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Artikel von Patricia Raybon

Innehalten, um zu vertrauen

Als ich eines Wintermorgens die Jalousien öffnete, bot sich mir ein ungewohnter Anblick. Eine Wand aus Nebel. „Gefrierender Nebel“, nannte ihn der Meteorologe. Dieser für unsere Gegend seltene Nebel kam mit einer noch größeren Überraschung: Für später war blauer Himmel und Sonnenschein vorhergesagt – „in einer Stunde“. „Unmöglich“, sagte ich zu meinem Mann. „Wir können kaum einen Meter weit sehen.“ Aber tatsächlich, in weniger als einer Stunde hatte sich der Nebel verzogen und wich einem sonnigen, klaren blauen Himmel.

Mitgefühl in Aktion

Bänke zu bauen ist nicht ursprünglich James Warrens Job. Er fing jedoch an, sie zu bauen, als er eine Frau bemerkte, die auf dem Boden saß, während sie auf einen Bus wartete. Das ist würdelos, dachte sich Warren. Also suchte er etwas Altholz, baute eine Bank und stellte sie an der Bushaltestelle auf. Sie wurde fleißig benutzt. Als er feststellte, dass es an vielen Bushaltestellen in seiner Stadt keine Sitzgelegenheiten gab, baute er eine weitere Bank, dann noch mehrere und beschriftete jede mit „Be Kind“ (Sei freundlich). Sein Ziel? „Ich möchte das Leben der Menschen auf jede erdenkliche Weise ein bisschen besser machen.“

Gottes ewige Gemeinde

„Ist der Gottesdienst vorbei?“, fragte eine junge Mutter, die mit zwei Kindern im Schlepptau in unserer Gemeinde ankam, gerade als der Sonntagsgottesdienst zu Ende war. Aber ein Mitglied des Willkommensteams sagte ihr, dass eine Gemeinde in der Nähe zwei Sonntagsgottesdienste anbietet und der zweite bald beginnen würde. Möchte sie dorthin gefahren werden? Die junge Mutter sagte ja und schien dankbar zu sein, dass sie zu der anderen Gemeinde fahren konnte. Als das Mitglied des Teams später darüber nachdachte, kam er zu folgendem Schluss: „Ist der Gottesdienst vorbei? Niemals. Gottes Gemeinde geht immer weiter.“

Die Macht der Beharrlichkeit

Im Jahr 1917 war eine junge Schneiderin begeistert, dass sie an einer der renommiertesten Modedesignschulen aufgenommen wurde. Doch als Ann Cone ankam, um sich für den Unterricht anzumelden, sagte ihr der Schuldirektor, dass sie nicht willkommen sei. „Um ehrlich zu sein, Mrs. Cone, wir wussten nicht, dass Sie schwarz sind“, sagte er. Da sie sich weigerte zu gehen, flüsterte sie ein Gebet: ‚Bitte lass mich hierbleiben.‘ Als der Direktor ihre Hartnäckigkeit bemerkte, ließ er sie bleiben, sperrte sie aber aus dem Klassenzimmer für Weiße aus und ließ die Hintertür offen, „damit sie zuhören konnte“.

Tiefe Wasser

Als Bill Pinkney 1992 im Alleingang um die Welt segelte und dabei die schwierige Route um die gefährlichen Great Southern Capes nahm, tat er dies für einen höheren Zweck. Auf seiner Reise wollte er Kinder inspirieren und erziehen. Dazu gehörten auch die Schüler seiner ehemaligen Schule. Sein Ziel? Zu zeigen, wie weit sie kommen können, wenn sie fleißig lernen und sich engagieren. Sein Boot hat er nach diesem Wort ‚Commitment‘ benannt. Wenn Bill Pinkney Schulkinder in der Commitment aufs Wasser mitnahm, sagte er: „Sie haben die Pinne in der Hand und lernen Kontrolle, Selbstbeherrschung, Teamwork ... all die Grundlagen, die man im Leben braucht, um erfolgreich zu sein.“

Er macht uns neu

Als reisender Manager rang Shawn Seipler mit der Frage: Was passiert mit den Seifenresten in Hotelzimmern? Millionen von Seifenstücken, die als Abfall auf die Mülldeponien geworfen werden, könnten stattdessen ein neues Leben finden, dachte sich Seipler. Also gründete er „Clean the World“, ein Recyclingunternehmen, das bereits mehr als achttausend Hotels, Kreuzfahrtgesellschaften und Ferienanlagen dabei geholfen hat, weggeworfener Seife in sterilisierte, neu geformte Seifenstücke zu verwandeln. Die recycelte Seife wird an Bedürftige in mehr als hundert Ländern verschickt und trägt dazu bei, unzählige hygienebedingte Krankheiten und Todesfälle zu verhindern.

Klein, aber groß

Werde ich die Olympischen Spiele schaffen? Die junge Schwimmerin war besorgt, dass ihre Bestzeit zu langsam war. Aber als ein Mathematikprofessor ihre Schwimmtechnik untersuchte, erkannte er, wie er ihre Zeit noch um sechs Sekunden verbessern konnte. Das war ein erheblicher Unterschied auf diesem Wettkampfniveau. Als er Sensoren am Rücken der Schwimmerin anbrachte, fand er keine großen Veränderungen, um ihre Zeit zu verbessern. Stattdessen fand er winzige Korrekturmaßnahmen, die die Schwimmerin im Wasser effizienter machen und so den entscheidenden Unterschied ausmachen konnten.

