Kein Grund zur Freude
Im Stamm der Akan in Ghana gibt es ein Sprichwort: „Die Eidechse ärgert sich nicht so sehr über die Jungen, die mit Steinen nach ihr werfen, sondern über die, die dabeistehen und sich darüber freuen!“ Sich über den Sturz eines anderen zu freuen ist, als ob man selbst dazu beigetragen hat oder ihm noch Übleres wünscht.
Himmlische Passagierliste
Ich stand am Schalter von Kenya Airways und legte meinen Pass vor. Der Angestellte suchte auf der Passagierliste nach meinem Namen, aber er konnte ihn nicht finden. Was war das Problem? Überbuchung und fehlende Bestätigung. Meine Hoffnung, heute noch nach Hause zu kommen, löste sich in Luft auf.
Die Sonne spiegeln
W eit nördlich und zwischen hohen Bergen gelegen, erreicht den Ort Rjukan in Norwegen von Oktober bis März kein Sonnenstrahl. Um Licht in ihr Städtchen zu bringen, haben die Anwohner auf einem der Berge riesige Spiegel installiert, die das Licht der Sonne reflektieren und auf den Marktplatz lenken. Die Spiegel drehen sich mit dem Stand der Sonne, so dass eine ständige Einstrahlung möglich ist.
Keine falsche Scham
Eine Gemeinde lud einen Redner zu einer Veranstaltung ein. „Sprechen Sie von Gott“, bat der Verantwortliche, „aber lassen Sie Jesus aus dem Spiel.“
Hinter den Kulissen
Höhepunkt der Evangelisationsveranstaltungen unserer Gemeinde war ein Gottesdienst für die ganze Stadt. Als das Organisationsteam—bestehend aus unserer Jugendmusikgruppe, den Seelsorgern und Gemeindeleitern—auf die Bühne kam, klatschten wir begeistert und dankten ihnen für ihren großen Einsatz.
Schätze im Himmel
Eine schlecht verlegte Stromleitung geriet in Brand und ließ unser neues Haus zu einem Raub der Flammen werden. Innerhalb von nur einer Stunde war es nur noch ein Trümmerhaufen. Ein anderes Mal stellten wir am Sonntag nach dem Gottesdienst fest, dass eingebrochen und ein Teil unseres Besitzes gestohlen worden war.
Wir können es wissen
Ich war auf dem Weg zu einem wichtigen Termin, als mir plötzlich Zweifel kamen, ob ich wirklich im richtigen Zug saß. Ich war die Strecke vorher noch nie gefahren und hatte versäumt, mich genau zu erkundigen. Schließlich war ich so verunsichert, dass ich an der nächsten Station ausstieg—nur um dort zu erfahren, dass ich tatsächlich im richtigen Zug gesessen hatte!
Schule des Leidens
Das Bild war riesig und scharf und man konnte die tiefen Schnitte am Körper des Mannes gut erkennen. Ein Soldat schlug ihn und die Menge lachte über den Mann, dessen Gesicht nun blutüberströmt war. Die Szene wirkte so real, dass ich in der Stille des Open-Air-Kinos das Gesicht verzog, als würde ich den Schmerz selbst spüren. Aber es war nur ein Film über das Leiden Jesu.
Ein Duft und ein Brief
Jedes Mal, wenn ich an einem Rosenstrauch oder einem Blumenstrauß vorbeikomme, kann ich der Versuchung nicht widerstehen, an einer der Blüten zu schnuppern. Der süße Duft erfreut mein Herz und schenkt mir gute Laune.
Schieb es nicht auf
V iele Jahre habe ich einem entfernten Cousin immer wieder erklärt, dass wir einen Erlöser brauchen. Als er mich vor kurzem besuchte und ich ihn wieder einmal drängte, Jesus anzunehmen, erwiderte er: „Ich will ja gern und auch der Kirche beitreten, aber nicht jetzt. Ich lebe unter Menschen mit anderem Glauben. Wenn ich nicht wegziehe, kann ich meinen Glauben nicht richtig ausleben.“ Er nannte Verfolgung, Spott und Druck von seinen Kollegen als Entschuldigung für sein Zögern.
Wenn es nicht gut geht
Wenn ein Unglück passiert, zitieren manche Leute gern den Vers: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ (Röm. 8,28). Aber das ist in schweren Zeiten schwer zu glauben. Ich saß einmal bei einem Mann, dem gerade der dritte Sohn gestorben war. Ich hörte ihn klagen: „Wie kann mir das zum Besten dienen?“ Ich wusste keine Antwort und trauerte schweigend mit ihm. Ein paar Monate später konnte er dankbar sagen: „Mein Leid bringt mich näher zu Gott.“
Familienbetrieb
Als ich in Ghana die Grundschule besuchte, konnte ich nicht bei meinen Eltern wohnen, sondern war bei einer anderen netten, liebevollen Familie untergebracht. Einmal kamen alle Kinder zusammen zu einem Familienfest. Beim ersten Teil konnten wir alle mitmachen und etwas von uns erzählen. Aber später durften nur noch die „eigenen“ Kinder dabei sein und ich wurde freundlich weggeschickt. Da wurde mir deutlich bewusst: Ich bin kein „Kind des Hauses“. Obwohl die Familie mich gern hatte, wurde ich trotzdem ausgeschlossen, weil ich nur bei ihnen wohnte, aber kein rechtmäßiges Familienmitglied war.
Mit ganzem Herzen
Ein gläubiger Geschäftsmann erzählte in der Gemeinde freimütig, dass ihm sein Reichtum im Blick auf den Glauben auch Probleme und manchmal richtiggehend Angst bereite.
Veränderte Herzen
Anfang der 1970er Jahre hingen in Ghana überall Plakate mit dem Titel „Das Herz des Menschen“. Auf einem Bild sah man in einem herzförmigen Gebilde, auf dem der Kopf eines unglücklich aussehenden Menschen thronte, alle möglichen Reptilien—Symbole für das Böse und Abscheuliche. Daneben war ein sauberes, heiteres Herz und darüber der Kopf eines zufriedenen Menschen. Der Text unter beiden Bildern lautete: „Wie sieht es in deinem Herzen aus?“
Hitzige Debatte
Wo ich herkomme, im Norden Ghanas, kommt es in der Trockenzeit zwischen Dezember und März regelmäßig zu Buschbränden. Ich habe miterlebt, wie riesige Flächen Ackerland in Flammen aufgehen, wenn der Wind winzige Funken von einer Kochstelle oder von achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen herbeiweht. Bei dem trockenen Steppengras genügt bereits ein kleines Fünkchen, um ein vernichtendes Feuer auszulösen.