In der BBC-Videoserie Das Leben der Säugetiere, klettert der Moderator David Attenborough auf einen Baum, um einen humorvollen Blick auf ein Dreifinger-Faultier zu werfen. Von Angesicht zu Angesicht begrüßt er das langsamste Säugetier der Welt mit einem „Buh!“ Als er keinerlei Reaktion erhält, erklärt er, dass ein Dreifinger-Faultier sich nun mal langsam bewegt, weil es sich fast ausschließlich von Blättern ernährt, die weder leicht verdaulich noch sehr nahrhaft sind.
Nach einer Zusammenfassung der Geschichte Israels erinnert uns Nehemia an ein weiteres Beispiel und eine Erklärung, warum man sich langsam bewegt (V. 9-21), aber diese hier ist nicht komisch. Laut Nehemia ist unser Gott das ultimative Beispiel für eine langsame Fortbewegung, vor allem, wenn es um Zorn geht. Nehemia berichtet, wie Gott für sein Volk sorgt, indem er ihnen lebensspendende Gesetze gibt, sie auf ihrer Reise aus Ägypten erhält und ihnen das verheißene Land schenkt (V. 9-15). Auch wenn Israel ständig rebelliert (V. 16), hört Gott nie auf es zu lieben. Nehemias Erklärung? Unser Schöpfer ist von Natur aus „gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und voll beständiger Liebe“ (V. 17). Warum sonst hätte er so geduldig die Klagen, den Unglauben und das Misstrauen seines Volkes vierzig Jahre lang ertragen? (V.21). Nur wegen Gottes „großer Barmherzigkeit“ (V. 19).
Wie sieht es bei uns aus? Ein heißes Temperament signalisiert ein kaltes Herz. Aber die Größe von Gottes Herz schenkt uns Raum, um mit ihm geduldig zu leben und zu lieben.