Heimat
Mein Vater kannte jede Menge Geschichten über seine Heimatstadt. Deshalb war ich als Kind jedes Mal überglücklich, wenn wir den Sommer mit der Familie dort verbrachten. Wir angelten gemeinsam im St.-Joseph-Fluss und besuchten die Farm, auf der er aufgewachsen war und wo die Geschichten dann richtig lebendig wurden. Auch wenn der Ort nie wirklich mein Zuhause war, empfinde ich jetzt – wo ich selbst erwachsene Kinder und Enkel habe – ein ganz nostalgisches Gefühl der Zugehörigkeit.
Nicht vergessen!
Ich bin nicht einig mit den Menschen, die auf alles Materielle schimpfen und sagen, Besitz sei an sich etwas Schlechtes. Und ich gebe zu, ich kaufe gern und bin oft versucht, der Sammlung meiner Schätze Dinge hinzuzufügen, von denen ich meine, ich würde sie brauchen.
Flüssigkeits-mangel
In den letzten Jahren habe ich ein paar Mal an Flüssigkeitsmangel gelitten, und ich möchte das nicht unbedingt noch öfter erleben. Das eine Mal war es nach einer Sehnenzerrung, die ich mir beim Langlauf zugezogen hatte, ein anderes Mal bei 46 Grad Hitze in einer israelischen Wüste. Beide Male wurde mir schwindlig, ich verlor das Orientierungsvermögen, konnte nur noch verschwommen sehen und hatte noch zahlreiche andere Symptome. Ich musste auf schmerzhafte Weise lernen, dass Wasser lebensnotwendig ist für mein Wohlbefinden.
Zusammen-halten
In den meisten Gegenden der Welt kennt man das Phänomen, welches wir Schnee nennen. Schneeflocken sind wunderschöne, einzigartig geformte Eiskristalle. Einzelne Flocken sind empfindlich und schmelzen schnell, wenn sie auf unserer Hand landen. In der Masse jedoch werden sie zu einer Kraft, die nicht zu unterschätzen ist. Sie können Großstädte lahm legen und gleichzeitig herrliche Landschaften schaffen mit schneebedeckten Bäumen, deren Bilder Kalender und Kunstwerke zieren. Sie bringen Spaß auf die Skipisten und erfreuen die Kinder, die aus ihnen Schneemänner bauen oder Munition für Schneeballschlachten formen. Und das alles nur, weil sie zusammenhalten.
Jeden Biss genießen
Meine Frau sagt oft zu mir: „Joe, du isst zu schnell! Mach langsam und lass dir die Mahlzeit schmecken.“ Ich bin meist viel eher fertig als sie, weil sie sich die Zeit nimmt, jeden Bissen zu genießen.
Schweig und verstumme!
Meine Freundin Elouise hat eine wunderbare Gabe, Dinge in die richtige Perspektive zu rücken. Als ich sie einmal fragte: „Na, wie geht’s?“, erwartete ich das normale: „Danke, gut.“ Stattdessen sagte sie: „Ich muss ihn aufwecken!“ Natürlich fragte ich sie, was sie damit meinte, und sie erwiderte belustigt: „Kennst du denn deine Bibel nicht?“ Dann erklärte sie: „Als die Jünger in Schwierigkeiten waren, rüttelten sie Jesus wach. Ich muss ihn auch aufwecken!“
Verpasste Mahlzeit
Essen ist für mich mehr als nur eine Notwendigkeit – es ist ein äußerst erfreulicher Teil meines Lebens! Ich setze mich gern zu einer feinen Mahlzeit an den Tisch, vor allem, wenn ich hungrig bin. Ich stelle mir vor, dass auch die Jünger Hunger hatten, als sie an den Brunnen zurückkamen, an dem Jesus sich mit der Samariterin unterhielt. Sie drängten ihn: „Rabbi, iss!“ (Joh. 4,31). Seine Antwort: „Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisst“ (V.32), woraufhin sie sich fragten, ob ihm schon jemand anders etwas zu essen gebracht hatte (V.33).
Kostbarkeiten
Im Laufe meines Lebens habe ich eine Menge Sachen angesammelt. Ich habe ganze Schachteln voller Dinge, die mir einmal wichtig waren, inzwischen aber ihre Anziehungskraft verloren haben. Und als unverbesserlicher Sammler habe ich festgestellt, dass das Spannende daran vor allem die Suche nach einem neuen Teil für die Sammlung und dessen Erwerb ist. Sobald ich es habe, richtet sich meine Aufmerksamkeit schon wieder auf die Jagd nach dem nächsten Stück.
Die beste Jahreszeit
Das Leben ist in mancher Beziehung wie das Wetter — auch da gibt es verschiedene Jahreszeiten. Und wir erleben sie, ob wir wollen oder nicht. Wenn so eine neue Jahreszeit beginnt, sind wir oft unsicher oder haben sogar Angst, was sie uns bringen mag.
Versäumtes nachholen
Wohl keiner kann sagen, er habe nichts zu bereuen. Wie oft schlagen wir Wege ein, die nicht gut für uns sind – manche länger als andere – und bleibende Folgen haben für Leib, Seele und Geist.
O Liebe, die mich niemals lässt
Liebe ist das Kernstück lebendiger Beziehungen. Die Bibel macht deutlich, dass wir Menschen der Liebe sein sollen, die Gott von ganzem Herzen lieben, den Nächsten lieben wie sich selbst und auch die Feinde lieben. Wenn wir selbst uns nicht geliebt fühlen, ist das schwer. Vernachlässigte Kinder, Ehepartner, die sich vom anderen nicht ernst genommen fühlen, Eltern, denen die Kinder fremd geworden sind, sie alle wissen, wie sehr es schmerzt, wenn die Liebe fehlt.
Autoscooter
Das Leben ist kein Autoscooter im Vergnügungspark, wo man beim Einsteigen genau weiß, dass man angefahren wird ... nur nicht wie heftig. Wenn es passiert, tritt man aufs Gaspedal und jagt hinter dem anderen her, um noch etwas heftiger in ihn hineinzukrachen als er in uns.
Tonkrüge
Wenn man ein hübsches Schmuckstück kauft, dann wird es oft in einem mit schwarzem oder dunklem Samt ausgekleideten Etui verpackt. Ich denke, das wird gemacht, damit die Aufmerksamkeit sofort auf den Schmuck gelenkt wird. Wäre die Verpackung bunt, so würde sie mit der Schönheit des Inhalts konkurrieren.
Göttliche Umwege
Ich neige dazu, mich an Dingen festzubeißen, so dass ich alles als störend empfinde, was mich von meiner Routine oder meinen Plänen ablenken will. Dabei führt uns das Leben selbst manchmal Umwege, die beunruhigend und sogar schmerzlich sein können. Aber der Gott, der sagte: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege“ (Jes. 55,8), weiß, dass er uns oft über Umwege führen muss, damit er mehr aus unserem Leben machen kann, als wir zustande brächten, wenn wir bei unseren eigenen Plänen blieben.
Große Erwartungen
Ich fragte einmal einen Seelsorger, warum die Menschen hauptsächlich zu ihm kämen. Ohne Zögern erwiderte er: „Die meisten Probleme wurzeln in enttäuschten Erwartungen. Wenn man sie nicht ernst nimmt, kommt es zu Zorn und Verbitterung.“