Feste feiern
Die Schriftstellerin Marilyn McEntyre berichtet von einer Bekannten, die unter einer Körperbehinderung und chronischen Schmerzen litt. Dadurch konnte sie ihre Talente nicht so entwickeln, wie sie es sich wünschte. Dennoch war ihr Motto: „Das Gegenteil von Neid ist Feiern.“ Es gelang ihr bis zu ihrem Tod, Freude auszustrahlen und mit anderen zu feiern. Aus jeder Begegnung mit ihr ging man gestärkt heraus.
Freude!
Ich nähere mich mit Riesenschritten einer neuen Etappe in meinem Leben – ich werde alt. Aber noch ist es nicht ganz so weit. Auch wenn die Jahre dahinrasen und ich sie manchmal gern aufhalten würde, erfüllt mich echte Freude. Jeder Tag ist ein neues Geschenk von meinem Herrn. Mit dem Psalmisten kann ich sagen: „Es ist gut, dem Herrn zu danken … am Morgen von deiner Gnade zu erzählen und in der Nacht von deiner Treue“ (V. 2-3).
Teil der Familie
In der britischen Fernsehserie Downton Abbey geht es um die adlige Familie Crawley und ihr Schicksal in den Umwälzungen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Eine der Hauptfiguren, Tom Branson, beginnt als Chauffeur der Familie, bevor er (schockierend!) die jüngste Crawley-Tochter heiratet. Das junge Paar muss ins Exil. Als sie später zurückkehren, wird auch Tom als Familienmitglied anerkannt und genießt alle Rechte und Privilegien, die ihm als Angestellten vorenthalten waren.
Vorsicht, Tür!
Der Haselmaus kribbelte es in der Nase. Irgendwo gab es etwas Leckeres zu fressen. Und tatsächlich: Der Duft führte sie zu einem Vogelhäuschen voller Nüsse und Kerne. Die Haselmaus kletterte an der Kette hinunter, schlüpfte durch die Tür und fraß die ganze Nacht. Erst am Morgen merkte sie, was sie sich eingebrockt hatte. Die Vögel pickten durch die Öffnung nach ihr. Aber da sie so viel gefressen hatte, war ihr Bauch so dick, dass sie nicht mehr fliehen konnte.
Folge der Leitung
Keine Worte. Nur Musik und Bewegung. Während einem vierundzwanzigstündigen Zumba-Marathon mitten in der Corona-Pandemie bewegten sich Tausende von Menschen auf der ganzen Welt im Takt und folgten virtuell den Leitern aus Indien, China, Mexiko, Amerika, Südafrika, Europa und anderen Ländern über alle Sprachgrenzen hinweg. Wie war das möglich? Weil die Instruktoren dieses Modetrends, der Mitte der 1990er Jahre von einem kolumbianischen Aerobic-Lehrer erfunden wurde, sich ohne Worte verständigen. Die Lehrer geben den Rhythmus vor und die Teilnehmer folgen ihren Bewegungen.
Die Sterne herausfordern
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts begründete der italienische Schriftsteller F. T. Marinetti den Futurismus, eine Künstlerbewegung, welche die Vergangenheit ablehnte, mit den traditionellen Vorstellungen von Schönheit brach und stattdessen die Welt der Maschinen verherrlichte. 1909 verfasste Marinetti Das futuristische Manifest, in dem er den „Faustschlag“ preist und betont: „Wir wollen den Krieg verherrlichen.“ Das Manifest schließt mit den Worten: „Auf dem Gipfel der Welt stehend schleudern wir unsere frechen Forderungen zu den Sternen!“
Die Freunde lieben
Amos war lebhaft und extrovertiert, Daniel ein Eigenbrötler, der von Selbstzweifeln heimgesucht wurde. Doch die beiden waren gute Freunde. Jahrelang lachten, lernten und arbeiteten sie zusammen. Eines Tages würden sie für ihre Arbeit den Nobelpreis gewinnen (Daniel Kahneman and Amos Tversky). Aber irgendwann nach einer schwierigen Auseinandersetzung kündigte Daniel die Freundschaft.
Sag niemals nie
Jenny kam ohne Beine auf die Welt und wurde im Krankenhaus ausgesetzt. Sie wurde adoptiert, und das war für sie ein Segen, sagt sie. „Es gibt mich noch, weil andere Menschen mich mit Liebe umgeben haben.“ Sie machten ihr Mut, nicht aufzugeben, und unterstützten sie bei allem, was sie sich vornahm. Und so wurde sie zur Akrobatin und Trapezkünstlerin! An Herausforderungen geht sie mit der Einstellung heran: „Wie kann ich das schaffen?“ und motiviert andere, es ihr nachzumachen.
