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Artikel von Randy Kilgore

Herzen verändern

Am letzten Tag des amerikanischen Bürgerkriegs hatten die Soldaten der Unionskräfte zu beiden Seiten der Straße  Stellung genommen, durch die das geschlagene Heer der   Konföderierten marschieren musste. Ein falsches Wort, eine kämpferische Geste konnte den lang ersehnten Frieden zunichtemachen und zu erneutem Gemetzel führen. In einem brillanten Schachzug befahl der Befehlshaber seinen Truppen, den Feinden stattdessen zu salutieren!

Nur einen Steinwurf entfernt

Eine Gruppe frommer Führer brachte eine Frau, die sie beim Ehebruch ertappt hatten, zu Jesus. Sie konnten nicht wissen, dass die Frau damit nur noch einen Steinwurf von Gottes Gnade entfernt war. Ihre Absicht war, Jesus zu diskreditieren. Wenn er sagte, sie sollten die Frau gehen lassen, konnten sie behaupten, er würde das Gesetz des Mose brechen. Wenn er sie hingegen zum Tode verurteilte, würden die Menschen, die ihm in Scharen folgten, seine Worte der Gnade nicht mehr ernst nehmen.

Sanfte Leitung

Ein paar Jahre bevor er der 26. Präsident Amerikas wurde (1901-1909), erfuhr Theodore Roosevelt, dass sein ältester Sohn Theodore Jr. krank sei. Obwohl er wieder gesund werden würde, machte die Ursache von Teds Krankheit Roosevelt zu schaffen. Denn die Ursache sei er, sagten die Ärzte. Ted litt unter „nervöser Erschöpfung“, weil sein Vater ihn unbarmherzig in die Rolle des „Kämpfers“ presste, die er selbst als schwächliches Kind nie hatte spielen können. Als er das hörte, schwor der ältere Roosevelt, sich in Zukunft zurückzuhalten.

Taktische Ablenkung

Als meine Frau und ich das erste Mal an einem gemeinsamen Projekt saßen, wurde schnell klar, dass wir ein Problem  hatten. Sie sollte meine Arbeit korrigieren und die Termine    überwachen; meine Aufgabe schien, sie in den Wahnsinn zu treiben. Meist siegten ihre Geduld und ihr Organisationstalent über meinen Unwillen gegenüber Terminen und klaren Ansagen.

Warten auf Gott

Ich saß im Shuttlebus, der uns zu unserem Anschlussflug bringen sollte. Aber der Busfahrer fuhr nicht los. Es schien, als würden wir damit den Anschluss verpassen, und das ließ einem der Passagiere den Kragen platzen. Er begann den Fahrer zu beschimpfen und drohte, endlich loszufahren, sonst bekäme er „ein Verfahren an den Hals“. Im selben Moment kam jemand vom Flugpersonal mit einer Aktentasche angerannt. Triumphierend hielt er sie dem wütenden Mann entgegen, schnappte nach Luft und sagte: „Sie haben Ihre Tasche vergessen. Ich hatte gehört, dass Sie zu einer wichtigen Besprechung müssen, und dachte, Sie würden sie brauchen.“

Reparaturbedürftig

Das Wort „reparaturbedürftig“ ruft bei uns wahlweise Frust (bei mir) oder Belustigung hervor (beim Rest der Familie). In den ersten Ehejahren versuchte ich, kleinere Reparaturen selbst auszuführen—mit katastrophalen Ergebnissen. Der reparierte Duschhebel funktionierte perfekt—wenn man will, dass das Wasser an der Wand herunterläuft. Es ging weiter, als die Kinder kamen und ich meiner Frau erklärte: „Für diese einfachen Spielsachen brauche ich keine Anleitung.“ Welch ein Irrtum!

