„Leider hatten wir vor kurzem ein ziemlich hartes Gespräch“, erzählte Sabine. „Ich glaube, dass es keiner von uns gefallen hat. Aber ich hatte wirklich das Gefühl, dass ihre Einstellung und ihr Verhalten angesprochen werden müssen, damit sie ihre Mitmenschen nicht verletzt.“ Sabine sprach über die junge Frau, deren Mentorin sie war. Im Nachgang war das Gespräch fruchtbar und stärkte ihre Mentoring-Beziehung. Nur wenige Wochen später leiteten die beiden Frauen gemeinsam eine kirchenweite Gebetszeit zum Thema Demut.
Auch außerhalb einer offiziellen Mentoring-Beziehung werden wir das eine oder andere schwierige Gespräch mit einem Bruder oder einer Schwester im Glauben führen müssen. In den Sprichwörtern, einem Buch voller zeitloser Weisheit, wird immer wieder auf die Bedeutung der Demut beim Geben und Nehmen von Korrektur hingewiesen. Konstruktive Kritik wird sogar als „hilfreich“ bezeichnet. Sie führt zu wahrer Weisheit (V. 31). In Sprichwörter 15,5 heißt es, dass ein Narr die Disziplin verschmäht, während derjenige, der die Korrektur beachtet, ein gutes Urteilsvermögen zeigt. Im Klartext: „Wer Zurechtweisung hasst, wird sterben“ (V. 10). Wie Sabine bezeugt hatte, kann die in Liebe ausgesprochene Wahrheit einer Beziehung neues Leben einhauchen.
Gibt es jemanden in deinem Leben, zu dem ein Wort der liebevollen, lebensspendenden Korrektur gesprochen werden sollte? Oder hast du vielleicht kürzlich eine weise Ermahnung erhalten und warst versucht, mit Wut oder Gleichgültigkeit zu reagieren? „Wer die Zurechtweisung missachtet, schadet sich nur selbst; wer sie aber annimmt, gewinnt Einsicht“ (V. 32). Bitten wir Gott, dass er uns heute hilft, Korrektur in Demut zu geben und zu empfangen.