Kategorie  |  Unser Täglich Brot

Vollkommen wie Christus

„Perfektionismus ist eines der furchterregendsten Wörter, die ich kenne“, schreibt Kathleen Norris. Der moderne Perfektionismus hat nichts mit der im Buch Matthäus beschriebenen Vollkommenheit gemeinsam. Den modernen Perfektionismus beschreibt sie als „ein ernsthaftes psychologisches Leiden, das Menschen zu ängstlich macht, notwendige Risiken einzugehen“. Das als „vollkommen“ übersetzte Wort im Matthäus-Evangelium bedeutet aber vielmehr reif, komplett oder ganz. Norris schlussfolgert: „Vollkommen zu sein ... bedeutet, Raum für Wachstum zu schaffen und reif genug zu werden, um uns anderen zu schenken.“

Auf Gott vertrauen wir

Das Baby sollte erst in sechs Wochen kommen, aber der Arzt hatte bei Wibke gerade eine Cholestase diagnostiziert, eine Erkrankung, die in der Schwangerschaft häufig auftritt und wodurch Babys früher geboren werden. In einem Wirbelwind von Emotionen wurde Wibke ins Krankenhaus gebracht, wo sie untersucht wurde und man ihr sagte, dass die Geburt in 24 Stunden eingeleitet werden würde! Doch es herrschte Pandemie und im Krankenhaus wurden freie Betten, Beatmungsgeräte und andere Geräte, die für die Behandlung der COVID-19 Fälle benötigt wurden, für diese bereitgehalten. Wibke war nicht in Lebensgefahr und wurde nach Hause geschickt. Sie traf die Entscheidung, Gott und seinen Plänen zu vertrauen, und brachte ein paar Tage später ein gesundes Baby zur Welt.

Wählen, was am besten ist

Ich versuche gelegentlich, verschiedene Aufgaben rund um unser Haus zu erledigen – mit unterschiedlichem Erfolg. Meistens ertappt mich meine Frau dabei, wie ich versuche, etwas von der Hausarbeit zu erledigen, und mit humorvoller Verzweiflung ruft sie aus: „Hör auf zu helfen! Du hast mit den unwichtigsten Arbeiten angefangen und was du machst, machst du falsch!“

Wahres Glück

Im zehnten Jahrhundert war Abd al-Rahman III. der Herrscher von Cordoba, Spanien. Nach fünfzig Jahren erfolgreicher Regentschaft („von meinen Untertanen geliebt, von meinen Feinden gefürchtet und von meinen Verbündeten respektiert“) warf al-Rahman einen Blick auf sein Leben. „Reichtum und Ehre, Macht und Vergnügen, haben auf meinen Ruf gewartet“, sagte er über seine Privilegien. Doch als er zählte, wie viele Tage echten Glücks er in dieser Zeit gehabt hatte, waren es gerade einmal vierzehn. Wie ernüchternd!

Gott lieben

Der Professor beendete seinen Online-Kurs jedes Mal auf eine von zwei Arten. Entweder sagte er, „Bis zum nächsten Mal“ oder „Wünsche euch ein schönes Wochenende“. Einige Studenten antworteten mit „Danke! Ihnen auch!“ Aber eines Tages antwortete ein Student, „Ich mag Sie“. Überrascht antwortete der Professor: „Ich mag Sie auch!“ An diesem Abend einigten sich die Klassenkameraden darauf, eine „Ich mag Sie-Kette“ für die nächste Unterrichtsstunde zu erstellen, als Dank für ihren Professor, der vor einem Bildschirm an seinem Computer unterrichten musste und nicht, wie von ihm bevorzugt, persönlich. Ein paar Tage später, als er den Unterricht beendete, sagte der Professor: „Bis zum nächsten Mal“, und einer nach dem anderen antworteten die Studenten: „Ich mag Sie“. Sie setzten diese Praxis über Monate hinweg fort. Der Lehrer sagte, dass dadurch eine starke Bindung zu seinen Studenten entstanden sei und er sie nun als „Familie“ ansehe.

Die Töpferscheibe

Um zu verhindern, dass ungeschickte oder unvorsichtige Menschen Gegenstände in einem Geschäft kaputt machen, stellte ein Ladenbesitzer 1952 ein Schild auf, auf dem zu lesen war „Machst du es kaputt, kaufst du es“. Der einprägsame Spruch diente als Warnung für die Kunden.

