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Artikel von Kirsten Holmberg

Ein Nistplatz

Uferschwalben sind kleine, mit den gewöhnlichen Schwalben verwandte Vögel, die ihre Nester in die Flussufer graben. Durch die Landentwicklung in Südostengland wurde ihr Lebensraum verkleinert, und die Vögel hatten immer weniger Platz zum Nisten, wenn sie jährlich von ihrer Winterwanderung zurückkehrten. Örtliche Naturschützer wurden daraufhin aktiv und bauten eine riesige künstliche Sandbank, um die Vögel zu beherbergen. Sie schufen einen Platz, an dem sich die Vögel für die nächsten Jahre niederlassen konnten.

Im Takt schlagen

Geschichten haben die Menschen seit Anbeginn der Schöpfung in ihren Bann gezogen. Sie dienten als Wissensweitergabe, lange bevor es die Schriftsprache gab. Wir alle kennen das Vergnügen, eine Geschichte zu hören oder zu lesen und sofort von den ersten Zeilen wie „Es war einmal“ angesprochen zu werden. Die Kraft einer Geschichte scheint über den reinen Genuss hinauszugehen: Wenn wir gemeinsam eine Geschichte hören, scheint sich unser Herzschlag zu synchronisieren! Obwohl unser individueller Herzschlag im Laufe des Tages variiert und vielleicht nur zufällig mit dem eines anderen übereinstimmt, deuten neue Forschungsergebnisse darauf hin, dass unsere Herzen alle im gleichen Rhythmus schlagen, wenn wir dieselbe Geschichte zur gleichen Zeit hören.

Großmutterwal

Ein Schwertwal, dem die Forscher den Namen „Oma“ gegeben hatten, wusste offenbar um die Bedeutung seiner Rolle im Leben ihres „Enkelkindes“. Die Mutter des jungen Wals war kürzlich gestorben, und der verwaiste Wal war noch nicht alt genug, um ohne Schutz und Unterstützung zurechtzukommen. Oma, obwohl sie schon über 80 Jahre alt war, kam an seine Seite, um ihm das beizubringen, was er zum Überleben brauchte. Oma sammelte einige Fische für den jungen Wal ein, anstatt sie selbst zu verzehren, damit er nicht nur eine Mahlzeit bekam, sondern auch lernte, was er essen und wo er die Lachse finden konnte, die er zum Leben brauchte.

Beides ist wahr

Nach drei Jahrzehnten wurde Feng Lulu wieder mit ihrer leiblichen Familie zusammengeführt. Als Kleinkind wurde sie entführt, als sie vor ihrem Haus spielte, aber dank der Hilfe der All-Chinesischen Frauenvereinigung konnte sie schließlich gefunden werden. Weil sie so jung war, als sie entführt wurde, kann sich Feng Lulu nicht daran erinnern. Sie wuchs in dem Glauben auf, sie sei verkauft worden, weil ihre Eltern es sich nicht leisten konnten, sie zu behalten. Die wahre Geschichte warf viele Fragen und Emotionen hervor.

Selbstbeherrschung durch Gottes Kraft

Die unter dem Namen „Marshmallow-Test“ bekannt gewordene Studie aus dem Jahr 1972 wurde entwickelt, um die Fähigkeit von Kindern zu messen, die Befriedigung ihrer Wünsche aufzuschieben. Den Kindern wurde ein einziges Marshmallow zum Verzehr angeboten, aber ihnen wurde gesagt, dass sie einen zweiten bekommen würden, wenn sie den ersten zehn Minuten lang nicht essen würden. Etwa ein Drittel der Kinder konnte sich die größere Belohnung sichern (ein weiteres Drittel verschlang das erste Marshmallow innerhalb von Sekunden!).

Triff weise Entscheidungen

Der Astronaut Chris Ferguson traf als Kommandant der Besatzung, die zur Internationalen Raumstation fliegen sollte, eine schwierige Entscheidung. Diese Entscheidung hatte nichts mit der Flugmechanik oder der Sicherheit seiner Astronauten-Kollegen zu tun. Vielmehr ging es um das, was er als seine wichtigste Aufgabe betrachtet: seine Familie. Ferguson entschied sich, auf der Erde zu bleiben, um bei der Hochzeit seiner Tochter dabei sein zu können.

Wenn wir uns versammeln

Laut dem World Happiness Report gehört Dänemark zu den glücklichsten Ländern der Welt. Die Dänen trotzen ihren langen, dunklen Wintern, indem sie sich mit Freunden zu einem warmen Getränk oder einer leckeren Mahlzeit treffen. Das Wort, das sie für die mit diesen Momenten verbundenen Gefühle verwenden, ist hygge (das Wohlbefinden). Hygge hilft ihnen, die Auswirkungen des geringeren Sonnenlichts auszugleichen, das in niedrigeren Breitengraden vorherrscht. Wenn sie sich mit ihren Lieben um einen Tisch versammeln, werden ihre Herzen genährt.

Die Wahrheit übermitteln

Da sie ihre Enkelkinder wegen der Ansteckungsgefahr nicht persönlich sehen können, suchen viele Großeltern während der COVID-19-Pandemie nach neuen Wegen der Kontaktaufnahme. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass viele Großeltern SMS und Soziale Medien nutzen, um die wertvolle Verbindung zu ihren Enkeln aufrechtzuerhalten. Einige feiern sogar per Videoanruf mit ihren Großfamilien Gottesdienst.

