Autoren

Alle anzeigen

Artikel von Julie Ackerman Link

Vom Segen der Vergesslichkeit

Mein Büro ist im Erdgeschoss und ich muss oft die Treppe hinauf, um etwas von oben zu holen. Leider weiß ich, bis ich oben bin, häufig nicht mehr, was ich eigentlich wollte. Gabriel Radvansky beschäftigt sich mit diesem Phänomen und hat dafür eine Erklärung gefunden. Er sagt, eine Türschwelle habe die Funktion einer „Ereignisbarriere“.

O Shrek!

Shrek war ein abtrünniges Schaf. Es hatte sich von seiner Herde getrennt und blieb sechs Jahre lang vermisst. Der Mensch, der es in einer entlegenen Höhle in den Bergen Neuseelands fand, erkannte nicht, dass er ein Schaf vor sich hatte. „Es sah aus wie irgendein biblisches Wesen“, sagte er. Und das war Shrek auch irgendwie. Er war ein Bild dafür, was aus einem Schaf werden kann, wenn es sich von seinem Hirten trennt.

Gut aussehen

Ihr Haar ist sehr gesund“, sagte mein Frisör nach dem Schneiden. „Ich hoffe, das kommt von unseren Produkten.“ „Leider nicht“, erwiderte ich. „Ich nehme meistens Sachen, die billig sind und gut riechen. Aber ich versuche, mich gesund zu ernähren. Ich glaube, das spielt auch eine wichtige Rolle.“

Baum der Ruhe

Der einzelne Baum auf dem Feld vor meinem Büro war mir ein Rätsel. Unzählige Bäume waren gefällt worden, damit der Bauer Mais anbauen konnte. Aber dieser eine war stehen geblieben und breitete weiter seine Äste aus. Später erfuhr ich den Grund. Schon früher ließen die Bauern einen Baum stehen, damit ihre Tiere in der Sommerhitze einen kühlen Platz im Schatten finden konnten.

Treppauf, treppab

Das Video beginnt mit einem kleinen Hund am oberen Ende einer Treppe, der Angst hat, hinunterzugehen. Obwohl die Leute unten sie anfeuern, weiß Daisy nicht, was sie machen soll. Sie möchte gern hinab, aber stattdessen läuft sie nur verängstigt hin und her. Dann kommt ein größerer Hund zu Hilfe. Simon springt die Treppe hinauf und wieder herunter und zeigt Daisy, wie einfach es ist. Aber Daisy traut der Sache nicht. Simon probiert es noch einmal. Diesmal langsamer. Dann schaut er zu Daisy. Aber die hat immer noch Angst. Noch einmal läuft Simon die Stufen hinauf und macht vor, wie es geht. Schließlich wagt Daisy es, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Simon bleibt an ihrer Seite. Geschafft! Alle jubeln!

Ein Teelöffel Zucker

Wo ist Mary Poppins, wenn man sie braucht? Ich weiß, das klingt, als sehnte ich mich nach der guten alten Zeit, in der kitschige Filme unrealistische Figuren wie dieses Kindermädchen zeigten. Aber wonach ich mich sehne, sind Menschen mit optimistischem Blick in die Zukunft. Frohe, kreative Menschen, die uns die positive Seite dessen zeigen, was wir für negativ halten, und uns daran erinnern, dass „mit einem Teelöffel Zucker“ jede Medizin schmeckt.

Das Leben wählen

Was ist Gottes Wille für mein Leben? Die Frage hat mich früher sehr beschäftigt. Was, wenn ich ihn nicht fand, ihn nicht erkannte? Er schien mir wie eine Nadel im Heuhaufen zu sein. Versteckt. Getarnt. Im Gedränge verborgen.

Wasser-flaschensucht

Bei uns in den Vereinigten Staaten herrscht in den letzten Jahren eine regelrechte Wasserflaschensucht. Obwohl das Wasser aus den meisten Wasserhähnen und auch aus vielen Brunnen trinkbar ist, kaufen die Menschen in Flaschen abgefülltes Wasser. Für etwas zahlen, was man genauso gut umsonst haben könnte, leuchtet mir nicht ein. Aber viele meinen, etwas, wofür sie bezahlen müssen, sei mehr wert als etwas, das es umsonst gibt.

Aus dem Chaos

Alles, was ich beobachte, gibt mir Grund zu glauben, dass Ordnung nichts Natürliches ist. Wenn ich an mein Büro denke, kann ich nur staunen, wie schnell es im Chaos versinkt und wie lange ich brauche, wieder Ordnung zu schaffen. Ordnung erfordert Eingreifen, sie stellt sich nicht automatisch ein.

Buh!

Eines der ersten Spiele, das Eltern oft mit ihren Kindern spielen, besteht darin, ihnen Angst zu machen. Papa legt die Hände vors Gesicht und dann schaut er auf einmal dahinter hervor und macht: „Buh!“ Das Kind lacht.

Schaut die Lilien an

Ich liebe die Natur und lobe gern ihren Schöpfer, doch manchmal empfinde ich beinahe Schuldgefühle, weil ich sie zu sehr bewundere. Dann erinnere ich mich daran, dass Jesus die Natur als Lehrbeispiel heranzog. Um den Menschen Mut zu machen, nicht zu viel zu sorgen, gebrauchte er einfache Wildblumen als Beispiel. „Schaut die Lilien auf dem Feld an“, sagte er und wies sie darauf hin, dass Gott auch Blumen, die doch gar nichts arbeiten, herrlich kleidet. Was folgerte er daraus? Wenn Gott selbst vergängliche Dinge so wunderbar macht, wird er für uns ganz gewiss noch viel mehr tun (Matth. 6,28-34).

Vom Zuhören

Gott hat uns aus gutem Grund zwei Ohren und nur einen Mund gegeben“, heißt es. Hören können ist ganz wichtig. Psychologen raten uns, zuzuhören. Geistliche Leiter empfehlen uns, auf Gott zu hören. Aber kaum jemand sagt: „Hör dir selbst zu.“ Ich will nicht sagen, dass wir eine innere Stimme haben, die immer weiß, was wir reden sollen. Und ich meine auch nicht, wir sollten auf uns hören, anstatt auf Gott und andere. Ich denke aber, dass wir auf das hören sollten, was wir selbst sagen, damit wir erkennen, wie unsere Worte auf andere wirken.

Vorsätze fassen

Seit 1975 habe ich an Neujahr keine Vorsätze mehr gefasst. Ich brauche keine neuen – denn ich arbeite immer noch an den alten: z.B. jeden Tag etwas in mein Tagebuch schreiben; jeden Tag meine Bibel lesen und beten; meine Zeit besser einteilen; mein Zimmer in Ordnung halten (das war, bevor ich ein ganzes Haus zu putzen hatte).

Besser als geplant

Unterbrechungen sind nichts Neues. Es gibt kaum einen Tag, der so verläuft wie geplant.

Als keiner kam

Johann Sebastian Bach sollte an einem Winterabend einmal eine neue Komposition dirigieren. Er erwartete eine volle Kirche. Stattdessen sagte man ihm, als er eintraf, es sei niemand gekommen. Völlig unbeeindruckt erklärte er seinen Musikern, dass sie die Aufführung wie geplant durchführen sollten. Sie nahmen ihre Plätze ein, Bach erhob den Taktstock und schon bald war die Kirche erfüllt von herrlicher Musik.