Botschafter der Liebe

W eil ich Pastor bin, werde ich hin und wieder um geistlichen Rat gebeten. Dafür nehme ich mir gern Zeit und stelle oft fest, dass ich dabei selbst am meisten lerne. Etwa als ein brutal ehrlicher junger Christ resigniert sagte: „Bibellesen tut mir überhaupt nicht gut. Je mehr ich lese, was Gott von mir erwartet, desto mehr verurteile ich die anderen, die nicht tun, was die Bibel sagt.“

Der Hufschmied und der König

Als der Schotte Alexander Mackay 1878 im heutigen Uganda ankam, um dort als Missionar zu dienen, eröffnete er als  erstes im vom damaligen König Mutesa regierten Stamm   eine Schmiede. Die Dorfbewohner scharten sich um den Fremden, der dort mit seinen Händen arbeitete, denn jeder im Stamm „wusste“, dass Arbeit etwas für Frauen war. Ein ugandischer Mann arbeitete nicht mit den Händen. Männer überfielen Dörfer, nahmen Sklaven und verkauften sie. Aber da war nun dieser fremde Mann und schmiedete Geräte für den Ackerbau.

Zutiefst geliebt

V or Jahren hatte ich in Boston ein Büro, dessen Fenster zum Granary-Friedhof gerichtet waren. Dort liegen viele berühmte Amerikaner begraben. Man kann zum Beispiel die Grabsteine von John Hancock und Samuel Adams sehen, zwei Unterzeichnern der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Nur wenige Schritte entfernt erinnert ein Stein an Paul Revere.

Undankbarkeit

W   isch, wasch. Wisch, wasch.

Endlich frei!

Nach einem Workshop in seinem Betrieb kam ein Mann mittleren Alters auf mich zu und sagte: „Ich bin schon fast mein ganzes Leben Christ, aber ich bin ständig enttäuscht über mich selbst. Wieso tue ich dauernd Dinge, die ich eigentlich nicht will, und scheinbar nie das, was ich eigentlich sollte? Hat Gott nicht allmählich genug von mir?“ Zwei andere Männer, die in der Nähe standen, schienen sich sehr für meine Antwort zu interessieren.

Heilig ist dein Name

Mit einem Freund, den ich als meinen geistlichen Mentor betrachte, unterhielt ich mich einmal darüber, wie wir den Namen Gottes missbrauchen. „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen“, heißt es im dritten Gebot (2.Mose 20,7). Wir meinen vielleicht, wir sollten nicht fluchen oder Gottes Namen beiläufig oder achtlos verwenden. Aber mein Mentor verpasst kaum eine Gelegenheit, mir zu erklären, was wahrer Glaube ist. Er forderte mich auf, mir zu überlegen, wie wir Gottes Namen sonst noch missbrauchen.

Von Gänsen und Menschen

Als wir in unser jetziges Haus zogen, freute ich mich an den Gänsen, die in der Nähe nisten. Ich bewunderte, wie  sie füreinander sorgten und im Gänsemarsch zum   Wasser marschierten oder in V-Form durch die Lüfte flogen. Ich beobachtete sie fasziniert bei der Aufzucht ihrer Jungen.

Verpasste Chance

Heute habe ich einen ganz traurigen Satz gehört. Zwei Menschen, die Jesus nachfolgen, diskutierten über eine Frage, bei der sie geteilter Meinung waren. Der ältere schien sehr überzeugt von sich. Er schwang die Bibel wie eine Waffe, mit der er alles weghieb, was er im Leben des anderen für falsch hielt. Der jüngere Mann ließ den Vortrag über sich ergehen, wirkte aber ziemlich müde und mutlos.

Alle wohlauf!

Im Januar 1915 geriet die Endurance in der Antarktis ins Packeis und wurde zerdrückt. Den Forschern unter der Leitung von Ernest Shackleton gelang es, mit drei kleinen Rettungsbooten Elephant Island zu erreichen, eine unbewohnte Insel weitab von allen regulären Schiffsrouten. Am 24. April 1916 brach Shackleton mit fünf Kameraden in einem der Rettungsboote nach South Georgia auf, einer anderen, 800 Meilen entfernten Insel. Er war ihre einzige Hoffnung. Wenn sein Versuch misslang, waren sie alle dem Tod geweiht. Welche Freude, als vier Monate später am Horizont ein Schiff auftauchte und Shackleton ihnen schon von weitem entgegenrief: „Seid ihr wohlauf?“ Und zurück klang es: „Ja, alle wohlauf!“