubensweg durch fast neun Jahrzehnte hindurch geprägt haben. Was oft zunächst ganz banal schien—Bibelverse auswendig lernen, sich mit anderen zum Gebet treffen, den Nachbarn von Jesus erzählen—wurde zu Wendepunkten, die den Lauf seines Lebens veränderten. Es war faszinierend zu lesen, wie Gottes Hand meinen Freund geführt und ermutigt hat.

Weiter sehen

William Zinsser, ein amerikanischer Autor, berichtete einmal von dem letzten Besuch des Hauses, in dem er aufgewachsen war an den Ort, den er als Kind so geliebt hatte. Als er mit seiner Frau den Hügel erreichte, von dem aus man über die Manhasset Bay und die Bucht von Long Island blickt, stellte er fest, dass das Haus abgerissen war. Geblieben war nur ein großes Loch. Enttäuscht gingen sie zur nahen Kaimauer. Zinsser sah über die Bucht und nahm die Lichter und Klänge in sich auf. Später schrieb er: „Ich war ganz ruhig und nur ein bisschen traurig. Die Aussicht war unverändert: das einzigartige Zusammenspiel von Land und Meer, an das ich mich noch so gut erinnere und wovon ich immer noch träume.“

Briefe vom Schlachtfeld

Seit über zwanzig Jahren bittet der Direktor des Zentrums für amerikanische Kriegskorrespondenz darum, Briefe von Angehörigen oder Freunden aus dem Krieg nicht wegzuwerfen. Sie sind für ihn ein unersetzliches Bindeglied, das den Zusammenhalt und das Verständnis in den Familien fördern kann. „Wenn die jüngere Generation diese Briefe liest, fängt sie an Fragen zu stellen und sagt: ‚Jetzt verstehe ich, was ihr durchgemacht und welche Opfer ihr gebracht habt‘“, meint er.

Widerspenstige retten

Vor vielen Jahren lernte ich in einem Kurs für Rettungsschwimmer, wie man Ertrinkende rettet, die sich wehren. „Nähert euch der Person von hinten“, erklärte der Lehrer. „Legt ihr einen Arm um Brust und Arme und bringt sie in Sicherheit. Wenn ihr von vorn auf die Person zugeht, kann es sein, dass sie sich an euch klammert und mit nach unten zieht.“ Angst und Panik können uns die Fähigkeit nehmen, vernünftig zu denken und zu handeln.

Übergänge meistern

Nachdem eine Verletzung seine sportliche Karriere beendet hatte, hielt Chris Sanders einmal vor Kriegsveteranen einen Vortrag über die Bewältigung von Übergangsphasen.

Heb den Blick!

In einem Park in der Nähe unseres Wohnorts ist ein Weg, den ich gern gehe. An einer Stelle hat man eine fantastische Aussicht auf eine rote Felsformation im so genannten „Garten Gottes“ mit Blick auf den über 4000 Meter hohen Pikes Peak. Von Zeit zu Zeit gehe ich diese Strecke, bin aber über irgendwelche Probleme tief in Gedanken versunken und blicke nur nach unten auf den breiten, weichen Weg. Wenn niemand in der Nähe ist, bleibe ich dann manchmal stehen und sage laut: „David, heb den Blick!“

Was wir tun

Als der mit dem Pulitzer-Preis gekrönte Filmkritiker Roger Ebert starb, schrieb ein Kollege: „Trotz aller Bekanntheit, Ruhm und Ehre, seinen Exklusiv-Interviews und Begegnungen mit den Großen des Films hat Ebert doch nie vergessen, was wir tun – Filme besprechen. Und er besprach sie mit ansteckendem Eifer und kritischem Intellekt.“

Unsere Stärke und unser Lobgesang

Der Komponist und Dirigent John Philip Sousa, auch als „König der Marschmusik“ bekannt, hat viele Stücke geschrieben, die seit über hundert Jahren von Militärkapellen auf der ganzen Welt gespielt werden. Loras John Schissel, ein Musikhistoriker und Dirigent des Militärmusikkorps von Virginia, hat einmal gesagt: „Sousa ist für die Marschmusik, was Beethoven für die Symphonie war.“ Sousa wusste, wie Musik die Menschen motivieren, ermutigen und inspirieren kann.

Neubeginn für gebrochene Herzen

Das Museum der zerbrochenen Beziehungen in Zagreb in Kroatien ist voll von anonym gespendeten Überresten verlorener Lieben. Da gibt es eine Axt, mit der ein verlassener Liebhaber die Möbel seiner Ex zerhackte. Plüschtiere, Liebesbriefe hinter zerbrochenem Glas und Hochzeitskleider sprechen Bände und zeugen von unendlichem Herzeleid. Manche weinen beim Verlassen des Museums über das, was sie selbst verloren haben, während andere Paare sich in den Arm nehmen und einander versprechen, sich nie im Stich zu lassen.