Das ist Gnade

Der Roman Die Elenden (Les Misérables) beginnt damit, dass der auf Bewährung entlassene Sträfling Jean Valjean das Silber eines Priesters stiehlt. Er wird erwischt und erwartet, in die Minen zurückgebracht zu werden. Aber der Priester schockiert alle, als er behauptet, er hätte Valjean das Silber gegeben. Nachdem die Polizei gegangen ist, wendet er sich an den Dieb: „Du gehörst nicht mehr zum Bösen, sondern zum Guten.“

Vor Gott verstecken

Ich schloss die Augen und begann laut zu zählen. Meine Mitschüler rannten aus dem Raum, um ein Versteck zu finden. Nachdem ich alle bis auf meine beste Freundin gefunden hatte, suchte ich nochmal jeden Raum und jedes Versteck ab. Ich kam mir lächerlich vor, als sie schließlich hinter einer von der Decke hängenden Blume hervorsprang. Nur der Kopf war von der Pflanze verdeckt worden – der Rest ihres Körpers war die ganze Zeit deutlich zu sehen gewesen!

Gib, während du lebst

Ein erfolgreicher Geschäftsmann verbrachte die letzten Jahrzehnte seines Lebens damit, alles zu tun, um sein Vermögen zu verschenken. Der Multimilliardär spendete Geld für verschiedene Zwecke, wie zum Beispiel für die Befriedung kriegsführender Teile der Welt und die Modernisierung verschiedener Gesundheitssysteme. Der Mann sagte: „Ich glaube fest daran, zu geben, während man lebt. Ich sehe wenig Grund, das Geben hinauszuzögern … Außerdem macht es viel mehr Spaß, zu geben, während man lebt, als zu geben, wenn man tot ist.“ Geben, während man lebt, was für eine erstaunliche Einstellung.

Die Liebe zum Lernen

Auf die Frage, wie er Journalist wurde, erzählte ein Mann die Geschichte, wie sich seine Mutter für sein Streben nach Bildung einsetzte. Während der täglichen Zugfahrt sammelte sie Zeitungen, die auf den Sitzen zurückgelassen wurden, und gab sie ihm. Während er besonders gerne etwas über Sport las, brachten ihm die Zeitungen auch Wissen über die Welt nahe, was ihm schließlich eine breite Palette von Interessen aufzeigte.

Bleibt wach!

Ein deutscher Bankangestellter war gerade dabei 62,40 Euro vom Konto eines Kunden zu überweisen, als er übermüdet an seinem Schreibtisch einschlief. Währenddessen lag sein Finger auf der „2“-Taste, was zu einer Überweisung von 222 Millionen Euro auf das Konto des Kunden führte. Zu den Folgen des Fehlers gehörte die Entlassung des Vorgesetzten, der die Überweisung überprüft hatte. Weil er nicht aufpasste, wurde der Ausrutscher des schläfrigen Mitarbeiters fast zu einem Albtraum für die Bank. Nur durch den Alarm eines Bankcomputers wurde der Fehler erkannt und konnte so noch verhindert werden.

Das größte Geschenk der Liebe

Mein Sohn Geoff kam gerade aus einem Geschäft, als er einen verlassenen Rollator (eine Mobilitätshilfe) auf dem Boden sah. In böser Vorahnung schaute er hinter das Gebäude und fand einen obdachlosen Mann bewusstlos auf dem Bürgersteig.

In unseren Stürmen

Der Wind heulte, Blitze schossen umher, die Wellen brachen. Ich dachte, ich würde sterben. Meine Großeltern und ich waren zum Fischen auf einem See, aber wir waren zu lange draußen geblieben. Als die Sonne unterging, fegte eine starke Böe über unser kleines Boot. Mein Großvater forderte mich auf, mich nach vorne zu setzen, damit wir nicht kentern. Die Angst überwältigte mein Herz. Aber dann, irgendwie, begann ich zu beten. Ich war 14 Jahre alt.

Dunkelheit und Licht

Als ich im Gerichtssaal saß, wurde ich Zeuge mehrerer Beispiele für die Zerrissenheit unserer Welt: eine Tochter, die sich von ihrer Mutter entfremdet hatte; ein Ehemann und eine Ehefrau, die ihre frühere Liebe verloren hatten und nun nur noch Bitterkeit teilten; ein Ehemann, der sich danach sehnte, mit seiner Frau versöhnt und mit seinen Kindern wiedervereint zu werden. Sie brauchten dringend veränderte Herzen, geheilte Wunden und die Gewissheit, dass Gottes Liebe die Oberhand gewinnt.

Leben durch den Tod

Carl kämpfte gegen Krebs und brauchte eine doppelte Lungentransplantation. Er bat Gott um eine neue Lunge, fühlte sich dabei aber seltsam. „Jemand muss sterben, damit ich leben kann“, diesen Gedanken wurde er nicht los.