Vor kurzem fragte ich meine ältere Schwester, ob sie sich noch daran erinnern könne, wie wir mit unseren Eltern in das Haus zogen, in dem wir lange Jahre wohnten. „Du warst etwa neun Monate alt“, sagte sie, „und ich weiß noch, dass Mama und Papa die ganze Nacht aufblieben und Kisten packten und Radio hörten. Es war der 6. Juni 1944 und sie verfolgten am Radio die Invasion in der Normandie.“
Heute ist der siebzigste Jahrestag jenes Tages, der als „D-Day“ bekannt wurde – die militärische Bezeichnung für den Tag, an dem eine geplante Operation beginnt. Im Lauf der Jahre ist der Begriff ganz allgemein zum Synonym für den Augenblick der Entscheidung geworden.
Auch im Leben des Volkes Israel gab es einmal eine Art „D-Day“. Josua, sein Führer und inzwischen ein alter Mann, stellte es vor eine Entscheidung. Nach jahrelangen Kämpfen um die Eroberung des von Gott verheißenen Landes mahnte Josua das Volk, dem Einen, der so treu gewesen war, nun treu zu dienen (Jos. 24). „Wählt euch heute, wem ihr dienen wollt“, sagte er. „Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen“ (V.15).
Der Tag, an dem wir uns dafür entscheiden, dem Herrn zu folgen, ist der größte Wendepunkt in unserem Leben. Und jeden Tag, der darauf folgt, können wir unsere Bereitschaft erneuern, ihm zu dienen.