Lesung: 3. Mose 16,1-10.20-22
Versteht ihr nicht, dass es besser ist, wenn nur ein Mann anstelle des Volkes stirbt und so nicht das ganze Volk umkommt? —Johannes 11,50
Das Unternehmen macht zunehmen Verluste. Der Aktienkurs rutscht ab, der Vorstand murrt. Der Geschäftsführer, der verzweifelt Stärke beweisen will, entlässt den Bereichsleiter für den Vertrieb.
Eine Fußballmannschaft steckt in einer ähnlichen Situation. Nach sechs erfolgreichen Jahren in Folge scheint das Pech an den Fußballschuhen zu kleben. Die Zuschauerzahlen sind rückläufig und die Fans jammern. Also feuert der Verein den Trainer.
In beiden Fällen werden gute Leute entlassen, weil die Organisation einen Sündenbock braucht. Der Frust und die Schuld werden auf eine Person bezogen, obwohl in Wirklichkeit viele daran Schuld haben.
So geschieht es auch Jesus. Der Hohepriester Kaiphas sagt, ohne den vollen Wahrheitsgehalt seiner Worte zu kennen, dass es am besten wäre, einen Mann zu opfern. Er denkt, dies würde das Volk vor der Unterdrückung der Römer retten (Johannes 11,47-50). Er erkennt nicht, dass Jesus die Schuld und Strafe für die Sünden der Welt trägt, in Erfüllung des alttestamentlichen Bildes von den zwei Böcken (3. Mose 16). Der eine Bock ist ein Opfer für die Sünden des Volkes, um für sie zu bezahlen, der andere wird zum Sündenbock, der symbolisch die Sünden wegträgt. Jesus nimmt für uns beide Rollen ein: Er bezahlt für unsere Sünde und nimmt alle Schuld auf sich.
Wir haben den ewigen Tod verdient. Wie dankbar können wir sein, dass Gott Jesus zu unserem Sündenbock gemacht hat.
—DAVID C. EGNER
Inwiefern ermutigt es dich, dass das Opfer Jesu in Gottes Wort bereits Tausende von Jahren vor seinem Stattfinden geplant war? Wie reagierst du darauf, dass Jesus die Schuld für deine Sünde auf sich genommen hat?
Danke, Jesus, dass du nicht nur für meine Sünde bezahlt hast, sondern auch die Schuld dafür auf dich genommen hast.