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Artikel von Sheridan Voysey

Wahrheitssucher

Eine Frau erzählte mir einmal von einer Meinungsverschiedenheit, die ihre Gemeinde zerriss. „Worum geht es bei der Meinungsverschiedenheit?“, fragte ich. „Ob die Erde flach ist“, sagte sie. Ein paar Monate später wurde bekannt, dass ein Christ bewaffnet in ein Restaurant gestürmt war, um Kinder zu retten, die angeblich im Hinterzimmer misshandelt wurden. Es gab kein Hinterzimmer, und der Mann wurde in Gewahrsam genommen. In beiden Fällen handelten die beteiligten Personen aufgrund von Verschwörungstheorien, die sie im Internet gelesen hatten.

„Miete einen Freund“?

Für viele Menschen auf der Welt wird das Leben immer einsamer. In einigen Ländern hat sich die Zahl der Menschen, die keine Freunde haben, seit 1990 vervierfacht. In einigen europäischen Ländern fühlen sich bis zu 20 Prozent der Bevölkerung einsam. In Japan sind einige ältere Menschen kriminell geworden, damit sie die Gesellschaft von Gefängnisinsassen haben.

Ansteckende Zufriedenheit

In einer Ratgeberkolumne für Mediziner antwortete ein Arzt auf eine Leserin namens Brenda, die beklagte, dass ihre ehrgeizigen Ziele sie unzufrieden gemacht hätten. Seine Worte waren unverblümt. Der Mensch sei nicht dazu geschaffen, glücklich zu sein, sagte er, „nur um zu überleben und sich fortzupflanzen“. Wir sind dazu verdammt, dem „verlockenden und schwer fassbaren Schmetterling“ der Zufriedenheit hinterherzujagen, fügte er hinzu, „und ihn nicht immer zu fangen.“

Der „Sei-bescheiden“-Tag

Ich bin oft amüsiert über die inoffiziellen Feiertage, die sich die Leute ausdenken. Allein im Februar gibt es einen Tag der süßen Schnecken, den Welttag der Schwertschlucker und sogar den Internationalen Tag des Hundekuchens! Der heutige Tag wurde zum „Sei-bescheiden“-Tag erklärt. Bescheidenheit ist eine allgemein anerkannte Tugend, und sie ist es sicher wert, gefeiert zu werden. Interessanterweise war das aber nicht immer so.

Erweckung kommt

Aurukun ist eine kleine Stadt in Nordaustralien, deren Aborigine-Bevölkerung sich aus sieben Clans zusammensetzt. Während das Evangelium vor einem Jahrhundert nach Aurukun kam, blieb die „Auge-um-Auge“-Vergeltung bestehen. Im Jahr 2015 wuchsen die Spannungen zwischen den Clans, und wenn ein Mord geschah, musste im Gegenzug ein Mitglied der Familie des Täters sterben.

Für Abenteuer gemacht

Vor kurzem habe ich eine wunderbare Entdeckung gemacht. Als ich einem Feldweg in einer Baumgruppe in der Nähe meines Hauses folgte, fand ich einen versteckten, selbstgebauten Spielplatz. Eine Leiter aus Stöcken führte hinauf zu einem Aussichtspunkt, Schaukeln aus alten Seilspulen hingen an den Ästen, und es gab sogar eine Hängebrücke, die zwischen den Bäumen gespannt war. Jemand hatte aus altem Holz und Seilen ein kreatives Abenteuer geschaffen!

Die Person, die ich bin

Im Jahr 2011 beschlossen meine Frau und ich nach einem Jahrzehnt der Kinderlosigkeit in einem anderen Land einen Neuanfang zu wagen. So aufregend der Umzug auch war, ich musste dafür meine Karriere beim Fernsehen aufgeben. Ich vermisste meinen alten Job und fühlte mich verloren, also bat ich meinen Freund Liam um Rat.

Begleite mich

Vor ein paar Jahren kam ein populärer Song in die Charts, in dem ein Gospelchor den Refrain „Jesus walks with me“ sang. Hinter dem Text verbirgt sich eine starke Geschichte.

Schwester zu Bruder

Als mich eine Leiterin fragte, ob ich mit ihr unter vier Augen sprechen könne, fand ich Kathrin mit roten Augen und feuchten Wangen im Beratungsraum des Gemeindezentrums vor. Die 42-jährige Kathrin sehnte sich danach, verheiratet zu sein, und ein Mann zeigte gerade Interesse an ihr. Aber dieser Mann war ihr Chef und er hatte bereits eine Frau.

Die Geschichte ist noch nicht zu Ende

Als das britische Drama Line of Duty zu Ende ging, wollte eine Rekordzahlen von Menschen sehen, wie der Kampf gegen das organisierte Verbrechen ausgehen würde. Doch viele Zuschauer waren enttäuscht, als das Finale andeutete, dass das Böse am Ende gewinnen würde. „Ich wollte, dass die Bösewichte zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte ein Fan. „Wir brauchten dieses moralische Ende.“

Zuflucht finden

Meine Frau und ich übernachteten einmal in einem schönen alten Hotel am Meer mit großen Sprossenfenstern und dicken Steinmauern. Eines Nachmittags tobte ein Sturm, der das Meer aufwirbelte und an unsere Fenster schlug wie wütende Fäuste an eine Tür. Doch wir waren in Frieden. Diese Mauern waren so stark und das Fundament des Hotels echt solide! Während draußen die Stürme tobten, war unser Zimmer eine Zuflucht.

Die Metapher der Ehe

Nach 22 gemeinsamen Jahren frage ich mich manchmal, wie meine Ehe mit Merryn funktioniert. Ich bin Schriftsteller, Merryn ist Statistikerin. Ich arbeite mit Worten, sie arbeitet mit Zahlen. Ich will Schönheit, sie will Funktion. Wir kommen aus unterschiedlichen Welten. Merryn kommt früh zu vereinbarten Terminen, ich bin manchmal zu spät. Ich probiere neue Dinge auf der Speisekarte, sie bestellt das Gleiche. Nach 20 Minuten in einer Kunstgalerie fange ich gerade erst an, während Merryn schon unten im Café sitzt und sich fragt, wie lange ich noch brauche. Wir geben uns gegenseitig viele Gelegenheiten, um Geduld zu lernen!

Gerufen, um zu wachsen

Die Seescheide ist eine seltsame Kreatur. Sie klebt an Felsen und Muscheln und sieht aus wie ein weicher Plastikschlauch, der mit der Strömung schwimmt. Sie bezieht ihre Nährstoffe aus dem vorbeiziehenden Wasser und führt ein passives Leben, das weit von ihrer einst aktiven Jugend entfernt ist.

Göttliche Zärtlichkeit

Ich habe einmal gehört, wie ein Mann seine Studienjahre an der Universität als eine Zeit beschrieb, in der er sich aufgrund von Depressionen oft „hilflos und hoffnungslos“ fühlte. Leider sprach er nie mit einem Arzt über diese Gefühle, sondern begann stattdessen sein Lebensende zu planen. Er bestellte ein Buch über Selbstmord in seiner örtlichen Bibliothek und setzte einen Termin fest.

Großzügigkeit und Freude

Forscher haben herausgefunden, dass es einen Zusammenhang zwischen Großzügigkeit und Freude gibt: Menschen, die ihr Geld und ihre Zeit anderen zur Verfügung stellen, sind glücklicher als diejenigen, die dies nicht tun. Ein Psychologe schlussfolgert daraus: „Wir sollten aufhören, das Geben als moralische Verpflichtung zu betrachten, sondern es als eine Quelle der Freude sehen.“