Im überfüllten Morgenzug der Londoner U-Bahn rempelte ein Passagier einen anderen an und beschimpfte ihn. Es war ein unglücklicher, gedankenloser Moment, der meist keine weiteren Folgen nach sich zieht. Ein paar Stunden später jedoch schickte ein Geschäftsmann eine Kurznachricht an seine Freunde: „Stellt euch vor, wer gerade zum Bewerbungsgespräch hier war!“ Auf der ganzen Welt lachte man über die Geschichte und mancher war peinlich berührt. Stell dir vor, du kommst zum Bewerbungsgespräch und entdeckst, dass der Mensch, der dir gegenübersitzt, genau der ist, den du am Morgen geschubst und beschimpft hast!
Saulus begegnete auch jemandem, mit dem er nie gerechnet hätte. Während er noch gegen die Anhänger des „neuen Weges“ kämpfte und tobte (Apg. 9,1-2), wurde er vom einem blendend hellen Licht abrupt gestoppt. Dann sagte eine Stimme: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ (V.4). „Herr, wer bist du?“, fragte Saul. Worauf die Antwort kam: „Ich bin Jesus, den du verfolgst“ (V.5).
Jahre vorher hatte Jesus gesagt, dass daran, wie wir Hungernde, Durstige, Fremde und Gefangene behandeln, deutlich wird, was für eine Beziehung wir zu ihm haben (Matth. 25,35-36). Wer hätte gedacht, dass der Eine, der uns liebt, es ganz persönlich nimmt, wenn uns jemand beleidigt oder wir einander helfen oder verletzen.