Das Dreamteam

Die Freunde Melanie und Tim sind gemeinsam kilometerweit auf Bergpfaden gewandert. Doch keiner von ihnen wäre ohne den anderen dazu in der Lage. Melanie, die mit Spina bifida geboren wurde, ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Tim hat sein Augenlicht durch ein Glaukom verloren. Das Duo erkannte, dass sie sich perfekt ergänzen, um Wanderungen zu genießen: Beim Wandern trägt Tim Melanie auf seinem Rücken, während sie ihm verbale Anweisungen gibt. Sie bezeichnen sich selbst als ein „Dreamteam“.

Überfluss hilft Mangel ab

Schulkantinen, aber auch große Catering-Unternehmen, bereiten oft mehr Essen zu, als verbraucht wird, weil der Bedarf nicht genau vorhergesehen werden kann. Somit werden übrig gebliebene Lebensmittel verschwendet. Dennoch gibt es auch viele Schüler, die daheim nicht genug zu essen haben und an den Wochenenden hungern müssen. Eine Gemeinde hat sich mit einer örtlichen gemeinnützigen Organisation zusammengetan, um eine Lösung zu finden. Sie verpacken die Essensreste der Schulen, um sie den Schülern mit nach Hause zu geben. So kann das Problem der Lebensvermittelverschwendung als auch des Hungers bekämpft werden.

Neue DNA in Jesus

Vier Jahre nach seiner lebensrettenden Knochenmarktransplantation wurde das Blut von Chris erneut untersucht. Das Knochenmark des Spenders hatte die für seine Heilung erforderliche Menge geliefert, aber eine Ãœberraschung hinterlassen: Die DNA in Chris‘ Blut stammte von seinem Spender, nicht von ihm selbst. Eigentlich ist das logisch: Das Ziel des Eingriffs war es, das geschwächte Blut durch das gesunde Blut eines Spenders zu ersetzen. Doch selbst Abstriche von Chris‘ Wangen, Lippen und Zunge zeigten die DNA des Spenders. In gewisser Weise war er ein anderer Mensch geworden – obwohl er seine eigenen Erinnerungen, sein Aussehen und einen Teil seiner ursprünglichen DNA behalten hatte.

Aus Liebe geben

Jeden Tag kauft Günther seinen Morgenkaffee in einem nahegelegenen Drive-In-Laden. Und jeden Tag bezahlt er auch die Bestellung der Person im Auto hinter ihm und bittet die Kassiererin, dieser Person einen guten Tag zu wünschen. Günther hat keine Verbindung zu ihnen. Er bekommt ihre Reaktionen nicht mit; er glaubt einfach, diese kleine Geste sei „das Mindeste, was er tun kann“. Bei einer Gelegenheit erfuhr er jedoch von der Wirkung seines Handelns, als er einen anonymen Leserbrief an seine Lokalzeitung las. Er fand heraus, dass die Freundlichkeit seines Geschenks am 18. Juli 2017 die Person im Auto hinter ihm dazu veranlasste, den geplanten Selbstmord nicht durchzuführen.

Es werde Licht

In den ersten Lebensjahren meiner Tochter habe ich die Dinge, denen sie begegnete, oft für sie benannt. Ich identifizierte Gegenstände oder ließ sie etwas Unbekanntes anfassen und sprach das Wort für sie aus, um die große Welt, die sie gerade erforschte, zu verstehen und zu benennen. Obwohl mein Mann und ich natürlich erwartet (oder gehofft) hätten, dass ihr erstes Wort „Mama“ oder „Papa“ sein würde, überraschte sie uns mit einem ganz anderen ersten Wort: Sie murmelte eines Tages „dight“ – ein süßes, falsch ausgesprochenes Echo des Wortes „light“ (Licht), das ich zuvor gesagt hatte.

Was zählt

Meine Freundin erzählte, wie sie von einem Glaubensbruder unverblümt gefragt wurde, welcher politischen Partei sie angehöre. Mit dieser Frage wollte er offenbar herausfinden, ob er mit ihr in einer Reihe von Fragen übereinstimmt, die ihre Gemeinschaft derzeit spalten. In dem Bemühen, eine gemeinsame Basis zwischen ihnen zu finden, antwortete sie einfach: „Da wir beide gläubig sind, würde ich mich lieber auf unsere Einheit in Christus konzentrieren.“

Ständiger Wohnsitz

Vor nicht allzu langer Zeit zogen wir in ein neues Haus, das nicht weit von unserem alten entfernt war. Trotz der räumlichen Nähe mussten wir aufgrund der zeitlichen Abläufe der finanziellen Transaktionen unser gesamtes Hab und Gut auf einen Umzugswagen laden. Zwischen dem Verkauf und dem Neukauf blieben unsere Möbel auf dem Transporter und unsere Familie fand eine vorübergehende Unterkunft. Während dieser Zeit war ich überrascht, wie „zu Hause“ ich mich trotz der Entfernung von unserem eigentlichen Zuhause fühlte – einfach, weil ich mit denen zusammen war, die ich am meisten liebe: meiner Familie.