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Artikel von Poh Fang Chia

Ein sicherer Hafen

Ein junger Japaner hatte ein Problem—er hatte Angst, das Haus zu verlassen. Um keinem Menschen zu begegnen, schlief er am Tag und verbrachte die Nacht mit fernsehen. Er war ein hikikomori, ein moderner Eremit. Das Problem begann, als er wegen seiner schlechten Noten aufhörte, in die Schule zu gehen. Je länger er sich von der Gesellschaft fernhielt, desto mehr fühlte er sich als Außenseiter. Mit der Zeit riss der Kontakt zur Familie und Freunden völlig ab. Was ihm wieder zurückhalf, war der Besuch eines Jugendclubs in Tokio, der als ibasho bekannt ist—als sicherer Ort, an dem gestrandete Menschen lernen können, sich wieder zu integrieren.

Kalorienbremse

Ich liebe Roti prata, die Eierpfannkuchen aus meiner Heimat Singapur. Deshalb staunte ich, als ich las, dass eine 57 Kilo schwere Person 30 Minuten lang mit 8 Stundenkilometern laufen muss, um 240 Kalorien zu verbrennen. Soviel Kalorien hat ein einziger Roti prata.

Wer sagt es ihm?

Der zweite Weltkrieg war vorbei. Man hatte Frieden geschlossen. Aber Hiroo Onoda, ein junger Leutnant der japanischen Armee auf einer Insel der Philippinen, wusste nichts davon. Man versuchte ihn ausfindig zu machen. Flugblätter wurden über seinem Standort abgeworfen, auf denen stand, dass der Krieg vorbei sei. Aber Onoda, dessen letzter Befehl 1945 gelautet hatte, zu bleiben und zu kämpfen, hielt sie für feindliche Propaganda. Erst im März 1974 ergab er sich—fast 30 Jahre nach Kriegsende—als sein früherer Kommandant von Japan auf die Philippinen reiste, den ursprünglichen Befehl aufhob und Onoda offiziell aus dem Dienst entließ. Nun glaubte er endlich, dass der Krieg vorbei war.

Mach mal Pause

Der Wecker klingelt. Viel zu früh. Aber vor dir liegt ein langer Tag. Du musst an die Arbeit, Verabredungen einhalten, dich um andere kümmern oder alles zusammen und noch mehr. Nun, du bist nicht allein. Tag für Tag eilen wir alle von einer Angelegenheit zur nächsten. Immer in Eile, immer in Hetze.

Liebe lernen

Die Liebe ist nicht nur schön. Sie macht uns auch verletzlich. Und wir fragen uns vielleicht: „Wieso soll ich andere lieben, wenn sie es mir doch nicht danken?“ Der Apostel Paulus nennt einen ganz einfachen Grund, warum wir lieben sollen: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. Strebt nach der Liebe!“ (1.Kor. 13,13-14,1).

Herr, hilf!

Ich freute mich mit meiner Freundin, als sie erzählte, dass sie Mutter wird! Gemeinsam zählten wir die Tage bis zur Geburt. Aber als das Baby bei der Entbindung einen Hirnschaden erlitt, brach mir fast das Herz und ich wusste nicht, was ich beten sollte. Ich wusste nur, zu wem ich beten konnte—zu Gott. Er ist unser Vater und er hört uns, wenn wir zu ihm rufen.

Wissen und Tun

Der chinesische Philosoph Han Feizi hat beobachtet: „Die Fakten kennen ist leicht. Wissen, wie man sich auf Grund dieser Fakten verhalten soll, ist schwer.“

Gebetsmarathon

Fällt es dir schwer, ein regelmäßiges Gebetsleben zu führen? Viele klagen darüber. Wir wissen, dass Beten wichtig ist, aber oft ist es auch richtig schwierig. Es gibt Momente, in denen fühlen wir uns Gott ganz nahe. Aber zu anderen Zeiten kommt es uns vor, als sei er ganz weit weg. Wieso macht uns das Beten solche Mühe?

Jesus weinte

Ich war in ein Buch vertieft, als sich eine Freundin zu mir herüberbeugte, um zu sehen, was ich las. Entsetzt zuckte sie zurück: „Was für ein makabrer Titel!“

Für wen arbeite ich?

Henry arbeitete 70 Stunden pro Woche. Er liebte seinen Job und brachte genug Lohn mit nach Hause, um seiner Familie ein schönes Leben zu ermöglichen. Eigentlich wollte er gern etwas kürzer treten, aber es klappte nie. Eines Abends kam er mit der Nachricht nach Hause, er sei in die Leitung der Firma berufen worden. Aber es war niemand da. Die Kinder waren erwachsen und hatten das Haus verlassen. Seine Frau verfolgte ihre eigene Karriere und nun war das Haus leer. Es war niemand da, mit dem er die gute Nachricht teilen konnte.

Wiederholung ist gut

Ein Journalist hatte die seltsame Angewohnheit, nie mit blauem Stift zu schreiben. Als ihn einmal ein Kollege fragte, ob er ihm etwas aus dem Laden mitbringen sollte, bat er um ein paar Stifte. „Aber keine blauen“, sagte er. „Ich will keine blauen Stifte. Blau mag ich nicht. Es ist mir zu schwer. Bring mir doch bitte zwölf Kugelschreiber mit, egal welche Farbe, aber jedenfalls nicht blau!“ Am nächsten Tag gab ihm der Kollege die Stifte—alle mit blauer Mine. Als er gefragt wurde, was das solle, erwiderte er: „Du hast immer nur ‚blau, blau‘ gesagt. Das war das einzige, woran ich mich erinnern konnte!“ Die ständige Wiederholung des Journalisten hatte Wirkung gezeigt, aber nicht die erwünschte.

Omas Rezept

V iele Familien haben ein Geheimrezept, eine Zubereitungsart, die ein Gericht ganz besonders schmackhaft macht. Das traditionelle Gericht von uns Hakkas (der chinesischen Volksgruppe, zu der ich gehöre) heißt Abakusperlen. Es handelt sich um eine Art Gnocchi, die wie Perlen aussehen. Man muss sie probiert haben!

Die Stimme des Glaubens

Die Nachricht war ein Schock. Die Tränen kamen so plötzlich, dass sie nicht dagegen ankämpfen konnte. Im Kopf drehten sich die Fragen und Angst packte sie. Das Leben war so schön gewesen, aber jetzt hatte sich alles ohne Vorwarnung verändert.

Er wird antworten

Als ich den Twitter-Account meiner Lieblingsschauspielerin entdeckte, war ich begeistert und schickte ihr einen  Tweet. Gespannt wartete ich auf eine Antwort, auch   wenn das natürlich ziemlich unrealistisch war. Eine Berühmtheit wie sie bekam bestimmt jeden Tag eine Menge Fanpost. Trotzdem hoffte ich auf eine Reaktion. Aber ich wurde enttäuscht.

Gegen die Apathie

In bunten Saris wirbelten die Frauen durch den Raum, um den Bazar vorzubereiten. Sie stammten alle aus Indien und lebten jetzt in den USA. Aber die Verbundenheit mit der Heimat war geblieben. Als sie von der finanziellen Notlage einer christlichen Schule für autistische Kinder in Indien hörten, blieben sie nicht untätig, sondern organisierten aktive Hilfe.