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Artikel von John Blase

Vertrau dem Licht

Der Wetterbericht kündigte einen heftigen Wirbelsturm an, einen sogenannten „Bombenzyklon“. Das Phänomen tritt im Winter auf, wenn es zu einem rapiden Luftdruckabfall kommt. Bei Einbruch der Dunkelheit tobte ein so starker Schneesturm, dass man die Straße zum Flughafen kaum erkennen konnte. Aber wenn die Tochter zu einem Besuch nach Hause geflogen kommt, dann tut man, was man kann. Man packt ein paar zusätzliche Kleider und genug Wasser ein (für den Fall, dass man auf der Autobahn liegen bleibt), fährt sehr langsam, betet ohne Unterlass und vertraut dem Licht der Scheinwerfer. Und manchmal gelingt das schier Unmögliche.

Wenn die Fluten kommen

Ich lebe in Colorado, einem Bundesstaat im Westen der USA, der für die Rocky Mountains und unsere starken jährlichen Schneefälle bekannt ist. Doch die schlimmste Naturkatastrophe in meinem Bundesstaat hatte nichts mit Schnee zu tun, sondern mit Regen. Am 31. Juli 1976 kam es zu einer Überschwemmung. Als das Wasser schließlich zurückging, betrug die Zahl der Todesopfer 144, Vieh nicht eingeschlossen. Nach dieser Katastrophe wurden in der Gegend bedeutende Studien durchgeführt, insbesondere im Hinblick auf den Bau von Straßen und Autobahnen. Die Straßenmauern, die dem Sturm standhielten, hatten eine Basis, die mit Beton gefüllt war. Mit anderen Worten, sie hatten ein sicheres und starkes Fundament.

Lass ein wenig zurück

Cents und der gelegentliche Euro. Das fand man auf dem Nachttisch neben seinem Bett. Jeden Abend leerte er seine Taschen und ließ den Inhalt dort liegen, denn er wusste, dass sie schließlich zu Besuch kommen würden—sie, das sind seine Enkelkinder. Im Laufe der Jahre lernten die Kinder, seinen Nachttisch zu besuchen, sobald sie dort ankamen. Er hätte das ganze Kleingeld in einer Münzbank anlegen oder sogar auf einem Sparkonto aufbewahren können. Aber er tat es nicht. Er freute sich, es den Kleinen, den kostbaren Gästen in seinem Haus, zu überlassen.

Das Gebet des Gebrochenen

„Lieber Vater im Himmel, ich bin kein betender Mensch, aber wenn du da oben bist und mich hören kannst, dann zeig mir den Weg. Ich bin am Ende meiner Kräfte.“ Dieses Gebet wird von einem kaputten George Bailey geflüstert, der Figur, die Jimmy Stewart in dem Filmklassiker Ist das Leben nicht schön? spielt. In der inzwischen ikonischen Szene füllen sich Baileys Augen mit Tränen. Sie waren nicht Teil des Drehbuchs, aber als er dieses Gebet sprach, sagte Stewart, er „fühlte die Einsamkeit, die Hoffnungslosigkeit der Menschen, die sich nirgendwohin wenden konnten“. Es hat ihn gebrochen.

Jeder Taco zählt

Ashton und Austin Samuelson war es ein großes Anliegen, sich nach dem Studienabschluss für Jesus einzusetzen. Einen traditionellen Gemeindedienst konnten sie sich nicht vorstellen. Eher etwas Weltweites. Die Last der hungernden Kinder lag ihnen auf dem Herzen. Beide waren unternehmerisch begabt. Und so eröffneten sie 2014 ein Restaurant, in dem sie Tacos anboten. Natürlich kein normales Restaurant. Ihr Prinzip ist: Kauf einen, spende einen. Für jede verkaufte Mahlzeit spenden sie Geld, damit unterernährte Kinder eine ausgewogene Ernährung erhalten können. Bislang haben sie damit über sechzig Länder unterstützt. Ihr Ziel ist es, den Hunger der Kinder in der Welt zu beenden – mit einem Taco nach dem anderen.

Was stimmt mit der Welt nicht?

Es gibt eine oft gehörte Geschichte, dass die London Times an der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert eine Frage an die Leser gestellt hat. Was stimmt mit der Welt nicht?

Gib alles, was du hast

Skalierung. Ein Begriff aus der Fitnesswelt, der jedem Raum für die Teilnahme lässt. Wenn die spezifische Übung zum Beispiel der Liegestütz ist, und du vielleicht zehn hintereinander machen kannst, ich aber nur vier. Der Trainer würde mich dadurch ermutigen, die Anzahl der Liegestütze auf mein Fitness-Level zu reduzieren. Wir sind nicht alle auf dem gleichen Niveau, aber wir können uns alle in die gleiche Richtung bewegen. Anders ausgedrückt heißt das: „Mach deine vier Liegestützen mit aller Kraft, die du hast. Vergleiche dich nicht mit anderen. Skaliere die Bewegung für den Moment, mach weiter, was du kannst, und du wirst mit der Zeit vielleicht erstaunt sein, dass du sieben und eines Tages sogar zehn schaffst.“

Auf den Wegen des Vaters

In den 1960er Jahren erwarben ein paar Afroamerikaner in Chicago eine Reihe von Häusern. Der Kaufvertrag war eine Mischung aus Eigentümer- und Mieterpflichten, das heißt, die Käufer hatten dabei keine Vorteile. Wenn sie eine einzige Ratenzahlung verpassten, verloren sie die Anzahlung, alle bereits geleisteten Ratenzahlungen und das Haus selbst. Skrupellose Geschäftsleute verkauften zu überhöhten Preisen und wenn die Leute nicht zahlen konnten, wurden sie vor die Tür gesetzt. Die nächste Familie schloss einen Vertrag ab und die Sache wiederholte sich.

