Ich kann mich noch gut an das Gesicht meines Vaters erinnern. Allerdings war es schwierig, darin zu lesen. Er war ein freundlicher Mann, aber stoisch und verschlossen. Als Kind suchte ich oft nach einem Lächeln oder einem Zeichen der Zuneigung. Unser Gesicht verrät viel. Ein Stirnrunzeln, ein mürrischer Blick, ein Lächeln oder ein Augenzwinkern zeigt, was wir von anderen halten. Gesichter vermitteln Botschaften.
Asaf, der Schreiber von Psalm 80, war verunsichert und wollte Gottes Angesicht sehen. Von Jerusalem aus blickte er nach Norden und sah Judas Schwesterstaat Israel unter der Last des assyrischen Reiches zerbrechen. Wenn dieser Pufferstaat verloren ging, war Juda von allen Seiten angreifbar—vom Norden durch Assyrien, vom Süden durch Ägypten und vom Osten durch die arabischen Völker. Es war in jeder Hinsicht unterlegen.
Asaf fasste seine Ängste in einem Satz zusammen, der in seinem Psalm drei Mal vorkommt (80,4.8.20): „Lass leuchten dein Antlitz, so genesen wir.“ (Oder, mit anderen Worten: Lass mich dein Lächeln sehen.)
Es ist gut, von unseren Ängsten wegzusehen und das Angesicht unseres himmlischen Vaters zu suchen. Am besten sehen wir es am Kreuz. Das Kreuz ist seine Botschaft (Joh. 3,16).
Du darfst wissen: Wenn dein Vater dich ansieht, steht ein großes Lächeln in seinem Gesicht. Bei ihm bist du sicher!