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Artikel von David Roper

Auf seine Stimme hören

Ich höre schwer—„auf einem Ohr taub und auf dem anderen kann er nicht hören“, wie mein Vater sagte. Deshalb trage ich ein Hörgerät.

Genau wie mein Vater

Die staubigen alten Cowboystiefel meines Vaters stehen immer noch auf dem Boden meines Arbeitszimmers. Sie sind tägliche Erinnerungen an die Art von Mann, die er war.

Sanftmut

Die Probleme des Lebens können uns manchmal die Laune verderben, aber wir sollten unsere Launen nie an anderen auslassen und sie mit nach unten ziehen. Wir kommen unserer Pflicht den Mitmenschen gegenüber nicht nach, solange wir nicht gelernt haben, freundlich zu sein.

Wo das Herz zuhause ist

Wir hatten ein paar Jahre lang einen West Highland Terrier. „Westies“ sind zähe kleine Hunde, die dazu gezüchtet wurden, in Dachshöhlen zu kriechen und den „Feind“ in seinem Lager aufzustöbern. Unsere Westie-Dame war von diesen Ursprüngen durch Generationen getrennt. Aber der Instinkt war ihr geblieben. Einmal grub sie ein fast einen Meter tiefes Loch in unserem Garten, weil sie unter einem Stein ein Tier vermutete. Nichts konnte sie davon abbringen.

Stell dich hinten an

In unserem Garten steht ein alter Kirschbaum, der schon bessere Tage gesehen hat und aussieht, als wollte er sterben. Deshalb ließ ich jemanden von der Baumschule kommen. Er meinte, der Baum stehe unter „übermäßigem Stress“ und es müsse etwas getan werden. „Stell dich hinten an“, murmelte meine Frau dem Baum zu. Die Woche war bislang nicht gut gelaufen.

Erhalten und bewahren

Die „großen Braunen“, eine spezielle braune Forellengattung, kommen zum Laichen im Herbst in den Owyhee-Fluss. Man kann sie dabei beobachten, wie sie sich im seichten Gewässer ihre Laichplätze suchen.

Du bist wertvoll

Nach dem Tod meiner Schwiegermutter fanden meine Frau und ich in einer Schublade ihres Kleiderschranks ein Kästchen mit „Indian Head“-Münzen. Sie war eigentlich keine Sammlerin, aber sie lebte zu einer Zeit, als diese Münzen mit dem Abbild eines Indianerkopfs im Umlauf waren und hatte eine ganze Anzahl davon aufbewahrt.

Angst im Dunkeln

Unsere alte Hündin—ein weißer Westhighland-Terrier—schläft zusammengerollt am Fuß unseres Bettes. Das ist seit dreizehn Jahren ihr Platz.

Am Glasstrand

Anfang des 20. Jahrhunderts entsorgten die Bewohner von Fort Bragg in Kalifornien ihren Abfall, indem sie ihn einfach über die Klippen auf den nahen Strand warfen.  Büchsen, Flaschen, Geschirr und Haushaltsabfälle häuften sich zu einem riesigen, ekligen Haufen an. Auch als man schließlich zu einer anderen Art von Abfallentsorgung überging, blieb die Müllhalde ein Stein des Anstoßes.

Schweigen hat seine Zeit

Ein Freund meinte einmal: „Seichte Flüsse machen den meisten Lärm“, eine hübsche Umkehrung des Spruchs: „Stille Wasser gründen tief.“ Was er meinte, war, dass die Leute, die am lautesten sind, oft am wenigsten zu sagen haben.

Alltagstrott

Am Gymnasium, das ich besuchte, waren vier Jahre Lateinunterricht obligatorisch. Heute bin ich dafür dankbar,  aber damals war es eine Qual.

Auf holprigem Weg

Ein Freund erzählte mir von einem Bergsee hoch am Nordhang des Jughandle hier bei uns in Idaho. Dort sollte es große Forellen geben. Auf einer Serviette zeichnete er mir den Weg auf. Ein paar Wochen später tankte ich den Jeep und folgte seiner Anleitung.

Die beiden Bären

Vor einigen Jahren war ich mit meiner Frau für ein paar Tage zum Campen in den Bergen. Eines Abends, als wir zum Campingplatz zurückkamen, sahen wir, wie sich mitten auf einer Wiese zwei Bärenmännchen eins auf die Ohren gaben. Wir blieben stehen und sahen ihnen eine Weile zu.

Nah am Abgrund

Südlich von Kuna im US-Bundesstaat Idaho befindet sich ein unterirdischer Lavakanal. Der einzige Zugang besteht aus einem gähnenden Loch, das geradewegs hinunter in die Dunkelheit führt.

Die besten Angelplätze

Vor ein paar Monaten ist mein Freund Gus gestorben. Gus war wie ich Forellenfischer. An Wochenenden sah man ihn meist in seinem kleinen Boot auf dem nahen See die Angel ins Wasser werfen. Gestern bekam ich einen Brief von seiner Tochter Heidi. Sie schrieb, seit Gus in die himmlische Heimat gegangen sei, würde sie mit den Enkeln oft über den Himmel reden. Ihr 6-jähriger Enkel, der auch gern angelt, erklärte ihr, wie es im Himmel sei und was Uropa Gus dort mache. „Im Himmel ist es echt schön“, fand er, „und Jesus zeigt Opa Gus, wo die besten Angelplätze sind.“