Von Gott gekannt

Nachdem zwei Brüder durch Adoption getrennt worden waren, half ein DNA-Test, sie fast 20 Jahre später wieder zusammenzubringen. Kieron schrieb Vincent, dem Mann, den er für seinen Bruder hielt, eine Nachricht. Vincent dachte: „Wer ist dieser Fremde?“ Als Kieron ihm einige Dinge erzählt hatte, fragte er, welchen Namen Vincent bei seiner Geburt erhalten hatte, antwortete er: „Tyler“. Da wusste er, dass sie Brüder waren. Er wurde an seinem Namen erkannt!

Stark und gut

Der junge Pastor war beunruhigt. Ich wagte es, ihn zu fragen, ob er um Gottes Führung und Hilfe bete. So beten, wie Paulus es fordert, ohne Unterlass. Daraufhin gestand er: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch an das Gebet glaube.“ Er runzelte die Stirn. „Oder daran, dass Gott zuhört. Sieh dir nur diese Welt an.“ Der junge Leiter „baute“ auf seine eigene Kraft und war dabei zu scheitern.

Sein Licht reflektieren

Um die Schönheit des reflektierten Lichts in seinen Ölgemälden einzufangen, arbeitet der Künstler Armand Cabrera mit einem wichtigen künstlerischen Prinzip: „Reflektiertes Licht ist nie so stark wie sein Ausgangslicht.“ Er stellt fest, dass Maler, die noch keine Erfahrung mit reflektiertem Licht haben, dazu neigen, es zu übertreiben. Er sagt: „Reflektiertes Licht gehört zu den Schatten und muss als solches die beleuchteten Bereiche des Bildes unterstützen, nicht mit ihnen konkurrieren.“

Niemals zu spät

Als ausländischer Besucher in einer kleinen westafrikanischen Stadt sorgte mein Pastor dafür, dass er pünktlich zum 10-Uhr-Gottesdienst erschien. Im Kirchengebäude fand er den Versammlungsraum jedoch leer vor. Also wartete er. Eine Stunde. Zwei Stunden. Schließlich, gegen 12:30 Uhr, als der örtliche Pastor nach seinem langen Fußmarsch eintraf, gefolgt von einigen Chormitgliedern und einer Gruppe freundlicher Stadtbewohner, begann der Gottesdienst „in der Fülle der Zeit“, wie mein Pastor später sagte. „Der Geist hieß uns willkommen, und Gott kam nicht zu spät.“ Mein Pastor verstand, dass die Kultur dort aus einfach anders war.

So wie ich bin

Die junge Charlotte konnte nicht schlafen. Als Person mit einer lebenslangen körperlichen Behinderung würde sie am nächsten Tag auf einem Kirchenbasar im Mittelpunkt stehen, um Spenden für ihre Hochschulausbildung zu erhalten. Aber ich bin nicht würdig, überlegte Charlotte Elliott. Hin- und hergerissen zweifelte sie an ihrer Qualifikation und stellte jeden Aspekt ihres geistlichen Lebens in Frage. Als sie am nächsten Tag immer noch unruhig war, nahm sie schließlich Stift und Papier zur Hand und schrieb den Text des inzwischen klassischen Kirchenlieds „So wie ich bin“ auf:

Große Erwartungen

An einem geschäftigen Tag vor Weihnachten näherte sich eine ältere Frau dem Schalter des überfüllten Postamtes in meinem Viertel. Der geduldige Postbeamte, der ihr langsames Tempo beobachtete, begrüßte sie mit den Worten: „Guten Tag, junge Dame!“ Seine Worte waren freundlich, aber manch einer könnte meinen, er wolle damit sagen, dass jünger besser ist.

Auf Christus hören

Nachdem er jeden Tag stundenlang die Fernsehnachrichten gesehen hatte, wurde der ältere Mann unruhig und ängstlich. Er hatte Angst, dass die Welt untergehen und ihn mitreißen würde. „Bitte schalte es aus“, flehte ihn seine erwachsene Tochter an. „Hör einfach auf zuzuhören.“ Doch der Mann verbrachte weiterhin übermäßig viel Zeit in den sozialen Medien und anderen Nachrichtenquellen.

Auf Gottes Weitsicht vertrauen

Während wir zu einem unbekannten Ort fuhren, bemerkte mein Mann, dass die GPS-Wegbeschreibung plötzlich falsch war. Nachdem wir auf eine vierspurige Autobahn aufgefahren waren, wurde uns geraten, diese zu verlassen und eine einspurige Straße zu nehmen, die parallel zu uns verlief. „Ich werde einfach darauf vertrauen“, sagte Dan, obwohl er keine Behinderungen sah. Doch nach etwa zehn Meilen kam der Verkehr auf der Autobahn neben uns fast zum Stillstand. Das Problem? Eine Großbaustelle. Und die einspurige Straße? Da wenig Verkehr herrschte, war der Weg zu unserem Ziel frei. „Ich konnte das nicht voraussehen“, sagte Dan, „aber das GPS schon.“ Oder, wie wir uns einig waren, „in etwa wie Gott es kann“.