Nur ein Funke

„Wir sind in der Bibliothek und wir können die Flammen direkt draußen sehen!“ Sie hatte Angst. Wir konnten es an ihrer Stimme hören. Wir kennen ihre Stimme - die Stimme unserer Tochter. Gleichzeitig wussten wir, dass ihr Universitätscampus der sicherste Ort für sie und ihre fast 3.000 Kommilitonen war. Das Feuer verbreitete sich schneller als erwartet. Die Rekordhitze und die Trockenheit waren alles, was all die kleinen Funken brauchten, die schließlich 97.000 Hektar verbrannten, mehr als 1.600 Gebäude zerstörten und drei Menschen töteten. Auf den Fotos, die nach der Eindämmung des Feuers aufgenommen wurden, glich die gewöhnlich üppige Umgebung der kargen Oberfläche des Mondes.

Geradeaus

Es brauchte den genauen Blick und die feste Hand eines Bauern, um einen Traktor zu fahren oder Mähmaschinen zu lenken, die gerade und gleichmäßige Reihen machten. Aber selbst bei den besten Augen überschnitten sich Reihen und am Ende des Tages waren auch die stärksten Hände müde. Aber nun gibt es die Automatiklenkung, eine GPS-basierte Technologie, die es ermöglicht, bis auf 2 cm genau zu pflanzen, zu kultivieren und zu sprühen. Sie ist unglaublich effizient und du fährst freihändig. Stell dir nur einmal vor, du sitzt in einem solchen Gerät und anstatt das Lenkrad zu bedienen, greifst du nach einem belegten Brot. Ein fantastisches Werkzeug, damit man sich nur geradeaus bewegt.

Das Kind meines Vaters

Sie schauten auf das verblasste Foto, dann zu mir, dann zu meinem Vater und wieder zu mir und wiederum zu meinem Vater. Ihre Augen waren so groß wie die sprichwörtlichen „Bauklötze“. „Papa, du siehst aus wie Opa, als er jung war!“ Mein Vater und ich grinsten, denn wir wussten das seit langer Zeit. Aber erst kürzlich erkannten das auch meine Kinder. Während mein Vater und ich verschiedene Menschen sind, sieht man in mir tatsächlich meinen Vater als jüngeren Mann: groß, schlaksig, volles dunkles Haar, prominente Nase und relativ große Ohren. Nein, ich bin nicht mein Vater, aber ich bin definitiv der Sohn meines Vaters.

Erzähl mir eine Geschichte

„Es war einmal.“ Das sind vielleicht die eindrücklichsten Worte auf der ganzen Welt. Einige meiner ersten Erinnerungen aus der Kindheit drehen sich um diesen kurzen Satz. Meine Mutter kam eines Tages mit einem großen Band biblischer Geschichten nach Hause. Jeden Abend, bevor das Licht ausgeschaltet wurde, warteten mein Bruder und ich gespannt darauf, was sie uns diesmal über jene alten, längst vergangenen Zeiten vorlesen würde. Es waren Geschichten über interessante Menschen und den Gott, der sie liebte. Die Geschichten wurden für uns wie eine Linse und prägten unsere Sicht auf die große Welt.

Mehr als das bloße Auge sieht

Schaut man einem amerikanischen Rodeo mit Reit- und Lasso-Darbietungen zu, sieht man sie . . . Wettbewerber mit vier Fingern an einer Hand und einem Stummel, wo der Daumen sein sollte. Es ist eine typische Verletzung in dieser Sportart. Der Finger verfängt sich an einem Ende im Lasso und ein großer Bulle zieht am anderen Ende. Üblicherweise ist der Daumen der Verlierer. Auch wenn das nicht die Karriere beendet, so verändert ein fehlender Daumen die Dinge. Versuche doch einmal, ohne den Daumen deine Zähne zu putzen oder ein Hemd zuzuknöpfen, dein Haar zu kämmen, deine Schuhe zu binden oder zu essen. Dieser kleine, oft übersehene, Teil deines Körpers spielt eine wichtige Rolle.

Wir sind Staub

Der junge Mann war mit seiner Geduld am Ende. „Eis! Eis!“, schrie sein kleiner Sohn mitten im Einkaufszentrum. Die Leute drehten sich bereits nach ihm um. „Ja, gleich, aber zuerst müssen wir noch etwas für Mama besorgen“, versuchte er den Kleinen zu beruhigen. Aber nichts da. „Neiiin! Ich will Eis!“, erklang es. Und da kam sie schon um die Ecke: eine zierliche, gut gekleidete Frau, die Schuhe Ton in Ton mit der Handtasche. „Er hat gerade einen Anfall“, erklärte der Vater. Die Frau lächelte. „Mir scheint eher, der Anfall hat ihn“, erwiderte sie. „Du darfst nicht vergessen, wie klein er noch ist. Du musst Geduld mit ihm haben und in der Nähe bleiben.“ Die Situation war noch nicht geklärt. Aber Vater und Sohn konnten sich erst einmal beruhigen.

Leben in vollen Zügen

Es war das Jahr 1918, kurz vor dem Ende des Ersten Weltkriegs, und der Fotograf Eric Enstrom stellte eine Mappe seiner Arbeiten zusammen. Diese Mappe sollte ein Gefühl der Fülle in einer Zeit vermitteln, die sich für so viele Menschen ziemlich leer anfühlte. Auf seinem inzwischen sehr beliebten Foto sitzt ein bärtiger alter Mann mit gesenktem Kopf und gefalteten Händen an einem Tisch. Auf dem Tisch vor ihm liegen nur ein Buch, eine Brille, eine Schüssel Brei, ein Brot und ein Messer. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.