Von ganzem Herzen
Als der Vater des jungen John C. Ryle 1841 in Konkurs ging, wurden die Ambitionen für das Parlament zu kandidieren über Nacht zunichte gemacht. Die Krise brachte Ryle dazu, sich nun ganz dem Dienst für Jesus zu widmen als Prediger, Schriftsteller und Gemeindegründer. Später schrieb er: „Kein Mensch hat je am Ende seines Lebens gesagt: ‚Ich habe zu viel in meiner Bibel gelesen. Ich habe zu viel von Gott gehalten. Ich habe zu viel gebetet. Ich habe mich zu viel um mein Seelenleben gekümmert.‘ O nein! Ein Kind Gottes wird immer sagen: ‚Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich noch mehr auf Gott vertrauen.’“
Gott im Fokus
Eine Pirouette ist eine elegante Drehung im Ballett. Als Kind liebte ich die Pirouetten in meinem Tanzkurs und drehte mich, bis mir ganz schwindelig wurde und ich umkippte. Als ich älter wurde, lernte ich einen Trick, um das Gleichgewicht zu halten – ich musste nach jeder vollständigen Umdrehung meine Augen auf einen ganz bestimmten Punkt richten. Dieser fixe Punkt war alles, was ich brauchte, um die Pirouette gekonnt zu beenden.
Auftrieb
Bei der Besichtigung eines Flugzeugträgers erklärte uns der Pilot eines Kampfflugzeugs, dass die Maschinen eine Windgeschwindigkeit von 56 km/h brauchen, um auf der kurzen Startbahn abheben zu können. Um diesen Aufwind zu erhalten, steuert der Kapitän das Schiff gegen den Wind. „Aber muss der Wind nicht von hinten kommen?“, erkundigte ich mich. „Nein“, erwiderte der Pilot, „der Jet muss gegen den Wind starten. Nur mithilfe des Gegenwindes bekommt er den nötigen Auftrieb.“
Gesehen werden
In einem Artikel über Mentoring erklärt Hannah Schell, dass Mentoren unterstützen, herausfordern und inspirieren sollen, aber „zuerst, und vielleicht vor allem anderen, wirst du von einem guten Mentor gesehen … Anerkennung, nicht im Sinne von Lob oder Aufmerksamkeit, sondern im einfachen Sinne von ‚gesehen werden‘ ist ein menschliches Grundbedürfnis.“
Kluger Rat
Als im April 2019 der Dachstuhl der Kathedrale von Notre Dame in Paris Feuer fing, wurden das hölzerne Gebälk und die Bleiverkleidung so heiß, dass man den Brand nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte. Nachdem der Dachreiter zerborsten war, richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Glockentürme. Wenn die Glockenstühle verbrannten, würden auch die beiden Türme einstürzen.
Wir sind eins
Auf dem Dorf sprechen sich Neuigkeiten schnell herum. Ein paar Jahre nachdem die Bank die Farm verkauft hatte, die jahrzehntelang von Davids Familie bewirtschaftet worden war, erfuhr er, dass sie wieder zum Verkauf stand. David sparte sein Geld und ging schließlich zur Versteigerung. Dort saßen bereits fast zweihundert Farmer aus der Umgebung. Was konnte Davids magerer Einsatz erreichen? Er gab sein erstes Gebot ab und hielt den Atem an. Der Auktionator rief nach weiteren Geboten. Aber es blieb still, bis der Hammer fiel. David und seine Familie waren den anderen Farmern wichtiger gewesen als der eigene Vorteil.
Die Macht der Liebe
Zwei über Achtzigjährige sind ein ganz besonderes Paar. Beide waren 60 Jahre verheiratet, bevor ihre jeweiligen Partner starben. Sie wohnen nur 15 Minuten voneinander weg, allerdings in verschiedenen Ländern: Dänemark und Deutschland. Sie haben sich als Witwe und Witwer ineinander verliebt, regelmäßig zusammen gegessen und viel Zeit miteinander verbracht. Dann kam Corona und die dänische Regierung machte die Grenze dicht. Doch die beiden ließen sich davon nicht abhalten. Jeden Mittag trafen sie sich auf einem kleinen Feldweg an der Grenze, stellten jeder auf seiner Seite einen Stuhl auf und teilten ihr Picknick. „Wir sind hier, weil wir uns lieben“, sagte der Mann. Ihre Liebe war stärker als Grenzen und die Pandemie.